Mein erstes Buch

Erinnerst du dich an dein liebstes Kinderbuch?

Meins habe ich geliebt und immer wieder und wieder angeschaut. Mein Vater brachte es für mich mit, als ich krank war. Es war etwas ganz Besonderes. So viele Dinge prasselten auf mich ein. Ich wurde gerade erst eingeschult und lernte die ersten Buchstaben kennen. Ich lernte ein neues Wohnumfeld, eine neue Stadt, neue Menschen kennen und ich lernte meine Eltern näher kennen. Bis zur Einschulung wuchs ich bei meinen Großeltern in Rathenow auf. Die Kommunikation über so viele Kilometer war damals eine ganz andere als heute. Meine Eltern sah ich sehr selten und somit waren meine Großeltern zu dieser Zeit mein Lebensmittelpunkt. Aber das sollte sich ja nun ändern.

Ich hatte mir also irgendeine Infektion eingefangen und musste ein paar Tage zu Hause bleiben. Als mein Vater von der Arbeit kam, brachte er mir das “Kranke Kätzchen” mit. Ein Buch, mein erstes eigene, aus dicken, harten Pappseiten. Ich blätterte es durch und war fasziniert von der schönen Bildergeschichte. Dem Kätzchen ging es also wie mir auch. Das durfte so einige Dinge nicht essen, musste im Bett bleiben, Medikamente nehmen und Fieber messen. Ich hatte dieses schwarze Kätzchen total in mein Herz geschlossen und streichelte es immer wieder mit meinen Fingern auf dem Papier und so wurden wir gemeinsam wieder gesund. Vielleicht kommt daher mein Faible für schwarze Katzen?

“Das kranke Kätzchen” begleitete auch meine Kinder, als sie krank waren und später gab ich es meiner Tochter für mein Enkelkind mit. Das Pappbüchlein ist also heute sechszig Jahre alt.

Ich schaute fix für Euch im Netz nach diesem Buch. Informationen konnte ich leider keine finden, aber es wird bei “ebay” angeboten. Hier ein Screenshot für Euch:

(Screenshot)

Als ich doppelt so alt war, waren “Frank”, “Frank und Irene”, “Ulrike” und “Das Mädchen hieß Gesine” von Karl Neumann meine Lieblingsbücher. Ich liebte seinen Schreibstil und die Geschichten. Ich wurde in meiner Fantasie Teil des Geschehens, das für mich als Mädchen so nah und greifbar war.

Was ist Dein liebstes Kinderbuch? Erinnerst Du Dich noch daran? Vielleicht gibt es auch eine kleine Episode, die sich darum rankt?

Schreibe es doch einfach unten in das Kommentarfeld.

Noch schnell einen Kaffee an frischer Luft auf dem Balkon …

Sonnige Grüße schickt Euch,

Eure Petra Kolossa.

Zwei Tage sind keine Zeit

Das Wochenende ist schon wieder rum, sozusagen durch die Finger geglitten. Entweder werde ich langsamer, oder ich bürde mir zu viel auf, oder aber jemand hat die Stunden klammheimlich verkürzt. Irgend so etwas muss es sein. Ganz bestimmt 😉

Blicke ich zurück, waren die zwei Tage gut gefüllt. Zum einen mit dem letzten Treffen unserer freien Künstlergruppe “seeArt” vor der nächsten Ausstellung. Ich bezeichne unsere Veranstaltung als Kunstschau. Denn es ist viel mehr als eine reine Ausstellung.

Seht selbst:

Und so schaut’s aus, wenn ich mich in das sogleich folgende Künstlertreffen hineingedacht, mich konzentriert vorbereitet habe, gleich ins Auto steige und zum Treffen fahre.

Im Nachhinein sind so etliche Dinge zu erledigen. Nur noch zwanzig Tage! Dann muss alles stehen und rundlaufen. So gab ich den halben Sonntag dafür hin. Eine solche Veranstaltung ist immer ein immenser Aufwand. Aber eine dankbare Sache, wenn diese von den Menschen angenommen wird.

Noch ein wenig Hausarbeit, ausbaumeln und ein dickes Dankeschön an Holger, der die erst kürzlich von mir fertiggemalten Barhocker sicher zusammengeschraubt hat.

Hier lasse ich mich in unserem kleinen Garten am Haus von der Sonne kitzeln.

Jetzt zwinkert mir der Mond zu und ermahnt mich, den Schreibtisch gegen das Bett zu tauschen 😉

Startet gut in die neue Juniwoche.

Herzlich, Eure Petra Kolossa.

… die eine einzige?

Welche Eigenschaft schätzt du an einem Freund am meisten?

Eine Frage, über die ich tatsächlich etwas länger nachdenken musste. Immerhin geht es hier um die eine Eigenschaft, um die wichtigste von allen, die ich vor allen anderen schätze. Kurz überlegte ich und dachte so: “Gut. O.K. Nächste Frage bitte!” Jedoch will ich nicht kneifen.

Also marschierte ich in die Küche, ließ mir einen Kaffee in die Tasse, trabte wieder an meinen Schreibtisch und stelle für mich fest, dass es keine Eigenschaft ist, die ich besonders wertschätze. Es ist ein Gefühl. Hast Du schon einmal versucht, ein Gefühl in in einziges Wort zu fassen, daraus eine Eigenschaft zu machen? Ich habe keine Ahnung, ob das überhaupt möglich ist.

Das Wichtigste für eine Freundschaft ist für mich, eine gefühlsmäßig enge, vertraute Verbundenheit, die über große Entfernungen und Zeiträume standhält.

Die Ursache sehe ich in meiner Biographie. Ich hatte nie wirklich die Möglichkeit, an einem geographischen Punkt Freundschaften zu entwickeln und zu pflegen. Jedoch trage ich zwei in meinem Herzen, die genau dieses Gefühl der Verbundenheit geben, eine davon schon seit über vierzig Jahren. 

Welche Eigenschaft, oder ist es doch ein Gefühl, schätzt Du an Deinen Freundschaften ganz besonders?

Herzliche Freitagsgrüße schickt Euch,

Eure Petra Kolossa.

                                                                                                                                                                                                                                                                                       

Irgendwie über die Runden kommen

Welche Jobs hattest du?

Als Deutsche stolpere ich so ein wenig über den Begriff “Job”. Ich definiere “Job” als eine Tätigkeit, irgendeine Arbeit, die man für eine gewisse Zeit tut, um etwas Geld zu verdienen oder sich für einen absehbaren Zeitraum über Wasser zu halten.

Oder, wie siehst Du das?

Ja, es gab schwierige Lebenssituationen, in denen ich derartige Jobs annahm. Wahrscheinlich wäre es mir in dieser Zeit wesentlich besser gegangen, wenn ich zum Sozialamt marschiert wäre. Aber dafür bin ich zu stolz. Ich hielt mich immer wieder zwischendurch zeitweise mit solchen Jobs über Wasser. Ich jobte in einem Callcenter. Promotete ein paar Monate für eine Belgische Schokoladenfirma in großen Kaufhäusern. Schleppte ein paar Wochen einen transportablen Backofen zu Großhandelseinnrichtungen und brutzelte verkaufsfördernd irgendwelche Produkte. (Den Geruch konnte ich nach zwei Tagen nicht mehr ertragen.) Eine Saison verkaufte ich Wein. (Diesen Job hasste ich.) Und ich verkaufte zwei Jahre im Direktmarketing hochwertige Porzellane, Gläser und Bestecke, bis dieser Zweigbetrieb eines großen Konzerns liquidiert wurde.

Das alles geschah, nachdem ich dreiundzwanzig Jahre in  meinem Beruf als Chefsekretärin gearbeitet hatte. Es gab einen Ruck durch die deutsche Politik. Der Osten wurde abgewickelt. Die Unternehmen verhökert oder plattgemacht. Die Leute standen auf der Straße, ältere wurden in den Vorruhestand geschickt.

Ich machte stattdessen eine sehr gute Weiterbildung in Salzburg, nahm ein Fernstudium auf, jobte und machte mich selbständig.

Aus heutiger Sicht kann ich sagen, dass diese “Jobs” ein Stück meiner Lebenserfahrung sind. Ich habe mich in dieser Zeit bewegt und habe nach Lösungen gesucht, über die Runden zu kommen. Während dieser Zeiten traf ich unendlich viele Menschen und führte Gespräche, die zum Teil sehr bereichernd waren. Ich kann es nicht einschätzen, wie mein Lebensweg verlaufen wäre, hätte ich mich in die Opferrolle begeben und den Weg der “sozialen Absicherung” gewählt.

Die Tastatur ist mein Instrument bis zum heutigen Tag, und das seit ich den ersten Schritt an einer Schreibmaschine tat.

Ich bin ganz neugierig. Welche Jobs hattest Du?

Einen herzlichen Gruß in Euren Donnerstag schickt Euch,

Eure Petra Kolossa.

Heute ein sensibles Thema

Praktizierst du eine Religion?

Ein klares Nein. Je älter ich werde, desto mehr bin ich dankbar, nie getauft, oder von einer dieser hier ansässigen Institutionen vereinnahmt worden zu sein.

Ich weiß, es sind harte Worte und sicher werden diese bei einigen meiner Leser einen heftigen Aufschrei der Empörung auslösen. “Wie kann sie nur?!”

Vorab möchte ich erwähnen, dass ich all jene Menschen schätze, die mit ehrlichem Herzen und im guten Glauben an ihrer Religion festhalten, diese leben und zelebrieren. Dabei ist es völlig gleich, in welche sie hineingeboren wurden oder welche der vielen dieser Welt sie selbst wählten.

Da ich selbst völlig konfessionsfrei aufwuchs, gab es die Diskussion Kirche bei uns zu Hause, wie auch in der Schule nicht. Christenlehre, wie es damals genannt wurde, heute wohl Religionsunterricht, fand am Nachmittag außerhalb der Schule statt. Es war die freie Entscheidung eines jeden, seine Religion zu leben. Ging man dieser nach, dann in der eigenen Freizeit. Der Staat mischte sich nicht ein. Ich wuchs in Dresden auf.

Als Kind las ich den Roman “Die drei Musketiere”  von Alexandre Dumas. Dieser brachte mich damals etwas zum Nachdenken. Ich verstand die Macht der Kirche und die Verbandelung mit dem regierenden Könighaus nicht. Aber als Elf- oder Zwölfjährige war mir das letztendlich auch egal und ich nahm die Geschichte als spannendes Abenteuer. Ich denke, dass ich dieses Buch im Jetzt noch einmal lesen sollte.

Als ich irgendwand nach der neuen Geschichtsschreibung Deutschlands, so um 1990 einen neuen Personalbogen ausfüllen sollte, stolperte ich darüber, angeben zu müssen, ob ich einer Konfession zugehöre. Das konnte ich nicht verstehen. Was geht das meinen Arbeitgeber an, fragte ich. Nun ja, wegen der Kirchensteuer, erfuhr ich. Welcher Kirchensteuer? Was hat das mit dem Unternehmen zu tun, in dem ich arbeite? Es ist doch meine ganz private Sache, ob und zu welchem Gott ich bete. Nein, das müsse sein. Die Steuern für die Kirche werden direkt vom Lohn oder Gehalt für die Kirche abgezogen. Wow! Das war vor über dreißig Jahren. Seit dieser Zeit habe ich bei allen möglichen Formularen der Städte und Gemeinden, bei denen ich mich an- oder umgemeldet habe, bei jeglichem Steuerkram, beim Ausfüllen eines Formulars für den Personalausweis oder Pass etc. immer wieder diese Frage nach meiner Konfession verneint. Und ich frage mich bis heute: Welchen Einfluss hat die Institution Kirche auf den Staat?

Die Kirche, ein Konzern, ein Wirtschaftsunternehmen mit einem mächtigen Überbau, das reichste Unternehmen der Welt mit einem unglaublichen Immobilien- und Firmenbesitz.

Ich lebe seit zehn Jahren in einem kleinen Dorf nahe dem Bodensee. Nur wenige Meter von dem Haus entfernt, in dem ich wohne, steht eine Wallfahrtkirche. Es ist eine Katholische Kirche und es gehört zum guten Ton, dazuzugehören. Ich beobachte seitdem die kirchlichen Rituale. Es ist eine Gemeinschaft von Menschen, die sich im Rahmen ihres Glaubens verbinden. Ich beobachte, dass das Gemeindeblatt bevorzugt viel Raum für die kirchlichen Aktivitäten einnimmt.

Und ich frage mich, wie können die Menschen diesen ganzen Sumpf, die Schandtaten, die Verbrechen, auch die an den Kindern, mit derartiger Ignoranz begegnen, namhaften Würdenträgern das Predigen von Wasser und das Saufen von Wein verzeihen. Immer und immer wieder. Ich denke, jahrelang tröpfchenweise Eingetrichtertes kann sich nur langsam gegen Neues freisetzen, wenn man es zulässt. Es ist eine mentale Abhängigkeit, aus der es schwer zu entkommen scheint.

Wenn ich hier von “Kirche” spreche, meine ich das große gesamte Konstrukt. Von den kleinen Gemeinden spreche ich nicht. Denn ich denke, sie machen in gutem Glauben eine engagierte Arbeit.

Was ist Gott? Eine Person, eine Fiktion? Ich denke, Gott ist nicht ER. Gott ist ES. Es steckt in uns allen. Wir Menschen, wie all das was lebt und beseelt ist, ist Gott. Wir alle sind miteinander verbunden. Es ist eine einzige Religion, ganz gleich, auf welchem Zipfel der Erde wir leben. Aus meiner Sicht sind Glaubenskriege eine äußerst üble fanatische Sache und widersprechen allem Gepredige dieser Kirchen, Moscheen und sonstigen Einrichtungen.

Das Thema ist ziemlich mutig. Ich weiß das. Und man spricht nicht gern darüber. Vielleicht bin ich auch etwas provozierend. Aber sei Dir sicher, ich wollte keinem auf den Schlips treten 😉

Wie ist es mit Dir? Wie stehst Du zu diesem Thema?

Einen guten Mittwoch wünscht,

Eure Petra Kolossa.

Unglaublich, irgendwie nostalgisch

Erinnerst du dich an das Leben vor dem Internet?

Ja, na klar! Zum Glück gehöre ich zu der Generation die so ganz ohne diesem Technikkram klargekommen ist. Ich stamme aus einer Zeit, in der wir noch mit einer Handvoll Kleingeld zur Telefonzelle stiefelten, um einen Anruf zu tätigen. Ich meine, eine Sache schnell zu klären, schneller, als ein Empfänger meinen Brief hätte via Post erhalten können und ich dann endlich eine Antwort aus dem Briefkasten hätte nehmen können. Eine schnelle Kommunikation per Post war schon innerhalb einer Woche möglich. Ein Telefon im eigenen Haushalt hatten zunächst nur wenige.  Wie ist das heute? Wir warten ungeduldig auf eine WhatsApp-Antwort und werden nervös, wenn das nicht innerhalb einer Stunde geschieht.

Überrraschungsbesuche waren tatsächlich Überraschungen. Wir freuten uns, wenn es an der Tür klingelte und liebe Menschen davorstanden. Heute ist es unhöflich, das zu tun. Schließlich gibt es Smartphones, WhatsApp, SMS, Messengerdienste, um einen Besuch anzukündigen und zu fragen, ob es recht ist, zu kommen.

In meinen Bücherregalen befanden sich eine ganze Menge Nachschlagewerke und Wörterbücher. Es war Routine, fix nach dem Duden zu greifen, um nach der richtigen Schreibweise zu schauen oder sich im Lexikon über rätselhafte Dinge schlau zu machen. Lexika habe ich geliebt. Las man in den Wälzern über eine Sache, stolperte man in den Erklärungen über ein weiteres Wort. Ich wurde immer wieder neugierig und las dann dort weiter, um wiederum etwas Neues zu entdecken … Kommt Dir das bekannt vor? Genau! Es ist das gleiche System, das wir heute “googeln” nennen. Nur eben digital.

Von den Duden, die ich mir nach der letzten Rechtschreibereform geleistet hatte und so manchem Nachschlagewerk habe ich mich getrennt. Viele Jahre warf ich keinen einzigen Blick dort hinein. Das Synonym-Wörterbuch behielt ich dennoch. Es hat für mich einen emotionalen Wert. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie schwer es mir fiel, das Geld für diesen teuren Wälzer auszugeben. Aber ich brauchte es unbedingt für mein damaliges Fernstudium. Heute tippen wir ein Wort in den Browser oder fragen Siri, Alexa oder Google und bekommen alles gesagt, was wir wissen wollen.

Ich freute mich täglich, wenn die Post kam und meinen Briefkasten füllte. Meine Brieffreundschaften in viele Länder waren für mich etwas ganz Besonderes. Heute mag ich diesen Kasten gleich an der Eingangstür nicht mehr öffnen. Er scheint eher eine Bedrohung, als eine Freude. Was steckt in diesem Ding in der Regel? Behördenpost, Rechnungen, Strafzettel für Geschwindigkeitsüberschreitungen von sieben Stundenkilometern und so manch ähnlicher Kram. Ab und zu ein Trost, wie eine Urlaubs-, Geburtstags- oder Einladungskarte. Einen wirklich schönen und ehrlichen Brief erhielt ich seit Ewigkeiten nicht mehr. Und auch ich schrieb keine Briefe. Als ich einen Brief an meine Schwester schreiben wollte, bemerkte ich, dass es eigentlich nichts zu berichten gibt. Denn alles war bereits in einem Telefonat via Smartphone und häufigen WhatsApp gesagt. – Die Brieffreundschaften von einst, sind inzwischen Kontakte über social media und die Messengerdienste.

Ich schrieb noch in den Achtzigern in meinem Job Lochbänder für das Senden von Fernschreiben. Ich beschrieb Wachsmatritzen, später Ormig, zum Vervielfältigen von Papieren. Heute sind das Techniken für das Museum. – Heute schreiben wir Texte am PC und können diese unendlich oft an unseren digitatlen Drucker senden und ausdrucken, kopieren oder sofort in die Welt senden. Ich muss gerade lächeln. Wie sagte Frau Baerbock? In “Hunderttausende Kilometer entferte Länder.”

Es ist tatsächlich ein unerschöpfliches Thema, die Welt vor dem Internet. Ich könnte noch stundenlang erzählen.

Trotz aller Vorzüge, die die digitale Welt uns bescherte, so hinterlässt sie doch einen bitteren Beigeschmack. Unser Leben ist hektisch und stressiger geworden. Schneller, höher, weiter. Wir Menschen sind distanzierter voneinander. Wir sind digital abhängig und werden immer abhängiger gemacht. Schon so oft ging mir der Gedanke durch den Kopf. Was wäre, wenn von jetzt auf jetzt diese digitale Welt zusammenbricht. Wir, die noch die Welt vor dem Internet kennen, kommen höchstwahrscheinlich noch am besten zurecht. Die im jetzigen Jahrtausend geborenen würden sicher in eine große Unselbständigkeit fallen.

Ich wünsche mir sehr, dass die Digitalisierung wertgeschätzt wird, als das, was es ist: Ein Werkzeug, das unser Leben erleichtern und nicht verkomplizieren soll.

Ich betrachte es als ein Geschenk, das ich in mein Leben einbauen möchte. Das aber auch mir nicht immer gelingt. Denn wie oft werde ich durch andere (wie Behörden, Banken etc.) gezwungen, mich diesem teilweise äußerst erschwerendem, Zeit fressendem, digitalen Wahn, der zu oft mehr Frust als Lust ist, zu unterwerfen.

Aber nun genug geschwatzt.

Dieses Bild machte ich in unserem kleinen Garten, als ich ein gutes halbes Stündchen Zeit mit etwas Gartenarbeit verbrachte und meinen Morgenkaffee mit nach draußen nahm.

… ein Stück abseits der digitalen Welt, des Internets 😉

Sonnige Grüße sendet Euch,

Eure Petra Kolossa.

Kurz vorbeigeschaut

Ein paar Stunden des Pfingstwochenendes teilte ich mit Pinseln und Farben. Ich mag mein helles Atelier mit seinen großen Fenstern, der Tür zu dem sonnigen Balkon, meinen großen maßgeschneiderten Schreibtisch, an dem ich mich in meine Texte vergraben und meinem Job nachgehen kann … Es ist ein Ort, der mich immer wieder auffängt.

Nach den letzten ziemlich anstrengenden Tagen tat es gut, diese gegen ein paar knallbunte Stunden zu tauschen.

Kann man nix mehr machen. Benny sorgt für meinen Feierabend 😀

So nehme ich also meine Finger von den Tasten und schicke Euch diese wenigen Zeilen in Euren Dienstag.

Herzlich, Eure Petra Kolossa.

Wetter, eine emotionale Sache

Wie denkst du über kaltes Wetter?

Was ist warm oder kalt? Es sind eigentlich völlig undefinierbare Worte, die  ausschließlich über ein Gefühl definiert werden können. Es sind Adjektive, Bezeichnungen für einen großen Toleranzbereich. Insbesondere wenn wir über das Wetter sprechen.

Wetter ist wohl das weltweit meist genutzte Gesprächsthema, das optimale “warm up”. Wenn ich von Geschäftspartnern, also fast fremden Personen angerufen werde und sie zu Beginn des Gespräches fragen, “… und wie ist das Wetter bei Ihnen?”, muss ich immer lächeln. Es ist eine banale rhetorische Frage, die so spannend ist wie eine Wasserstandsmeldung. Jedoch bringt das Thema fast jedes Gespräch in Fluss, schließlich kann jeder etwas dazu sagen. Wir leben alle in einem Wetter, ganz gleich, ob warm oder kalt.

Ich mag kaltes Wetter. Es liegt wahrscheinlich daran, weil ich mich in langärmeliegen und warmen, kuscheligen Bekleidungsstücken wohler fühle, als in einem fast Nichts bekleidet zu sein. Vielleicht liegt es auch daran, weil ich in einer kühlen Jahreszeit geboren wurde. Mein kaltes  Wohlfühlwetter liegt zwischen minus eins bis siebzehn Grad plus, mein warmes Wohlfühlwetter hingegen liegt zwischen zweiundzwanzig bis achtundzwanzig Grad und es muss unbedingt etwas Wind gehen. Ein ziemlich großer Toleranzbereich. Stimmt’s?

Für den Monat Mai haben wir ziemlich kühles Wetter. Das ist nichts Ungewöhnliches. Der Natur tut es gut. Hier am Bodensee ist der Obstanbau eines der wichtigsten Wirtschaftszweige. Der alte Spruch “Ist der Mai kühl und nass, füllt es dem Bauern Scheun und Fass.”, ist nicht unbegründet. Und ich denke, ab Pfingsten wird die warme Jahreszeit Einzug halten.

Wie stehst Du zu kaltem Wetter?

Die Fotografin Astrid Gast nannte ihre Fotoserie damals “kalte Bilder”. Und ich hatte bei diesem kalten Wetter wirklich Spaß, ihr Modell zu sein.

Einen wunderschönen kühlen Maitag wünscht Euch,

Eure Petra Kolossa.

Wenn der Knochen knackst

Hast du dir jemals etwas gebrochen?

Oh ja! Und das nicht nur einmal bei mir sind etliche Knochen kaputt gegangen. Ganz gleich ob es die Sprunggelenke, das Handgelenk, die Zehen oder Finger waren, immer, und das muss ich betonen, immer! waren Stress oder emotionale Belastungen der Auslöser.

Inzwischen bin ich meinem Schutzengel dankbar, dass er mich in derartigen Phasen zwang, auszusteigen. Derartige Unglücke geschehen immer zu einem der schlechtesten Momente überhaupt, so glauben wir. Letztendlich ist es der beste Schutz, der uns in diesem Moment geschehen kann. Wir müssen innehalten und können in diesem Augenblick nicht weitermachen, wie gewohnt. Wir beginnen nachzudenken und erkennen Ursache und Wirkung.

Es dauert eine gewisse Zeit, bis ein Gelenk wieder belastbar oder ein Knochen zusammengewachen ist. Wir beginnen in dieser Zeit unser Leben zu entschleunigen und zu ordnen.

Meine Brüche spüre ich bis heute noch immer. Es sind hin und wieder kleine Zipperlein, nicht schmerzhaft. Aber ich weiß, weshalb es geschehen ist und trete einfach etwas ruhiger.

Einen Moment ganz bewusst etwas runterfahren, die Gedanken sortieren und fokussiert weitermachen.

Wie sieht es bei Dir aus? Hast Du Dir schon einmal einen Knochen gebrochen? Schreib es einfach unten in die Kommentare.

In dem Sinne, habt einen guten Montag.

Herzlich, Eure Petra Kolossa.

Wie fit bist Du?

… ich bin es nicht wirklich. Viel zu viel Sitzen am Schreibtisch unter Köpfhörern am PC. Es ist mein Job. Nicht immer lässt es sich einrichten, jedoch versuche ich, wenigstens einmal in der Stunde aufzustehen, um zweihundertfünfzig Schritte zu gehen und mich zu bewegen. Ein schwaches Schulterklopfen für mich. Ich weiß, ich müsste mehr tun. Der Geist ist willig, das Fleisch ist schwach.

Heute hatten wir einen herrlich warmen Tag. Auch wenn die Sonne es nur mühsam schaffte, den milchigen Himmel zu durchbrechen, hatten wir Temperaturen um die zwanzig Grad. Es war ein sympathisch warmer Tag. So schnappten wir die Räder und strampelten zum Lengenweiler See. Dieser ist etwas über fünf Kilometer von uns entfernt. Sicherlich eine lächerliche Entfernung für Euch alle. Für mich nicht. Wir leben in einer bergigen Region, was der ganzen Sache einen sportlichen Anstrich gibt.

Ganz ehrlich. Am Ziel angekommen, zitterten meine Oberschenkel und ich war seelig, auf eine Bank fallen zu können. Wie herrlich ruhig es noch ist, denke ich. Bald wird der Badebetrieb beginnen und den kleinen Natursee in lebhaftes Treiben verwandeln.

Achtete ich bei den Bildern oben peinlich genau darauf, keinem dieser überall aufgehängten Verbotsschilder auf meinen Fotos Aufmerksamkeit zu geben, knipste ich fix auf dem Weg zu den geparkten Fahrrädern dennoch einige. Ich frage mich, ob es ein anderes Land gibt, in dem so viele Dinge reglementiert sind … verboten, verboten, verboten …

Es waren nur zwei Stunden am Nachmittag. Auch wenn jetzt ein Muskelkater droht, so war es doch wunderschön.

Kleine Auszeiten sollte man sich viel öfter gönnen, denke ich und bin in Gedanken bereits bei meinen Terminen für die kommende Woche …

einen guten Wochenstart wünscht Euch

Eure Petra Kolossa.