Hast Du darauf sofort eine Antwort? Ich musste lächeln, als ich diese Frage las. Wird doch sonst eher gefragt, welche Beziehungen toxisch wirken, um den Punkt zu finden, der einem nicht gut tut. Man solle sich von dem Negativen lösen, damit es einem bald besser ginge. Natürlich, derartige Energiefresser können einem sehr zu schaffen machen. Und aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schwer es ist, sich selbst aus solch einem negativen Energiefeld herauszunehmen, sich davon zu trennen. Es können die unterschiedlichsten Hemmnisse sein, wie emotionale Abhängigkeit, falsch verstandene Verantwortung, Angst vor dem Unbekannten, was da kommen mag und so weiter.
Wir Deutschen neigen dazu zunächst eher das Negative, als das Positive in Betracht zu ziehen. Erst wird kritisiert, bevor ein Lob ausgesprochen wird. Nicht umsonst trösten wir uns oftmals mit: „Nicht getadelt ist gelobt.“ Ich glaube, in keiner anderen Nation wird die Selbstkritik so hoch gehalten, wie bei uns. Dieses Selbstzerfleischen wird uns, von klein auf beigebracht. Die Kinder sollen permanent über das nachdenken, was sie nicht richtig gemacht haben. In der Schule wird über die gemachten Fehler diskutiert, weniger über das, was gut ist. Und es wird erfragt, wie sie Misslungenes besser machen können und nicht, wie sie bereits Gelungenes noch besser machen können. Im späteren Leben wird die Selbstkritik zu einem positiven Charakterzug. Ich denke, mit zu viel Selbstkritik machen wir uns selbst klein und mit zu viel Lobelei machen wir uns unfähig, Selbstkritik zu üben. Das scheint ein Paradoxon zu sein. Alles in einem ausgewogenen Verhälnis wäre wahrscheinlich perfekt. Die berühmte Sandwichesmethode hat so einiges für sich. Lob-Kritik-Lob
Aber die Frage oben bezieht sich doch tatsächlich auf den positiven Effekt. Also wischen wir das ganze Negative beiseite.
Ich selbst brauche Beziehungen, die eine diverse Harmonie und Ruhe in sich tragen. Lautstarke Dramen kann ich schlecht verkraften. Man sagt, Gewitter reinige die Luft. Das mag sein. Ich behaupte, es hinterlässt Spuren, Kratzer auf dem Lack. Je stumpfer dieser wird, desto größer wird die Sehnsucht und Suche nach mehr Glanz.
Beziehungen, die ein Geben und Nehmen sind, in denen ich zum Beispiel Energie tanken darf, die mich stärken, auch auffangen, in denen ich Liebe, Vertrauen, Respekt und Achtung erhalte, die mich anstupsen, weiterbringen und ernst nehmen, wirken sich positiv auf mich aus.
Wenn ich von Beziehungen spreche, meine ich nicht ausschließlich eine Partnerschaft. Beziehungen, auch wenn sie sehr verschieden und vielleicht anders gelagert sind, haben wir in Familien, Freundschaften, Gruppen und überall dort, wo sich Menschen aufeinander einlassen.
Ach je, ich brauche doch noch ein Bild.
Knipps, fertig 😀
Unbewusst spielte ich nebenbei mit diesem Stäbchen, das am Ende wie ein Herz zusammengebunden wurde und ich muss lächeln. Das nahm ich einst aus einer Gaststätte mit. Es steckte in einem Dessert.
Symbolisch fängt es das Thema positive Beziehungen auf. Denn eine Verbindung ist nur so gut, wie sie beschützt und gepflegt wird. Wenn nicht, löst sich das Band mit der Zeit und zerfällt.
In dem Sinne: Habt einen wunderbaren letzten Tag des Jahres 2023.
Bis heute Abend,
herzlich, Eure Petra Kolossa.