Rente und Zuverdienst ist nicht einfach mal so

Würdest Du für einen Lohn von knapp sieben Euro Netto pro Stunde arbeiten? Nein? Das kann ich gut verstehen. Aber das machen unendlich viele Deutsche, die im Ruhestand sind und sich ein paar Euro zu ihrer hinten und vorn nicht ausreichenden Rente hinzuverdienen wollen, letztendlich müssen. Denn, ganz gleich wie hoch die Rente ausfällt, werden ihnen nur fünfhundertzwanzig Euro steuerfreier Zuverdienst gewährt. Jeder Cent, der darüber hinaus auf dem Konto landet, ist mit vierzig! Prozent Einkommenssteuern belastet plus anteiliger Krankenversicherungsbeiträge. Gehen wir von dem derzeitigen Mindestlohn von zwölf Euro aus, sind das etwa sieben Euro, die verbleiben.

Viele der Alten, die vierzig Jahre und mehr in die Rentenkasse eingezahlt haben, arbeiteten zum Mindestlohn. Es betrifft vor allen Dingen Frauen im Handel, Handwerk, Klein- und Kleinstunternehmen, also den Wirtschaftsbetrieben, die keinem Dach irgendeiner aufgebauschten streikberechtigten Gewerkschaft, oder dem vom Steuerzahler gesponserten Öffentlichen Dienst mit oder ohne den Verbeamteten unterliegen.  Ihr wisst, dass dieser Mindestlohn irgendwann einmal acht Euro, später zehn und seit etwa einem Jahr bei zwölf Euro Brutto! liegt. Diese Menschen erhalten logischerweise heute eine äußerst geringe Rente. Hier ein Link zu diesem Thema. Dort werden auch internationale Vergleiche herangezogen. Deutschland bekleckert sich da wahrlich nicht mit Ruhm.

Arbeit, ganz gleich welcher Art, ob es eine Floristin in einem Blumengeschäft ist oder ein Mitarbeiter eines Recyclinghofes, muss gewertschätzt werden. In dem genannten Fall ist es ein banales Beispiel. Die Floristin mit Berufsabschluss wird wahrscheinlich zum Mindestlohn von zwölf Euro und der angelernte Mitarbeiter einer staatlichen Müllabfuhr darf mit zwanzig Euro Stundenlohn nach Hause gehen. Eine ausgebildete Friseurin erhält im Durchschnitt fünfzehn Euro Brutto, wie auch eine angelernte Reinnigungskraft im Öffentlichen Dienst.

Ich wählte bewusst sehr einfache Beispiele und Berufe bzw. Tätigkeiten. Es gibt unendlich viele Beispiele. Was ergibt Sinn? Einen Beruf zu wählen, der erfüllt, den Neigungen und Fähigkeiten entspricht? Diesen Beruf etwa drei Jahre lang zu lernen, um dann einen Facharbeiterbrief oder einen Gesellenbrief in den Händen zu halten und als qualifizierte Kraft seine eigene Leistung, die eigene Arbeitskraft, den anderen Menschen zur Verfügung zu stellen?

Oder ist es gescheiter, eine rationale Entscheidung zu treffen? Das heißt, nach einer Beschäftigung zu schauen, die man ausüben könnte, die jedoch im Öffentlichen Dienst angesiedelt ist, oder einem Betrieb, der nach Tarif bezahlt?

Ich selbst kenne eine junge Frau, die ihren Neigungen im handwerklich-künstlerischen Bereich nachgehen wollte uns sie tat es. Sie war sogar erfolgreich. Jedoch fraßen sie die Kosten und Abgaben auf. Sie konnte für ihr Kind und sich selbst auf diese Weise nicht sorgen. Sie orientierte sich neu. Ihre Entscheidung fiel ratiaonal aus. Es muss etwas sein im Öffentlichen Dienst, optimal mit der Möglichkeit der Verbeamtung. Dann hat dieser ganze finanzielle Druck ein Ende. Und so setzte sie sich hin und quälte sich durch ein Studium in der Pädagogik. Da die Lehrer in den höheren Klassenstufen besser bezahlt werden, als in den unteren, entschied sie sich, auch das zu berücksichtigen. Das alles war keine Entscheidung des Herzens oder des Berufswunsches, sondern eine rein rechnerische. Wollen wir so etwas wirklich?

In  meinem engsten Kreis kenne ich weitere Menschen, die ähnliche Entscheidungen aus diesen Gründen trafen, die in den “krisensicheren” pädagogischen Beruf im Öffentlichen Dienst gingen. Ja, natürlich werden Lehrer gebraucht. Nur sollte dieser Beruf aus meiner Sicht eine absolute Berufung sein. Denn nichts ist wertvoller als die jungen Menschen, die vertrauensvoll in die Hände der Schulen gegeben werden. Dort wächst unsere Zukunft heran. Schulen und ihre Pädagogen sind ein Thema für sich. Ich will es heute nicht vertiefen. Das wird sicher zu einem späteren Zeitpunkt ein Thema sein.

Ist es  nicht äußerst anmaßend, einen Beruf, eine Tätigkeit, Job, Beschäftigung oder wie wir das auch immer nennen wollen, nach der betrieblichen oder institutionellen Zugehörigkeit und überhaupt, zu bewerten? Wer entscheidet darüber, ob  zum Beispiel eine Friseurin weniger wichtig oder systemrelevant (toller Begriff aus der sogenannten Pandemiezeit) ist, als eine Zahnarzthelferin, oder eine Politikerin ohne jeglicher Berufsausbildung?

Mich regt es unendlich auf, dass diese Friseurin mit einem Gesellenbrief in der Tasche mit einer sehr kleinen Rente ihren Lebensabend gestalten muss. Und ich höre die Rufe der Superschlauen: Hätte sie doch privat vorgesorgt! Ja, verdammt! Von welchem Einkommen bitte? Vom Mindestlohn? Oder vielleicht vom heimlich zugesteckten Trinkgeld, oder dem Haarschnitt am Feierabend für den alten Nachbarn? Hingegen die Politikerin muss überhaupt nichts können. Sie muss es nur schaffen, ein paar Jahre in der Politik recht und schlecht ihr Ding zu machen und ihre lebenslange üppige Pension ist gesichert. – Und sie kann natürlich dafür sorgen, dass die Friseurin massiv Ärger für die Schwarzarbeit am Feierarbend bekommt und nicht zu vergessen die nicht angegebenen Trinkgelder, die natürlich auch zu versteuern und Sozialabgaben zu leisten sind. 

Jaaa und die Studierten! Die haben so viele Jahre ihres Lebens in ihre Ausbildung gesteckt. Außerdem müssen sie ja alles selbst bezahlen und Bafög-Kredite aufnehmen, wenn es nicht reicht. Manche müssen sogar nebenbei arbeiten, weil es nicht reicht. Oftmals müssen sie dadurch länger studieren, weil ihnen durch die Arbeit die Zeit zum Lernen fehlt. Das versteht doch jeder, dass diese irgendwann richtig gut Geld verdienen müssen. Deshalb liegt ein Stundensatz für sie natürlich viel höher.

Ich sage, ein Student sollte nicht für sein Studium bezahlen. Er sollte dafür, wie auch ein Azubi, Geld bekommen. Und zwar für die Regelstudienszeit. Es sollte annähernd dem Einkommen eines Mindestlohnempfängers entsprechen. Muss er länger studieren, fällt das Studiengeld weg. Jeder Student braucht ein Unternehmen, das sein Studium teilweise trägt. Ein Medizinstudent braucht ein Krankenhaus oder eine adäquate Einrichtung, genauso wie der angehende Maschinenbauer ein Maschinenbauunternehmen, ein Rechtswissenschaftler eine Kanzlei, ein Gericht oder ähnliches,  oder ein Pädagoge eine Bildungseinrichtung und so weiter.  Die Monatsgehälter werden sich relativieren. Die Menschen würden und könnten das tun, was ihren Neigungen, ihrer Leidenschaft und ihrem Können entspricht. Die Berufe wären genau damit gefüllt. Stell Dir vor, welch eine Kraft sich entwickeln würde. Es würde nicht der Porsche vor dem Eigenheim bewundert.  Wertschätzung und Hochachtung der erbrachten leidenschaftlichen Arbeit stehen im Mittelpunkt. Als Beispiel fällt mir der alte Medizinmann ein. Die Achtung die ihm entgegengebracht wurde, war nicht das, was er besaß und es waren keine Vorschusslorbeeren, weil er halt Medizinmann war. Nein. Es war immer das, was er den Menschen gab. Es war seine Berufung und seine Leistung im Auftrag der ihm Anvertrauten.

Kurz und gut. Aus meiner Sicht müssen die Löhne und Gehälter angeglichen werden. Ich meine keine Gleichmaerei. Das Ergebnis im ausgeübten Beruf ist immer der Indikator. Es gibt immer Stimuli, mit denen Leistung belohnt werden kann. Und keine Angst, dass keiner mehr studieren würde. Ich denke, keiner, der Arzt werden möchte, würde dann lieber Friseur werden. Wenn die Funktionsweise von Maschinen schon immer ein Buch mit sieben Siegeln war, wird sich aus diesem Menschen kein Maschinenbauer und er wird sich vielleicht der Agrarwissenschaft oder einem anderen Bereich widmen und so weiter und so fort.

Jeder von uns, der in seinem Leben gearbeitet hat, würde eine Rente erhalten, von der er würdig leben kann. Der eine etwas mehr, der andere etwas weniger. Wer in seinem Leben lange Zeiten mit sozialen Leistungen zurechtkommen wollte, wird auch im Alter entsprechend versorgt werden müssen. Kranke, die nicht arbeiten konnten, sollten eine angemessene Altersversorung erhalten.

Und jetzt komme ich zum Ausgangspunkt zurück. Der Punkt, der mich so sehr aufgeregt hat, dass ich mich hinreißen ließ, diesen Beitrag zu schreiben.

Deutschland jammert über den Fachkräftemangel. Die Politiker schwämmen unser Land mit Tausenden von Menschen, die letztendlich unser Sozialsystem auslaugen jedoch in keiner Weise den Arbeitsmarkt bereichern.

Die Menschen, die in den Ruhestand gehen wollen, jedoch gern noch zehn, fünfzehn oder zwanzig Stunden in der Woche mit ihren Erfahrungen und ihrem reichen Wissen zur Verfügung stehen wollen, werden von der Politik statt dankbar und mit Achtung und Respekt gewürdigt, gierig abgezockt. Wittern sie doch mit aufgerissenen Dollaraugen die große Masse der auf sie zukommenden “Babyboomer”.

Auch ich hatte mit meinem Arbeitgeber bereits gesprochen, dass ich, sobald ich meine reguläre Rentenzeit starte, zunächst noch zwanzig Stunden weiter arbeiten würde. Es wäre eine Win-Win-Situation für beide Seiten. Aber ich werde es nun nicht tun und es bei einem Minijob zur Rente bei meinem Arbeitgeber belassen. Ich mag nicht darüber nachdenken, für welche abenteuerlichen Aktionen die Politiker unsere Einkommen schröpfen. Damit mir noch etwa fünfzehn Euro netto pro geleisteter Arbeitsstunde verbleiben, brauche ich einen Bruttostundenlohn von etwa sechsundzwanzig Euro.

Es ist unfassbar, wieviele Menschen, die bereits im Ruhestand sind, gern noch ein paar Jahre aktiv dabei wären, sich aber nicht melken und benutzen lassen wollen. Dafür ist unsere verbleibende Lebenszeit viel zu kurz.

Das Bild ist aus dem Dezember vor genau fünf Jahren.

Es ist in meinem kleinen wie auch in dem großen Leben dieser Welt so unglaublich viel geschehen seit dieser Zeit.

Und das kommende Jahr wird so einiges an Veränderungen mit sich bringen.

Ganz gleich, was uns ereilen wird, wichtig ist nur: Bleiben wir uns selbst treu.

Herzlich, Eure Petra.

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Viel Spaß beim Fündigwerden und Entdecken eines ganz besonderen und außergewöhnlichen Schatzes wünscht,

Eure Petra Kolossa.

Tradition ist Tradition

Und so ist es wohl auch mit dem ersten Advent. Er läutet die Vorweihnacht ein und wir alle lieben diese Zeit. Ich denke, es gibt keinen unter uns, der nicht von ganz klein auf mit dem Mythos der Weihnacht aufgewachsen ist. Denken wir an diese Zeit, strömen uns die köstlichsten Düfte in die Nase, Klänge von Weihnachtsmusik, Heimlichkeiten, Überraschungen. Auch Kälte und Schnee gehörten dazu.

Kälte und Schnee haben wir tatsächlich. Es ist eine ganze Menge gefallen und das Thermometer zeigt im Augenblick minus acht Grad Celsius.

Der erste Adventssonntag ist auch der Tag, an dem zum ersten Mal die Dose mit dem Weihnachtsgebäck geöffnet wird oder wie es in Sachsen üblich ist, zum ersten Mal der Weihnachtsstollen, oder Christstollen, wie manche sagen, angeschnitten wird.

Auch wenn ich in Dresden geboren wurde, kam ich erst einige Jahre später in meine Heimatstadt zurück und lernte dort viel später diesen Weihnachtskuchen kennen. Irgendwann war es DAS Weihnachtsgebäck. Es war eine Symbiose. Sachsen und Stollen.

In meinem frühen Zuhause gab es zur Weihnachtszeit die köstlichsten Lebkuchen, Honiggebäck, Königsberger Marzipanplätzchen mit einem Klecks von Omas wunderbaren Konfitüre und ihre legendären Hörnchen mit der leckersten Zuckerglasur aller Zeiten.

Noch heute weiß ich, wie lange vorher Oma ihr Weihnachtsgebäck vorbereitet hat. Der Teig musste einige Tage kühl im Keller stehen. Und wenn die Pfefferkuchen gebacken waren, kamen sie in eine große Schachtel und mussten reifen. Erst zum ersten Advent wurden sie liebevoll mit Mandeln und Nüssen kunstvoll verziert.

Es war immer ein kleines Fest, wenn Oma mit einer Zange das Gebäck auf eine Glasschale legte und es zur Kaffeetafel reichte. Nie wieder habe ich solche leckere Pfefferkuchen, wie bei meiner Oma gegessen. Erst jetzt, wo ich diesen kleinen Beitrag schreibe, kommt mir der Gedanke, dass ich mir demnächst unbedingt Ostpeußische Back- und Kochrezepte zum Ausprobieren besorgen sollte. Hier ein Link zu einem Buch und hier findest Du ein zweites. Vielleich hast auch Du Lust bekommen, etwas auszuprobieren.

Aber zurück nach Dresden, nach Sachsen. Meine Schulzeit und meine Jugend verbrachte ich dort und lernte natürlich die traditionellen Gepflogenheiten kennen und leben. Dazu gehörte es, zum ersten Advent den Stollen anzuschneiden. Und eins ist klar: Es musste der traditionelle von Emil Reimann sein. Unter diesem Link findest Du einen kleinen Abriss zu Emil Reimann.

Nun, was soll ich sagen? Ich recherchierte im Netz, um Euch nähere Informationen zu dieser Stollenspezialität zukommen zu lassen. Ich fand viel, aber nicht das, was ich aus meiner alten Heimat weiß und das, was die Alten bei Museumsbesuchen, oder sonstigen Treffen erzählen.

Also hier für Euch “aufgeschnappt und ausgespuckt” und nicht verbürgt.

Viele sagen zum Stollen einfach Stolle. “Schneide mal die Stolle auf!”, zum Beispiel. Darüber schimpfen die, die aus dem Erzgebirge kommen. Denn dort gibt es keine Stolle. Es sind Stollen, in die die Kumpels damals eingefahren sind, um nach Erz zu schürfen

Die Erzgebirgler sehen in diesem Kuchen die Form eines Stollen des Bergbaus. Genauso, wie die historischen Schwippbögen das “Tor”, die Einfahrt zum Stollen darstellen sollen.

Vielleicht weißt Du mehr über diese Geschichte, die ich vor x-vielen Jahren aufgeschnappt habe. So schreibe es doch bitte in die Kommentare.

Heute also ist der erste Advent und natürlich habe ich die Dresdner Tradition in den südlichsten Süden Deutschlands mitgenommen.

Wir schnitten den Weihnachtsstollen an und ließen ihn uns schmecken. Es ist übrigens ein Erzgebirgischer Weihnachtsstollen, den der Paketbote aus Chemnitz brachte. Vielen Dank, liebe Siglinde und lieber Konrad.

Und um dem Ganzen den i-Punkt zu verpassen: Es schneit seit ein paar Tagen. Es ist kalt und so sehr gemütlich zu Hause. Hier ein Blick vom Küchentisch in den kleinen Garten:

Die Sonne schien und brachte den Schnee zum glitzern. Schnee zu fotografieren ist wirklich eine Kunst für sich. Dieser Schnee ist tatsächlich weiß, aber richtig klarweiß. Leider nicht auf dem Bild.

Da mir meine Gesundheit im Augenblick einen klitzekleinen Streich spielt, verbrachte ich heute meine Zeit zu Hause. Hier ein Schnappschuss von meinem Schreibtisch im Atelier nach draußen.

Schnee gibt mir Ruhe und Geborgenheit Geräusche werden gepuffert und kommen angenehm gedämpft ins Ohr.

Hoffentlich bleibt uns dieses Naturschauspiel noch eine Weile erhalten. Es wäre schön.

Ich hoffe sehr, Du hattest einen schönen ersten Advent. Welches Leckerchen gönntest Du Dir zum ersten Mal in dieser Saison?

Kommt gut in die neue Woche.

Herzlich, Eure Petra Kolossa.

Pfennigbaum

Unser Geldbaum oder Pfennigbaum, wie er auch genannt wird, ist inzwischen ein alter kräftiger Kerl mit einem mächtigen knochigen Stamm. Er steht wieder in voller Blüte. Bis vor fünf Jahren wusste ich gar nicht, dass er überhaupt blühen kann. Ich war sehr verwundert, als dieser Baum sich mit unendlich vielen kleinen weißen Sternchen übersät präsentierte. Es geschah, als wir diesen zum ersten Mal im Sommer auf den Balkon ins Freie stellten und ich glaubte, dass das der Auslöser gewesen sein muss. Später las ich, dass diesen Bäumen ein Leben im Freien tatsächlich guttut und dass sie nur im Winterquartier ins Innere wechseln sollten.

Nun ist es aber so, dass wir seit fünf oder sechs Jahren einen Absenker dieses Geldbaumes für meine Freundin Petra in der Oberlausitz großziehen. Es ergab sich leider bis heute nicht, dass das Kerlchen den Weg zu ihr fand. Dieser Baum bekommt die identische Aufmerksamkeit. Er wächst und wächst. Aber auch in diesem Jahr blüht er nicht. Das machte mich stutzig und ich recherchierte noch einmal, um der Sache auf den Grund zu gehen.

Und ich wurde fündig. Diese Geldbäume, oder fachmännisch ausgedrückt Crassula ovate, blühen erst ab ihrem zehnten Lebensjahr.

Ich wünsche mir sehr, dass dieser Zögling seine erste Blüte unbedingt bei meiner Freundin haben wird. Eine Reise in die Oberlausitz, ein wunderbares Ziel für das kommende Jahr.

Übrigens: Petra betreibt einen wunderbaren Online Shop “NoniNo-Kids”. Ihr Label NoniNo-Kids steht für natürliche Farben, tolle Materialien, hochwertige Verarbeitung und Herzblut. Petra ist unglaublich kreativ und vielseitig begabt. Ich selbst habe bereits Dinge aus diesem Shop für die ganz Kleinen verschenkt. Schaue doch einfach mal dort vorbei. Vielleicht findest Du etwas Schönes, dass Du in der Adventszeit oder zu Weihnachten verschenken möchtest.

Man sagt, guter Wein wird im Alter besser, Menschen interessanter …

Ich möchte nun ergänzen: Geldbäume beginnen erst im Alter mit ihren Blüten zu verzaubern.

Besitzt Du einen Geldbaum? Welche Erfahrungen konnterst Du sammeln?

Schreibe es doch einfach ins Kommentarfeld.

Herzlich aus dem verschneiten Süden Deutschlands,

Eure Petra Kolossa.

So oder so

Eigentlich sollte es ja eine Glückwunschkarte zum Geburtstag meiner Schwester werden. Ich wollte stilistische Lollis in frischen kraftvollen Farben malen.

Lollis sind eine Brücke in unsere zeitige Kindheit. Wir bekamen diese leuchtend bunten Zuckerkunstwerke von den tschechischen Freunden unserer Eltern geschenkt, wenn diese uns besuchten.

Hielt man diese Lutscher gegen die Sonne, leuchteten sie wie Butzenglasfenster. Wir liebten sie.

Neulich entdeckte ich bei einem Einkauf ähnliche in einem Supermarkt. Ich musste daran denken und nahm sie mit, um diese wiederum als Mitbringsel an Kinder zu verschenken.

Meine Schwester ist lebensfroh und liebt frische Farben, wie auch ich. Also nahm ich mir ein Stück Papier und begann, die Karte zu gestalten. Ich entschied mich für einen Materialmix aus wasserlöslichen Pigmenten, Acryl und Finliner auf Papier.

Nicht ohne Grund betone ich das. Denn, als ich mittendrin war, kam Kater Flo patschnass von draußen durch die Katzenklappe nach Hause. Freudig sprang er mit seinen durchnässten Pfoten auf meinen Schreibtisch und half mir dabei, die Farbpigmente auf dem Kunstwerk anzulösen und auf dem Papier breitzutrampeln.

Zwei Alternativen: Zerreißen und entsorgen, oder aus dem Verpfuschten etwas anderes machen. Ich entschied mich für die zweite.

Und so entstand eine Kooperationsarbeit zwischen Kätz Flo und mir 😉

Ich habe fix einen kleinen Clip für Euch zusammengestellt:

In den nächsten Tagen werde ich noch ein Passepartout mit einem passenden Rahmen heraussuchen. Eigentlich müsste ich noch eine Pfote von Flo darauf drücken 😉

Wie auch immer. So oder so, macht das Beste aus dem, was auch gerade schieflaufen mag.

Herzlich, Eure Petra Kolossa.

PS: Ich möchte es nicht versäumen und lade Dich herzlich zu einem Spaziergang in meinen Shop ein.

Montagsimpuls #20

In meinem heutigen Montagsimpuls lade ich euch ein, euch Zeit zu nehmen für ein Thema, welches euch schon lange interessiert.

Montagsimpuls #20

Ich mag die Seite von Anja und stöbere gern in ihren Beiträgen. Ihren heutigen Montagsimpuls gebe ich gern in Eure Woche. Ganz sicher spuken auch in Euren Köpfen Dinge, über die Ihr gern mehr wissen möchtet, für die Ihr Euch aber nie wirklich die Zeit genommen habt, der Sache auf den Grund zu gehen.

Mich interessiert im Augenblick die Psychologie des Marketings in der digitalen und virtuellen Welt. Das Thema scheint unerschöpflich. Hinzu kommt, dass es verdammt schnelllebig und von unendlich vielen Faktoren im Jetzt abhängig ist.

In welches Thema möchtest Du Dich gern vertiefen?

Schreibe es doch einfach in die Kommentare.

Herzlich, Eure Petra Kolossa.

Einfach weitermachen

Leider wurde mir das Beharrlichkeitsgen nicht in die Wiege gelegt. Ich meine, dass ich nicht immer in aller Konsequenz meine Vorhaben, wie von mir geplant, zu Ende bringe. Immer wieder ist irgend etwas, das mich über Umwege führt, ausbremst oder manchmal auch ganz stoppt. Ich bewundere die Menschen, die von sich behaupten, dass sie ihre Ziele immer erreichen. Ganz ehrlich? Ich kann es mir nicht vorstellen, dass es tatsächlich  so ist. 

Immer und immer wieder nehme ich mir vor, für mich selbst täglich eine kleine Auszeit an der frischen Luft einzuplanen, ganz gleich, wie das Wetter ist.  Dieser Satz beherbergt jedoch gleich mehrere kleine Hürden.

Erst neulich sprach ich in einem meiner Beiträge über Routinen, die sich jeder selbst antrainieren könne. Mit einer Portion Willensstärke und Konsequenz lässt es sich binnen von sechs Wochen erreichen. Als Beispiele werden oftmals das Joggen genannt. Es soll wohl so sein, dass man nach sechs Wochen das Bedürfnis habe, in die Sportschuhe zu springen, um loslaufen zu müssen. Und dieser Fakt treibt mich, dranzubleiben, auch wenn ich bis heute noch immer nicht sechs Wochen konsequent durchgehalten habe, mir die tägliche kleine Auszeit an frischer Luft zu gönnen, ganz gleich, wie das Wetter ist. Aber egal, so dauert es eben etwas länger. Ich denke, wichtig ist, wenn es nicht ganz so läuft, wie man es sich ursprünglich ausgemalt hat, weiterzumachen. 

Heute war ein kühler, nasser Novembertag. Kein Tag, um wirklich gern die Nase vor die Tür zu halten. Ich schlüpfte in bequeme Schuhe, zog meinen Mantel an und ging los. Draußen schlug ich die Kapuze hoch und atmete die frische Luft tief ein. Der Regen tropfte auf meine Brillengläser. Es störte mich nicht. Es tat so gut.

Hier habe ich ein paar Novemberbilder für Euch eingefangen:

Kätz Bobby freut sich, seine Zweibeinerin wieder zu Hause zu haben.

Ich vergaß das Fenster in meinem Atelier zu schließen. Flo hörte mich und musste gleich nach dem rechten sehen.

Es war nur eine kleine Runde zu Fuß im Regen. Mein Kopf fühlt sich etwas freier an und ich bin froh, der  Bequemlichkeit getrotzt zu haben. Ab heute zählen meine sechs Wochen neu. Tag eins von zweiundvierzig 😉

Genug geplappert! Fix raus aus den Stiefeln und ab in den Tag!

Habt alle einen guten.

Herzlich, Eure Petra Kolossa.

Sina

Was ist das Coolste, das du je gefunden (und behalten) hast?

Gefunden habe ich in meinem Leben nicht viel und wenn, gab ich das immer zurück. Einmal bekam ich einen Finderlohn. Der Typ, der seine fette Brieftasche verloren hatte war so seelig, seine ganzen Ausweise nicht sperren zu müssen, dass er sein Glück mit mir teilte.

Aber eines behielt ich, weil es keiner wollte. Es war ein kleines buntes Glückskätzchen. Damals vor über zwanzig Jahren lebte ich für ein paar Jahre im Freiburger Raum. Diese kleine Katze stromerte an den Bahngleisen, als ich sie mitnahm. Gino, mein damaliger Hund, verliebte sich sofort in die Kleine. Ich war sehr erstaunt, denn im Normalfall gehörten Katzen zu seinem Beutechema und weckten prinzipiell seinen Jagdinstinkt. Nicht aber bei ihr. Er hielt stets ein Auge auf sie.

Auf meine Aushänge und Rundfragen in meinem Umfeld meldete sich niemand. Und so blieb sie schließlich bei mir.

Ich nannte sie Sina. Nach einer ganz besonderen Frau, die mich damals als achtzehnjährige auffing. Die mir zeigte, dass ich ein wertvoller Mensch bin, die mir zeigte, dass ich eine wunderbare junge Frau bin. Sina nahm mich ernst und in mir wuchs das erste Flämmchen Selbstbewusstsein. Ich denke an ihren heißen Kakao, den sie auf ganz besondere Weise zubereitete und muss lächeln. Noch heute bin ich dieser Frau unendlich dankbar für die Zeit und die vielen Gespräche, die sie mir schenkte. Sie war vierzig Jahre älter als ich, steckte voller Lebensfreude, war witzig und charmant, einfach eine tolle Frau.

Die Katze sollte sich bei mir aufgefangen und beschützt fühlen. Symbolisch gab ich ihr den Namen Sina.

Ein Jahr später bereitete ich meinen Umzug vor. Ich war total panisch, als ich bemerkte, dass Sina Nachwuchs erwartete. Ich wusste nicht so recht, wie ein Umzug über siebenhundert Kilometer mit einer trächtigen Katze funktionieren sollte. Aber es kam ganz anders. Zwei Tage, bevor der Umzug stattfinden sollte, kam Sina nach Hause. Sie legte sich vor meine Füße und brachte vor meinen Augen ihre Babys zur Welt. Ich konnte es nicht fassen. Ich war unglaublich gerührt. Es weitete mein Herz so sehr. Mein Umzug war wirklich sehr speziell.

Sina bekam drei kleine süße Fellnasen, ein schwarzes, ein graues und ein rotes. Das schwarze Mädchen, ich nannte sie Biene, blieb bei mir. Der rote Kater kam in liebevolle Hände bei meiner Schwester und der graue fand sein Zuhause in der Nachbarschaft.

Ich war also wieder in meiner Heimatstadt, auch wenn es nur für wenige Jahre sein sollte. Es tat mir gut, ich fühlte mich gut. Nur Sina fühlte sich in der Großstadt nicht wohl. Ich denke, ihr fehlten die Höhenmeter und der Schwarzwald. Eines Tages kam sie nicht mehr nach Hause. Nicht einmal Gino konnte sie finden. Er fand sie sonst immer, ganz gleich, wo sie sich auch versteckte.

Ich war wahnsinnig traurig. Sina war ein ganz besonderes Wesen, das ich fand, behielt und wieder verlor. Ihre Seele lebte in Biene weiter. Auch sie war eine sehr kleine und eine  außergewöhnliche Katze …

Leider fand ich kein Foto von Sina. Anfang 2000 hatte ich noch kein Smartphone mit Fotofunktion. Ich bin mir nicht sicher, ob es so etwas damals bereits gab. Heute schnappe ich fix mein Telefon und mache Fotos aus der Situation heraus. Damals musste ich nach der Kamera laufen, um ein Bild zu machen. Ich weiß, dass ich einige Bilder von Sina machte. Es gibt sie in physischer Form, irgendwo in meiner Kiste mit alten Fotos. Ich denke, diese aufzuräumen und zu sortieren ist einmal ein Ruhestands-Projekt 😉

Wie ist es bei Dir? Hast auch Du einmal etwas ganz besonderes gefunden, das Du behalten hast?

In Gedanken an meine zwei Kätz-Mädchen Sina und und Biene, die beide leider bereits den Weg über die Regenbogenbrücke nahmen.

Herzlich, Eure Petra.

Routinen und so

Welchen Teil deiner Routine versuchst du, wenn möglich, immer zu überspringen?

Mir fällt es fast schwer, derartige Fragen inhaltlich zu begreifen. Was will der Fragesteller wissen? Weshalb wird diese Frage auf diese Art und Weise formuliert in das world wide web entlassen.

Routinen sind Routinen, weil sie ständig wiederholt werden und in Fleisch und Blut übergegangen sind. Es sind Gewohnheiten, ganz gleich ob gute oder schlechte, die sich in unser Leben geschlichen haben. Ob es das tägliche Zähneputzen ist, die immer wieder gleiche Strecke, die wir mit dem Auto fahren, wie wir die Tassen in den Schrank räumen, die Haare aus dem Gesicht streichen und so weiter.

Es gibt Routinen, die wir uns mühsam antrainieren, wie das tägliche Joggen, das Schreiben einer To-do-Liste, das Einhalten von Pausen, gute Ernährung. Es soll etwa sechs Wochen dauern,  bis wir etwas zu einer Routine entwickelt haben. Und das Verrückte ist, dass wir immer nur einen Punkt, der uns wichtig ist, mit Konsequenz in den sechs Wochen zu einer Routine machen können. Erst wenn wir das geschafft haben, erst dann, können wir unsere nächste Baustelle angehen.

Kurz und gut: Routinen kann man nicht, wenn möglich, immer (!) überspringen. Denn dann sind es keine Routinen. 

Dann sind es wahrscheinlich Pflichten, die wir versuchen, wenn möglich, immer zu überspringen 😉

Hast Du Routinen und hast Du Pflichten, die Du gern umschiffst? Schreibe es doch einfach ins Kommentarfeld.

Einen schönen Tag wünscht,

Eure Petra Kolossa.

Auch unsere Kätz haben ihre Routinen, zum Beispiel fordern sie ganz hartnäckig ihre Streicheleinheiten ein.

12 von 12 – Monat November 2023

Der elfte Zwölfte im Monat dieses Jahres. Und Ihr wisst, der Zwölfte ist der Tag im Monat in der Blogosphäre, an dem wir Blogger unseren ganz normalenTag in zwölf Bildern festhalten.

Heute ist Sonntag. Ein verregneter, düsterer, kühler Novembersonntag. Solch ein Tag, an dem man sich am liebsten einfach in Kuschelsocken, einem duftend heißen Tee, guter Musik, einer schönen Zeitschrift, einem interessanten Buch oder sonstigem Guten am knisternd warmen Kamin gemütlich macht.

Leider kann und möchte ich es mir nicht gönnen. Ich bin mir sicher, auch Ihr kennt solche Tage. Hier also mein Zwölfter in zwölf Bildern.

Das erste Bild zeigt unsere hungrigen Kätz, die erst über zwei Stunden später als üblich, endlich ihr Frühstück bekommen haben. Flo war so ungeduldig, dass er nicht abwarten konnte und seinen Schmaus kurzerhand dort verschlang, wo ich den noch im Schafanzug und etwas verpeilt von der Nacht vorbereitet habe.

Im Bild zwei endlich im Bad … Haare bändigen

ein kleiner Frischekick im Bild drei

Bild vier – Make-up …

Bild fünf. Noch fix frischer Nagellack aufgetragen und Ihr seht die Ursache meines späten Zubettgehens. Gestern Nacht bekam spontan die Lust, mit einem neuen Stück für meine “homepART”-Serie zu starten. Also Tageslichtlampe eingeschaltet, Farben ausgewäht und los ging es. Plötzlich war es früh am Morgen. Noch ein paar Stunden Arbeit an dem Tablet sind natürlich noch notwendig.

Ein Schnappschuss nach dem Frühstück im Bild sechs. Ich mag es, den vielen Vögeln beim picken der Sonnenblumenkerne zuzusehen. Es ist erstaunlich, wie sich Sperlinge, Stieglitze, Finken, Meisen, Kleiber und so manche mehr vertragen. Es gibt zwar eine diverse Ordnung, wer mit wem gemeinsam an der Futterröhre pickt, wer mit wem am Boden die heruntergefallenen Körner vernascht und so weiter. Aber letztendlich scheint es eine heile Welt zu sein.

Die Kerze, die ich noch nicht ausgeblasen habe, erinnert mich jeden Tag an einen lieben Menschen. Danke, Ramona.

Bild sieben – mein Lieblings Tee in der kühlen Jahreszeit “gebrannte Mandeln”. Wenn Du Früchtetee liebst, musst Du den unbedingt probieren. Sooo lecker.

Bild acht: Bürokram, der zwangsweise zu sein hat. – Ich mag es nicht wirklich. Es frisst viel Zeit.

Abendschmaus – Bild neun – Rosenkohl, Kartoffen und Putenrollbraten.

Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal eine Zeitschrift kaufte. Es ist tatsächlich einige Jahre her. Fast vergaß ich, wie entspannend es ist, in einer solch schönen und hochwertigen Broschur, in diesem Fall die “LandLust”, zu blättern und zu lesen. Hier also Bild zehn.

Noch ein paar Pinselstriche an meinem neuen “homepART”-Objekt … im Bild elf.

Die Technik läuft nicht immer so, wie ich es mir wünsche. WordPress und ich waren heute nicht die besten Freunde. Hoffentlich löst sich das Problem bald wieder. Über etliche Umwege gibt es nun doch den heutigen Beitrag mit Bild zwölf.

In Kürze ist es Mitternacht. Euch wünsche ich einen guten Start in die neue Novemberwoche.

Herzlich, Eure Petra Kolossa.