Realität hat eigene Regeln

Ein Tag hat nur ein paar Stunden. Stunden, die gefüllt mit unendlich vielen Gedanken, Geschehnissen, Gefühlen, Emotionen, Kämpfen, Plänen, nicht Bewältigtem, Gewonnenem und Verlorenem  … sind.

Plakative Formulierungen tanzen in meinem Hirn. Gedanken schaffen Realität. Denke positiv! Carpe diem! Lebe den Tag! Nutze Deine Zeit, sie ist unwiederbringlich! Behandele jeden so, wie du selbst behandelt werden willst. Achte dein Gegenüber, verletze ihn nicht. Liebe die, die immer für dich da sind. Prüfe, mit wem du dich umgibst. Dein Leben ist dein Spiegel, gefällt es dir nicht, so ändere es. Lebe jeden Tag so, als sei es dein letzter …

Alles schön und gut. Es mag einleuchtend klingen. So einleuchtend, dass diese zu Kalendersprüchen mutierten. Die Realität hat oftmals eigene Regeln. Leider zu oft.

Mein heutiger Tag war wieder ein solcher. Eine perfekte Sinuskurve der Emotionen.

In solchen Momenten treibt es mich an die Tasten. Ich muss schreiben. Wenn die Gefühle durch meine zehn Finger verdaut wurden, fühle ich mich leichter. OK, etwas leichter.

Wollte ich heute am Morgen noch einen Blog schreiben über Heinz Strunk, Wenzel Hablik, Fleisch ist mein Gemüse, Tapeten und was das alles mit Itzehoe zu tun hat, sah es ein paar Stunden später schon ganz anders aus. Es beschäftigten mich zwei Cent und die Kunstnacht in Ravensburg. Dann erlebte ich schöne neunzig Minuten am Bodensee in Sipplingen, um mich kurze Zeit später verletzt in meiner Seele zurückzuziehen.

Den Verdauungsprozess habe ich in einem Text beendet. Und ich denke daran, dass ich heute noch immer keinen Blogbeitrag geschrieben habe. Mein Blog, also mein Tagebuch, mein web-log. Dafür bin ich vor vielen Jahren hier angetreten. Ich streue Asche auf mein Haupt und verspreche mir, nun wieder häufiger mit meinem Tun und dem, was sich in meinem Dunstfeld tummelt, präsent zu sein.

Am Abend soll man an die schönen Dinge des Tages denken. Das tue ich jetzt und nehme Euch mit nach Sipplingen. Ich liebe diesen kleinen Ort am Bodensee. Gestern wurde mir bewusst, dass ich in diesem Jahr kein einziges Mal einen Eisbecher vernascht habe. Das sollte unbedingt noch 2022 geschehen. So fuhren wir also nach Sipplingen.

… so sieht es aus, wenn ich ein Objekt unbedingt im Bild festhalten will 😀 Mit diesen schönen Gedanken an den fast vergangenen Sonntag verabschiede ich mich. Wünsche eine Gute Nacht und in ein paar Stunden schon einen gelungenen Start in die neue Woche.

Herzlich, Eure Petra Kolossa.

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