Grundieren für Neues

Es hat etwas Magisches, ein unbeschriebenes Blatt, eine frische Leinwand oder wie in diesem Fall das Tablett, das ich mit Gesso grundierte, um im nächsten Schritt Farbe ins Spiel zu bringen. Es entsteht also nebenbei ein neues Produkt für meine Serie “homepART”.

Und so oft würde ich zu gern über manche Dinge einfach Gesso geben, den Murks grundieren und upcyceln, der uns tagtäglich um die Ohren fliegt. Erst neulich gab es einen Aufruf zu einem Blogbeitrag. “Was würdest Du als erstes tun, wenn Du einen Tag die politische Führung Deines Landes hättest?”

Ich frage Dich. Was würdest Du tun? Schreibe es doch einfach unten in das Kommentarfeld.

Ganz sinnbildlich: Ich würde einen Tankwagen gefüllt mit Gesso besorgen und an alle, die das so sehen, wie ich, riesengroße Pinsel verteilen und die derzeitige ideologiegetriebene, despotisch agierende zusammengewürfelte Minderheitsregierung grundieren. Eine weiße, reine Fläche steht danach bereit für einen Neubeginn. Lasst uns kräftig in die Farben greifen und Kompetenz, Weisheit, Klugheit, Empathie, Weitsicht, Leidenschaft, Einfühlungsvermögen, Verantwortungsgefühl, Liebe für das eigene Land, ein Herz für die hier lebenden Menschen und so weiter und so fort … auftragen. Wäre das nicht ein großartiges Upcycling?

Jedoch werde ich zunächst in die Acrylfarben greifen und eine Menge Herz sowie Lebensfreude für Euch beimischen 🙂

Einen erholsamen Sonntag wünscht Euch,

Eure Petra Kolossa.

Allen Müttern dieser Welt

alles Liebe zum Muttertag.

Lassen sich doch die Ursprünge des Muttertages in Verehrungsritualen der Göttin Rhea bis ins antike Griechenland zurückverfolgen.

In der heutigen Zeit, so um 1860 gab es auch in der westlichen Welt und natürlich auch in Europa Frauen- und Mütterbewegungen, die vor allen Dingen Friedensbewegungen, Frauenrechte, Chancengleichheit, Bildung für Mädchen und so weiter zum Inhalt hatten. Dreißig Jahre später wurde der Internatinale Frauenrat gegründet, der unter anderem auch für mehr Anerkennung der Mütter eintrat. (Das und noch viel mehr könnt Ihr hier in diesem Beitrag nachlesen.)

Hingegen ist die Geschichte des Muttertages in Deutschland weniger prickelnd. Als betont unpolitische Aktion vom Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber 1922 / 1923 ins Leben gerufen, zehn Jahre später von den Nationalsozialisten aufgegriffen, um besonders kinderreiche Mütter für den “arischen Nachwuchs” zu würidgen. Wenig später gab es dann ein Ehrenkreuz der Deutschen Mutter, das wohl 1939 erstmals verliehen wurde.

In der damaligen DDR feierten wir keinen Muttertag. Der Tag, an dem die Frauen, und die Mütter insbesondere, geehrt wurden, war der Internationale Frauentag, der achte März.

Der Mutttertag ist kein gesetzlicher Feiertag. Die Floristenverbände in Deutschland haben den zweiten Sonntag im Mai als Muttertag festgelegt. Mag hinter dem Muttertag in Deutschland letztendlich doch eher ein wirtschaftlicher Hintergrund liegen, so nehmen wir es doch einfach als einen Fingerzeig und eine Geste, die ja einen positiven Kreislauf verursacht 😉

Denn wohl kaum ein Sohn oder eine Tochter wird es es versäumen, dankend mit einem Blumenstrauß am heutigen Muttertag seine bzw. ihre Liebe der eigenen Mutter gegenüber auszudrücken.

Wie lange wird es noch den Muttertag als solches geben? Wie lange wird diese deutsche ideologiegetriebene Politik den Begriff Mutter erlauben? Oder wird er bald als “M”-Wort verschrien und durch “gebährende Person”, “gebährendes Elternteil” oder “menstruierende Person” ersetzen werden? Es klingt unglaublich. Jedoch ist das nicht meine Erfindung. Diese Debatten werden offen geführt. Selbst dem Öffentlich Rechtlichen Rundfunk ist es nicht zu blöd entsprechende Sendungen zu diesem Irrsinn und Genderwahn auszustrahlen.

Und schon nur dieser Gedanke heiligt das Mittel der Deutschen Floristenverbände. Mein Ruf: Kauft Blumen und gedenkt Eurer Mütter.

Diesen Song schrieb meine Tochter für ihre Tochter, als sie erwachsen wurde und ihren eigenen Weg ging. Der Text sagt alles, was eine Mutter ihr Leben lang für ihr Kind empfindet.

Ihr so starken und liebenden Müttern dieser Welt – fühlt Euch symbolisch umarmt und lasst Euch von Euren Kindern feiern.

Herzlich, Eure Petra Kolossa.

Immer und immer wieder …

Nach der Ausstellung ist vor der Ausstellung. Ich kann Euch nicht sagen, wie oft ich mich fragte, weshalb ich mir diesen Aufwand und Stress antue. Immer und immer wieder. Letztendlich sind die Werke der Künstler Deko für den, der die Räume und Wände zur Präsentation zur Verfügung stellt, eine nette Abwechslung für die, die sich ein wenig für Kunst interessieren und ein bissle Promotion für den, der seine Kunstwerke präsentiert. – Kunst – eine brotlose Sache seitdem es Kunst gibt. Ein Trost für jeden Künstler: Vincent van Gogh soll zu Lebzeiten ein einziges Bild verkauft haben 😉

Es steckt wohl in jedem Kunstschaffenden, jedem kreativen Menschen. Es ist unser Bedürfnis, Werke zu schaffen, nach außen zu tragen, zum nachdenken anzuregen oder einfach nur ein Lächeln auf das Gesicht des Betrachters zaubern.

Ich bin wirklich dankbar, dass es inzwischen Online-Plattformen gibt und wir Künstler auf diese Weise die Chance haben, weltweit unsere Werke in virtuellen Shops präsentieren und verkaufen zu können. Ich nutze “Etsy” und das hier ist mein Shop.

Auch “Buttafly”, Vanessa Gebhard, nutzt erfolgreich die virtuelle Welt.

Ich lud sie als Gastausstellerin in die Galerie unserer freien Künstlergruppe seeArt im “Anker” in Ravensburg ein. Wir kennen uns seit einigen Jahren. Ich mag Vanessa und ich mag ihre Beständigkeit in ihrer Kunst. Sie verfolgt ihren eigenen Stil, der immer Themen des Globalismus beinhaltet. Vanessa ist, wie sie selbst sagt, ein Weltenmensch.

Zuletzt stellten Heiko Holdenried und ich dort aus. Wir ergänzen uns ganz gut mit unserer Art der Kunst und passen in der Farbintensität zusammen.

Ihre Ausstellung ist bis Ende Juni 2023 im ” Gasthaus Anker”, Schlegel 22, in Ravensburg zu den Öffnungszeiten zu bestaunen.

Außerdem ist die regionale Küche dort ausgezeichnet und absolut lecker.

Ein Besuch lohnt sich also doppelt. Wer in der Nähe ist, schaue einfach mal vorbei.

Ich wünsche Dir viel Spaß und Erfolg bei Deiner kleinen Ausstellung, liebe Vanessa.

… und Euch einen angenehmen Donnerstag.

Herzlich, Eure Petra Kolossa.

Nur Facebook?

Nichts sei oberflächlicher, als social media, allen voran Facebook, so sagt man. Vor allem die, die es selbst nie genutzt haben, aus gutem Grund natürlich, wissen das ganz genau. Facebook & Co. sei nämlich das Übelste, Verlogenste und Schlechteste, was an Kommunikation überhaupt möglich sei. Jeder könne einfach sagen, was er wolle. So ganz ungeprüft und fernab von offiziellen Medien. Unmöglich das Ganze! Ein Kessel des Bösen und der Verschwörung. Das habe man oft genug in den Nachrichten gehört und in der Zeitung gelesen …

Ich nutze Facebook seit 2009. Damals hatte ich keine Ahnung, was eines Tages aus dem Ganzen wird. Grund war, dass unsere Familie sich in viele, viele Kilometer weltweit verteilte und wir auf diese Weise ganz gut in Kontakt bleiben konnten. Inzwischen ist Facebook und social media überhaupt viel komplexer geworden, als vor über zehn Jahren, wo es doch eher um das Vernetzen weltweit ging. Mich faszinierte das. Denn schließlich hatte ich bereits als junges Mädchen Brieffreundschaften in unendlich vielen Ländern. Es machte mir Spaß, vom Leben in diesen Ländern aus erster Hand zu erfahren und nicht ausschließlich aus rundgeschliffenen journalistischen Beiträgen zum Beispiel in Illustrierten oder durch die rosarote Brille von zurückgekehrten braungebrannten Urlaubsreisenden.

Ich will die Sache nicht schönreden. Natürlich haben, wie in allen Bereichen unserer Gesellschaft, auch in den social media Kriminalität, Verbrechen, Hinterlist, Manipulation, politisches Zweckhandeln etc. Einzug gehalten. Die Unbeschwertheit von einst ist dahin und es wäre pure Naivität, würden wir wie die drei Affen dasitzen und nichts hören, sehen und sagen wollen. Heute muss jeder, der sich in social media bewegt, sehr bewusst damit umgehen, damit es mehr Lust, als Last ist. Auch ich habe in den letzten drei Jahren der sogenannten Pandemie meine Erfahrungen sammeln dürfen und habe meine Schlussfolgerungen gezogen. Gerade auf Facebook bewege ich mich inzwischen sehr vorsichtig und vermeide jegliche Äußerungen, die etwas abseits des mainstreams liegen.

Jetzt habe ich aber einen Riesenschlenker gemacht. Denn eigentlich wollte ich nur sagen, dass ich auf Facebook wunderbare Menschen kennenlernen durfte und das nicht nur digital, sondern auch ganz real 🙂

So, wie Erika aus Berlin. Seit sie im Ruhestand ist, reist sie mit ihrem Mann und besucht auf ihren Routen die  Facebook-Freundschaften, die ihr am Herzen liegen.

Ich habe mich riesig gefreut, als ich die Nachricht bekam, dass sie hier am Bodensee ein paar Tage Urlaub machen und sie gern meine “knallbunte Kunst” bestaunen wollen.

Es waren bereichernde Stunden in herzlicher und offener Atmosphäre. Unglaublich wohltuend sind unkomplizierte Menschen, die Wärme im Herzen tragen, wie Erika und Wolfgang.

Ein typisches Bild für Erika. Lebhaft, herzlich, extrovertiert, die Zunge auf dem richtigen Platz. Es war schön, dass Ihr den Abstecher hierher gemacht habt. Gute Fahrt Euch Zweien und einen guten Aufenthalt in Paris.

Ein Wunsch-Foto mit Erikas Lieblingsbild “Kätz” in love” aus meiner Glücks-Kätz-Serie. Ich hatte es erst vor ein paar Tagen aus der Galerie im Anker in Ravensburg abgeholt.

Möge es symbolisch Glück auf ihrer Weiterreise bringen.

… für heute soll es genug sein. Habt einen angenehmen Mittwoch 🙂

Herzlich, Eure Petra Kolossa.

Bisschen kühl, bisschen nass – einfach Mai

Meine morgendliche Fahrt durch die Wolken bei achthundertzwanzig Höhenmetern in das Deggenhausertal nach Wittenhofen gab mir Ruhe. Fast hatte ich vergessen, welch friedliches Gefühl diese Landschaft am Morgen nach einer verregneten Nacht hinterlässt. Zu selten bin ich in den letzten drei Jahren auf den Straßen unterwegs. Mein Berufsbild hat sich komplett gewandelt und findet zu großen Teilen im sogenannten home office statt. Ich habe lange gebraucht, mich an diese neue Situation zu gewöhnen. Inzwischen mag ich es.

Ich genieße die Fahrt hinab ins Tal, nehme die Strecke zum Rathaus nach Wittenhofen. Dort treffe ich zwei meiner Künstlerkollegen. Wir wollen das seeArt-Kunstschaufenster mit neuen Bildern bestücken. Wolfgang Hirschberger wird von Heiko Holdenried abgelöst.

Eine Stunde später bin ich schon wieder auf den Rädern und nehme die Straße bergauf nach Hause. Es regnet noch immer ganz gleichmäßig. Das Thermometer zeigt vierzehn Grad, der Nebel hat sich fast aufgelöst. Die Landschaft liegt vom Regen frisch gespühlt, so sauber und klar vor mir. Ich parke das Auto am Straßenrand und steige aus.

Ich sauge die saubere Luft tief ein und gehe ein paar Schritte. Der Regen stört mich nicht. Er ist nicht kalt und tut mir irgendwie gut. Eine viertel Stunde intensiver Miniurlaub. Herrlich.

Klatschnass, zufrieden und befreit wieder im Auto und nun endgültig auf dem Weg nach Hause.

Man sagt: Ist der Mai kühl und nass, füllt es dem Bauern Scheun und Fass.

Ich denke, da ist viel Wahres dran.

Habt einen fantastischen Maitag.

Herzlich, Eure Petra Kolossa.

Strahlender Regenschein

“Komm, lass uns etwas spazieren gehen!”, so ein junger Mann in einem Film, den ich vor einigen Wochen sah. “Es regnet. Heute nicht.”, bekam er müde von seiner Angebeteten als Antwort. “Heh, heh schau mal raus! Draußen ist strahlender Regenschein!”

Ich musste lächeln und notierte mir diese zwei Wörter, denn ich wusste, dass ich das Thema eines Tages aufgreifen möchte.

Mich faszinierte die Wortkombination, die völlig paradox scheint.

Auch wenn ich den Regen mag und wir alle wissen, dass er lebensnotwendig ist, bevorzugen wir doch in der Regel ein trockenes und sonniges Wetter, um draußen zu verweilen. In der Wortkombination, “strahlender Regenschein”, stecken sinnbildlich zwei positive Wörter – strahlen und scheinen. Hingegen bringt das eine Wort “Regen” dem Ganzen einen negativen Anstrich. Es erdrückt sogar die beiden positiven Wörter und wiegt etwas schwerer.

Es sind immer wieder Kompromisse, die wir eingehen, obwohl wir es eigentlich nicht wollen. Es sind Situationen, die nicht wirklich schlimm sind, nur ein klein wenig unter fünfzig Prozent. In dem oben beschriebenen Film zog sie sich eine Jacke und Schuhe an, griff nach dem Regenschirm und sie gingen nach draußen. Sie tat es ihm zum Gefallen.

Jahrelang ging ich Kompromisse ein und quälte mich mit sogenannten waterproof Mascara, was leider äußerst selten zutraf. Ich hasse verschmierte Augen, wenn die Augen brennen, oder der Mascara im Laufe des Tages zu krümeln beginnt. Vor etwa zwanzig Jahren testete ich einen wasserfesten Mascara einer französischen hochwertigen Marke. Ich war damit äußerst zufrieden. Er erfüllte alle meine Anforderungen. Auch, wenn ich für das Biest glatte fünfundzwanzig Euro ausgab, war es doch letztendlich immer noch preiswerter, als immerzu irgend etwas auszuprobieren. Vor zwei Wochen war meiner aufgebraucht. Mit Zähneknirschen und schon fast schlechtem Gewissen ging ich den Kompromiss ein und kaufte einen neuen. Denn der Preis hat sich auf vierzig! Euro erhöht. Trotz kleinem Rabatt bezahlte ich siebenunddreißig Euro und zwei Cent für diesen wasserfesten Mascara, der keinerlei Produktveränderungen aufweist. Auch das ist “strahlender Regenschein”.

Das ist ein unbedeutendes Beispiel aus dem praktischen Alltagsleben. Es gibt jedoch unendlich viele Kompromisse, die wir aus Pflichtgefühl, Verantwortungsbewusstsein, jemandem nicht weh tun wollen oder um einfach selbst in Ruhe gelassen werden wollen, eingehen. Auch, wenn wir die Dinge eigentlich nicht tun wollen.

Ich frage mich gerade, wo wohl die Schmerzgrenze liegen mag, wir die Kompromissbereitschaft aufgeben und einfach Nein sagen. Auch, wenn aus dem “strahlenden Regenschein” ein handfestes “Gewitter” wird.

Kommt gut in die neue Woche.

Herzlich, Eure Petra Kolossa.

homepART in privater Mission

In den letzten zwei Wochen kümmerte ich mich endlich um diese Barhocker, die wieder in unsere Küche sollen. Ursprünglich waren es total schicke, hochwertige, mit hellem Leder gepolsterte Hocker. Nicht nur wir liebten sie, auch unsere Kätz. Zwölf “Samt”pfötchen zerflederten das Leder binnen kurzer Zeit. Eigentlich wollten wir sie entsorgen und durch andere, auf keinen Fall gespolsterte 😉 ersetzen.

Aber wie das so ist in einem Kreativhaushalt: Erst einmal gucken, was noch zu retten ist. Auseinandergebaut, Polster runter, abgeschliffen, Gesso aufgetragen, ein paar Ideen im Kopf, skizzieren, Acryl und Pinsel … und fast fertig. Was noch fehlt ist der 2K-Lack. Danach werden sie in der Küche Einzug halten.

Hier für Euch ein paar Schnappschüsse, die ich in meinem Atelier für Euch machte.

Nun noch Lack darauf und auf den Edelstahlfuß aufschrauben. Dann dürfen diese Barhocker ihr neues Leben starten.

Noch viel mehr Knallbunt gibt es hier für Euch 😉

Einen fantastischen Maisonntag wünscht Euch,

Eure Petra Kolossa.

Sonntagsschwätzchen

Ein trüber, dunkler Tag, acht Grad. Der starke Wind peitscht den Regen gegen das Fenster. Ich mache mir einen starken Kaffee und entscheide mich für “Lovingly”, by Bruce Willis.  Dieses Duftgemisch, das meiner Tasse Kaffee entweicht und dem femininen Parfum, das mich umgibt, stimmt mich mit diesem müden Tag versöhnlich. Ich stelle die Tasse Kaffee auf meinen Schreibtisch und ärgere mich eine klitzekleine Sekunde über die nächtlichen, inzwischen getrockneten, sandigen Pfotenabdrücke der Kätz auf meinem Arbeitsplatz. Letztendlich muss ich lächeln. Denn auch das ist das Leben mit den zwölf Pfötchen.

Neulich erzählte ich Euch von meinen Karma-Kärtchen. Die Schachtel liegt auf meinem Schreibtisch. Und diese Karte habe ich soeben für uns gezogen:

“Höre nie auf, zu entdecken”.

So ganz spontan gefragt: Was hast Du heute entdeckt?

Ich entdeckte heute an mir, dass mir die Umstellung von Winter- auf Sommerzeit überhaupt nichts ausmachte. Hingegen umgekehrt tat ich mich ein paar Tage mit der Umstellung schwer. Und wenn ich etwas tiefer nachdenke, ist das eigentlich schon immer so gewesen. Woran mag das nur liegen?

Wenn es nach mir ginge, könnte es einfach Sommerzeit bleiben. Auch, wenn die sogenannte Winterzeit die eigentlich “richtige Zeit” ist.

Vor fünf Jahren hat die EU eine Umfrage gestartet, um herauszufinden, was die Menschen wollen. Vierundachtzig! Prozent der Europäer wollen keine Zeitumstellung. Aber mit derart unwichtigen Dingen hat sich die EU zuletzt 2019 befasst und seitdem ruht wegen Uneinigkeit der ganze Kram. Diesen interessanten Beitrag der “Tagesschau” vom heutigen Tag fand ich beim Stöbern zu diesem Thema im Netz. Schaut einfach mal rein.

Ein unsägliches Thema ist das ideologisch, politisch gefärbte und oktroyierte Verwursteln unserer deutschen Sprache. Ich spreche vom Gendern, das die Mehrheit der Deutschen, nämlich über siebzig Prozent, ablehnen. Ich bin Mitglied im “selfpublischer-Verband”. Vier mal im Jahr erhalte ich eine Fachzeitschrift. Als ich die vierte im letzten Jahr versuchte zu lesen und mir auch in dieser immer wieder die Konzentration auf den Inhalt des Textes genommen wurde, weil ich über die dämlichen Doppelpünktchen, Sternchen und neu kreierten Wortschöpfungen stolperte, dachte ich darüber nach, diese mir sonst so lieb gewordene Zeitschrift zu ignorieren und mich davon zu trennen.

Vor einigen Tagen erhielt ich die aktuelle Ausgabe für dieses Jahr. Ein Thema war ChatGPT. Erst kürzlich hörte ich dazu einen Podcast. Es ist ein sehr interessantes Feld und spannend zu hören, welche Ausmaße KI, also künstliche Intelligenz, nehmen kann und gehen wird. Aber zurück zur Fachzeitschrift und diesem Beitrag dazu.

Der Artikel wurde via ChatGPT geschrieben, also der überwiegende Teil davon. Was die ganze Sache sympathisch macht? ChatGPT kann nicht gendern. Im Text gibt es eben nur Buchhändler, Bibliothekare, Autoren, Leser …

Witzig ist nur, dass vor der Überschrift die Autoren wie folgt benannt wurden:

“Autor*in: ChatGPT und Sandra Uschtrin”

Ein sehr interessantes Interview mit der Sprachwissenschaftlerin Katerina Stathi las ich kürzlich zum Thema “Sprache hat nicht die Funktion Gerechtigkeit abzubilden”. Ich habe den Text für Euch verlinkt.

Ganz sicher werde ich immer wieder das Gender-Thema frequentieren, zumindest, bis dieser Unsinn ein Ende gefunden hat. Hoffentlich bald.

Diese abstrakte Assemblage, die in kleinem Stück im Hintergrund zu sehen ist, entstand im Jahr 2019. Ich fertigte sie für eine kleine Ausstellung in einer Marina am Bodensee.

Im Juni / Juli diesen Jahres werde ich mit unserer Künstlergruppe “seeArt” in Eriskirch ausstellen. Bei unserem letzten Künstlertreffen änderten wir ganz spontan den eigentlichen Titel der Ausstellung in “See(h)weisen”. Im Augenblick bin ich dabei, ein Konzept für ein paar neue Werke explizit für diese Ausstellung zu enwickeln. Wenn es einmal durch den Kopf ist, ist der “Rest” dann nur noch mit Fleiß zu bewältigen 😉

So werde ich mich heute mit ganz banalen Dingen beschäftigen. Damit mein Kopf genügend Freiraum hat, seine Arbeit zu tun. Denn bis Ende nächste Woche muss das Thema verdaut sein, damit ich mich an die praktische Umsetzung machen kann.

Das Bild schickte mir vor wenigen Tagen ein lieber Freund. Das trifft tatsächlich den Nagel auf den Kopf.

Jetzt erst einmal ein Käffchen für Euch und für mich 😀

Einen schönen Sonntag wünscht Euch,

Eure Petra Kolossa.

Endlich Licht und Luft

Zu meinem Geburtstag schenkte mir meine Tochter ein Schächtelchen mit fünfzig Karten. Karma-Kärtchen – “Achtsamkeit für Dich”. Ich legte diese Schachtel auf meinen Schreibtisch für einen ruhigen Moment, um dann darin herumzustöbern.

Nun, eigentlich habe ich jetzt keinen ruhigen Moment, dennoch griff ich nach dieser Schachtel, zupfte ein Kärtchen und las:

Ich dachte an den gestrigen Morgen und musste lächeln.

Die durchgelegene Matratze in diesem Hotelzimmer mit dem Charme der Siebziger quälte meinen Rücken. Unausgeschlafen tappste ich die Treppen nach unten. Noch immer lag der kalte Küchengeruch des Restaurants vom Vorabend in den verwinkelten Gängen. Meine Füße trugen mich durch die dunklen Gänge und Räume, die einem Fuchsbau gleichen, zum minimalistischen Frühstücksbuffet in den Anbau mit großen Fenstern. Endlich Licht! Aus billigen, altmodischen Lautsprechern krächzten Fußballergebnisse, abgelöst von irgendwelchen Oldies eines regionalen Radiosenders. Die diensthabende Chefin schlürft müde, schlecht frisiert und nachlässig gekleidet durch den Raum. Sie bringt den Kaffee zu den frischen Brötchen.

Ganz gleich, wohin mein Auge schaut, alles in diesem Hotel ist verbraucht, abgewetzt, krumm und schief. Ich gehe in die dunkle Kneipe, um die Rechnung der letzten zwei Tage zu begleichen und ärgere mich ein wenig, weil das Preis-Leistungs-Verhältnis unstimmig ist. Der klobige Messinganhänger mit eingestanzter Nummer einundzwanzig liegt nun mit dem Zimmerschlüssel zwischen den Büchern und sonstigem auf dem Tresen und ich weiß, dass ich dieses Hotel kein zweites Mal buchen werde.

Tief sauge ich die frische kühle Luft des Morgens ein, steige ins  Auto und wir entscheiden uns, nicht sofort in Richtung Autobahn, sondern die wenigen Meter zum Hafen am Rhein zu fahren, um ein paar Meter zu gehen.

Die frische Brise, die im Hafen lag, die Sonnenstrahlen, die sich durch die Wolken kämpften und sich im Wasser brachen sowie die Ruhe, die uns empfing; es tat so gut.

                                   

Es war wie ein Befreiungsschlag aus dem dunklen und ermüdenden Ambiente dieses verbrauchten Hotels, das mir die Energie abzusaugen schien. 

Das Bild machte ich mitten in der Nacht, etwas müde, als ich ins Hotelzimmer zurückkehrte.

Das erste Karma-Kärtchen, das ich zupfte …

“Wenn die Welt Dich überrumpelt, atme einfach die frische Luft ein, koste die Stille aus …”

Das ist wohl wahr. Der kurze Spaziergang stimmte mich tatsächlich versöhnlich. Letztendlich habe ich keine Ahnung, was die Gründe sind, weshalb dieses Hotel so ist, wie es ist. Ich kenne nicht die Menschen, die dort beschäftigt sind und ich sollte nicht so hart urteilen, rüge ich mich ein wenig selbst.

In diesem Sinne: Genießt täglich ein paar Minuten an der frischen Luft. Ich habe mir vorgenommen, das zu tun 😉

Einen guten Wochenanfang wünscht Euch

Eure Petra Kolossa.

Durch einen Rahmen begrenzen

Kennst Du das? Eigentlich ist es nur eine kurze Strecke von fünfundzwanzig Kilometern. Du planst mit Toleranz fünfundvierzig Minuten ein. Und dann: An jeder Kreuzung steht die Ampel auf rot. Und mit jeder weiteren geht der Blick auf die digitale Uhr der Navigation und so langsam beginnst Du nervös zu werden, denn Dir wird bewusst, dass Du, wenn noch ein klitzekleines Hindernis dazwischen kommt,  wahrscheinlich Deinen Termin nicht halten kannt. Und genauso kommt es.

Nun, manch einer beginnt im Quadrat zu springen. Ich werde in solchen Situationen total ruhig. Mir ist bewusst, dass ich nichts daran ändern kann und ich füge mich der ganzen Sache. Es ist, wie es ist. Ich lehne mich zurück in den Sitz und schaue nach oben durch das Dachfenster meines Autos … uuuuund

… unglaublich, der Blick in den Himmel beschränkt durch den Rahmen dieses Fensters. Das müsste man im Bild festhalten, denke ich.

Gedacht. Getan:

Der Blick fokussiert, geschärft und eingegrenzt in einem Rahmen kann Klarheit schaffen. Das sollte man mit so manchem Projekt, das auszuufern scheint, tun. Einengen auf das Wesentliche, an diesem Punkt ansetzen und loslegen.

Wie so oft, sind es die kleinen Dinge in unserem Leben, die unsere Wege kreuzen. An uns liegt es, diese winzigen Fingerzeige wahrzunehmen.

Macht das Beste daraus 😀

Herzlich, Eure Petra Kolossa.