Wie wird dein Leben in drei Jahren aussehen?
Keine Ahnung! Weißt Du es? Ich weiß es nicht, wie mein Leben in drei, fünf oder zehn Jahren aussehen wird. Wäre die Frage im Konjunktiv gestellt, also wie ich es mir vorstellen würde, wie ich mir mein Leben wünsche, wie es irgendwann einmal sein möge … Aber das ist nicht die Frage. Die Frage ist, wie es tatsächlich aussehen wird.
Die deutsche Sprache ist präzise und ganz klar. Ich weiß, was “man” mit dieser Frage sagen will. Nur wird es in dieser nicht gesagt. In drei Jahren wird es ganz sicher immer noch Tag und Nacht geben, das Wasser wird nach wie vor bei einhundert Grad den Siedepunkt erreichen und die Menschen werden auch in drei Jahren mit Hass und Liebe konfrontiert sein. Das sind nur einige Beispiele für Dinge, die so sein werden.
Vor vielen Jahren besuchte ich so einige Seminare und Workschops, in denen es unter anderem immer wieder um Selbstmotivation ging. Wir formulierten unsere Visionen, Ziele und Wünsche für die nächsten drei, fünf und zehn Jahre sowie einen für das Leben. Das alles sollte man täglich mindestens einmal intensiv lesen, um es in unser Gehirn zu manifestieren. Es gab noch viele weitere Praktiken, auf die ich hier nicht weiter eingehen will. Gedanken schaffen Realität. Wobei dieser Spruch nicht unbegründet ist. Ich bin sicher, dass es tatsächlich so ist.
Aber diese geschriebenen Seiten waren letztendlich immer hypothetisch. Wir können nicht in die Zukunft schauen. Keiner weiß, was in der nächsten Sekunde sein wird.
Ein praktisches Beispiel: Ich nahm heute meinen Papierkorb, um diesen in der etwa dreißig Meter am Haus entfernten Papiertonne zu entleeren. Das war also eine reine Routine, mal fix, nebenbei erledigt. Auf dem Weg zu dieser besagten Tonne fegte eine Windböe um die Ecke und pustete ein zerrissenes Blatt Papier aus meinem Papierkorb. Ich drehte mich, um es aufzuheben. Und plötzlich lag ich auf allen Vieren auf dem Boden. Fragt mich nicht, wie das geschehen konnte. Und seid sicher. Es war ganz bestimmt nicht geplant, nicht vorhersehbar oder sonst etwas.
Das ist ein banales Beispiel. Aber wir wissen wirklich nicht, was in der nächsten Sekunde (definitiv) sein wird.
Ich habe heute ziemlich weit ausgeholt. Denn ich weiß, dass die Frage oben einfach nur schlecht und nachlässig formuliert wurde. Dass diese anders gemeint ist. Mir fällt so häufig auf, dass wir unsere wunderbare deutsche Sprache immer schwammiger benutzen und wir das als völlig selbstverständlich hinnehmen. Schließlich verstsehen wir ja letztendlich, was gemeint ist 😉

Natürlich ist mir bewusst, dass sich Sprache verändert. Und das ist auch völlig in Ordnung.
Dennoch: Gehen wir einfach etwas bewusster und sorgfältiger mit unserem Sprachgut, unserer Muttersprache um.
Herzlich, Eure Petra Kolossa.
Ich dachte ich hätte dir dazu schon etwas geschrieben, denn ich weiß genau was du meinst und das fatale ist, dass durch diese Nachlässigkeit in der Formulierung auch das Ergebnis ein völlig anderes sein wird.
Und das von studierten Leuten die sich für besonders klug und gebildet halten oder sogar Dr. Titel haben
So ist es, liebe Britta, Sprachnachlässigkeiten können tatsächlich verwirren und sicherlich auch ganz bewusst manipulativ Anwendung finden. Und es stimmt. Das kann zu ganz anderen Ergebnissen führen, was viele überhaupt nicht wahrnehmen.