“Bollos” – schnelle Weihnachtskekse

Ich versprach Euch ein weiteres schnelles und unkompliziertes Rezept aus der Weihnachtsbäckerei. Mein eigenes Repertoire hält sich in Grenzen, deshalb bat ich mein Netzwerk um Unterstützung.

Heute testete ich die “Bollos” – ein Rezept, das mir Heide aus Schriesheim (Rregion Rhein-Neckar) schickte. Vor fünfunddreißig Jahren entdeckte sie dieses in einer Beilage der “Hörzu” “und seitdem gehört das zum festen Bestandteil für’s weihnachtliche Hüftgold” (Zitat Heide)

(diese Fotos sandte mir Heide)

Was wird benötigt?

  • 250 g gemahlende Mandeln
  • 250 g Zucker
  • 250 g Mehl
  • 250 g Buttter
  • 6 Eigelb
  • 1 Prise Salz
  • 1/2 TL gemahlender Zimt
  • ca. 80 geschälte Mandeln
  • Orangenmarmelade (Ich verwendete Sanddornmarmelade.)
  • Backzeit: 20 Minuten
  • Temperatur: 150 Grad (vorgeheizt) Umluft

In eine Rührschüssel gab ich die gemahlenen Mandeln und Zucker. Verrührte alles mit einem Löffel, gab das Mehl dazu, die Eigelb und die Butter. Streute die Prise Salz und das Zimt darüber. Heide lässt alles praktisch in einer Küchenmaschine verkneten. Nun, solch ein Dings hat sich in meinem Haushalt noch nicht verirrt. Also knetete ich die Masse mit meinen Händen kräftig durch. Dabei blitzte der Gedanke “Backpulver!” auf. Irgendwie stand das nicht bei den Zutaten. Aber ohne Backpulver 🤔 Hmm, falsch kann man da nix machen, dachte ich und gab einfach noch welches dazu 🙈 Den fertigen Teig wickelte ich in Folie und ließ ihn eine viertel Stunde ruhen. Auf zwei Backbleche legte ich Backpapier, heizte den Backofen auf 150 Grad Umluft vor. Aus dem Teig formte ich knapp achtzig Kugeln, die Bollos. Legte sie in größerem Abstand auf die Bleche. Heide sagte mir, dass diese Bollos etwas breit laufen beim Backen. Zum Schluss drückte ich eine Mandel auf jede Kugel und schob die Bleche für zwanzig Minuten in den Backofen.

Mein Blick eilte voller Sorge immer wieder zum Backofen. Ich durfte beobachten, wie die Bollos von Minute zu Minuten zu breiten, flachen Flundern mutierten. Hmm, das Backpulver!!! Es war keine gute Idee. 😅 Also bitte, lasst das weg.

Inzwischen erhitzte ich die Sanddornmarmelade in einem kleinen Topf. Damit bestrich ich nach dem Backen die Bollos.

Wow! Die Kekse sind total lecker! Es ist ein köstlicher Winterkeks. Dieses gehaltvolle Gebäck passt zum Tee oder Kaffee wunderbar in die kalte Jahreszeit.

Und alles in allem ging es sehr schnell. Für die Zubereitung brauchte ich dreißig Minuten, fünfzehn Minuten für das Ruhen des Teiges und zwanzig Minuten für das Backen. Die Bedingung “einfach und schnell” wurde erfüllt.

Euch wünsche ich viel Spaß beim Ausprobieren dieses Rezeptes. Und wie immer, freue ich mich sehr über Euer Feedback. Schreibt mir einfach unten im Kommentarfeld.

Das nächste Rezept erhielt ich von Karola. Lasst Euch überraschen!

Genießt den dritten Advent und seid herzlich gegrüßt von Eurer

Petra Kolossa.

Oma Ralfs Quarkstollen

Ihr wisst ja, ich koche sehr gern, aber es muss schnell gehen.  Backen ist so eine Sache. Ich bin da nicht besonders geübt, wahrscheinlich, weil ich es nicht oft genug tue. Und irgendwie habe ich immer das Gefühl, dass Backen ein unendlicher Aufwand ist.  Nun, vor einer Woche fragte ich auf meiner Facebook-Seite meine Freunde nach einfachen und schnellen Rezepten für die Weihnachtsbäckerei. Einige wollte ich auswählen, selbst ausprobieren und Euch hier davon berichten.

Als erstes Rezept entschied ich mich für “Oma Ralfs Quarkstollen”. Dirk aus dem fernen Norden, aus Neumünster, schickte mir eine Zutatenliste. Er erzählte mir, dass er diesen Stollen seit vierzig Jahren so backe und dieser immer gelinge. Also machte ich mich gestern Abend an den Test.

Ich gab zunächst in eine Rührschüssel:

  • 500 g Mehl (1 Pfund)
  • 150 g Zucker
  • 250 g Quark
  • 2 Eier (M)
  • 1 Päckchen Backpulver
  • 1 Tütchen Vanillezucker
  • 6 Tropfen Bittermandelaroma
  • eine Prise Salz
  • 150 g Butter (statt der Margarine)

Mit einem Rührgerät verarbeitete ich diese Masse, bis es ein guter Teig wurde. Ich bnutzte zunächst die Rührstäbe, stellte aber fest, dass die Knethaken dafür besser geeignet sind. Also lieber gleich die Knethaken benutzen.

Dann gab ich die anderen Zutaten zum Teig.

  • 150 g Rosinen
  • 100 g gehackte Mandeln

Das knetete ich kräftig durch, gab dem ganzen eine Form, wickelte es in eine Folie und ließ den Teig für zwanzig Minuten ruhen. Den Backofen heizte ich auf 180 Grad Umluft, legte den geformten Teig auf ein Backblech, schob ihn auf die mittelste Schiene und ließ es sechszig Minuten backen. Als der Stollen ausgekühlt war, bestäubte ich diesen mit etwas Puderzucker.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Der Stollen schmeckt wirklich lecker. Es lässt sich fix vorbereiten und ist vollkommen unkompliziert umzusetzen. Für die Zubereitung habe ich zwanzig Minuten benötigt, plus zwanzig Minuten Teig ruhen und sechszig Minuten Backzeit.

Nun muss ich jedoch als gebürtige Dresdnerin, die mit dem Dresdner Stollen groß geworden ist, sagen, dass ich dieses Gebäck eher als Quark-Rosinen-Kuchen bezeichnen würde. Ganz sicher lässt sich dieses Rezept nach den eigenen Vorstellungen zum Beispiel mit Zitronat, Orangenat, Wallnüssen, vielleicht sogar mit Apfelstücken und vielen anderen Dingen modifizieren. Ohne Abstriche: Das Grundrezept ist einfach köstlich!

Probiert es einfach mal aus. Ich bin sehr neugierig über Eure Berichte. Schreibt mir einfach unten in das Kommentarfeld. Ich freue mich riesig auf Feedback. Und ich freue mich auch, wenn Ihr mir Eure sehr schnellen und einfachen Backrezepte verratet.

In der nächsten Woche probiere ich ein Keks-Rezept von Heide aus. Ihr dürft gespannt sein.

Bei uns hier im südlichsten Süden Deutschlands hat es soeben wieder begonnen zu schneien. – Wie passend!

Ich schicke Euch einen lieben Nikolausgruß. Macht es Euch gemütlich und genießt den zweiten Advent.

Herzlich, Eure Petra Kolossa.

Salbei an Girasole

Als ich gestern im Kräutergarten Liebstöckel für die Suppe abschnitt, kam mir der besondere und intensive Duft des Salbei in die Nase. Das feuchte und warme Wetter der letzten Tage hat ihm einen kräftigen Schub gegeben. Die Pflanzen sind gewaltig gewachsen und haben sich breit gemacht. Und schon hatte ich die Idee für das Mittagessen am kommenden Tag.

Da ich vermute, dass Salbei nicht zu den oft in der Küche verwendeten Kräutern gehört, möchte ich dieses superschnell zubereitete Gericht mit Euch teilen. Bis es auf dem Tisch steht, braucht Ihr etwa eine halbe Stunde Zeit. Ihr wisst inzwischen, dass ich eine gute, frische, schnelle und praktische Küche bevorzuge.

Also, was braucht Ihr dazu?

  • einen Strauß Salbei
  • eine Packung Girasole (ich wählte Mozzarella/Tomate)
  • 2 TL Gemüsebrühe
  • 2 TL Olivenöl
  • bunten Pfeffer (Mischung)
  • Steinsalz
  • Chilli
  • ein paar Snacktomaten

Und so wird es gemacht:

Einen Topf mit ausreichend Wasser füllen. Die Gemüsebrühe dazu geben. Girasole entsprechend der Empfehlung auf der Verpackung zubereiten. Ich entnehme sie einzeln der Tüte und gebe sie vorsichtig in das kochende Wasser. So kleben sie nicht zusammen oder gehen nicht kaputt. Hitze ausschalten. Dann ungefähr zwei bis drei Minuten ziehen lassen. Wenn die Girasole an der Wasseroberfläche schwimmen, sind sie fertig.

Den Salbei gründlich waschen und trockentupfen. Die Blätter abzupfen. In eine beschichtete Pfanne das Olivenöl geben. Die Pfanne erhitzen. Den Salbei dazugeben. Mit einem Holzlöffel vorsichtig immer wieder wenden. Solange brutzeln, bis der Salbei cross ist. Letztendlich sind es Salbei-Chips. – Schmecken übrigens auch super lecker als Nasch-Snack.

Mit einer Schaumkelle die Girasole aus dem Topf nehmen und in eine Schale gleiten lassen. Mit dem bunten Pfeffer, Salz und Chilli würzen. Ich habe ein paar trockene Chillischoten klein gestoßen und diese mit zum Salz in eine Mühle getan. Ich liebe diese Würzmischung. 

Ebenso eine Prise von dieser Salzmischung und dem bunten Pfeffer über den crossen Salbei geben. Alles in der Pfanne vorsichtig mischen und über die Girasole verteilen. Ich mag den Kontrast der Farben. Aus diesem Grund gab ich noch ein paar Tomatenstücke dazu.

Alles in allem braucht Ihr nur dreißig Minuten bis der leckere Schmaus auf dem Tisch steht.

Lasst es Euch schmecken!

Natürlich bin ich neugierig, und möchte gern von Euren Experimenten erfahren. Schreibt einfach in das Kommentarfeld.

Herzlich, Eure Petra Kolossa.

Holunderblüten – Konfitüre

Holunderblüten in einer Konfitüre zu verarbeiten ist vielleicht nicht das Gewöhnlichste. Die meisten haben das noch nie probiert und viele haben davon noch nichts gehört. Dabei ist es sehr, sehr lecker und es ist ruck-zuck zubereitet.

Ich wurde um das Rezept gebeten und dachte, es ist sicher auch für Dich interessant.

Denn die Holunderblüten stehen zur Zeit in voller Pracht. Der Duft ist so verführerisch, dass man den gern mit den Blüten nach Hause trägt.

Was brauchst Du dazu? Du wirst staunen. Nicht viel. Für diese sieben Gläschen habe ich folgendes verwendet:

  • 700 g reife Äpfel
  • 100 g Holunderblüten (das sind etwa 10 Blütendolden)
  • 400 g Gelierzucker 2:1

Es passen auch Pfirsiche sehr gut. Erdbeeren wachsen zur gleichen Zeit. Es könnte sein dass es zusammenpasst. Ich probierte es noch nicht aus und bin mir wirklich nicht sicher, ob diese Kombination ideal ist. Vielleicht kann mir einer von Euch über ein solches Experiment berichten. 

Und so wird es gemacht: Die Blüten gründlich waschen und von den Stielen abzupfen. Dann die Äpfel schälen und in kleine Würfel schneiden. Die Äpfel in eine Schüssel (mit Deckel) geben und die Holunderblüten darüber streuen. Den Gelierzucker abwiegen, dazugeben und unterrühren. Mit dem Deckel die Schüssel schließen und eine Stunden ziehen lassen.

Wenn Ihr nach einer Stunde den Deckel abnehmt, werdet Ihr von einem umwerfenden Duft empfangen. Der Zucker hat sich zu einem Sirup verwandelt.

Und so geht es weiter: Alles gut umrühren und in einen Topf geben. Die Masse erhitzen, bis es kocht. Ungefähr zwei oder drei Minuten köcheln lassen und den Herd ausschalten. Noch unter geschlossenem Deckel zwei oder drei Minuten ziehen lassen. Ihr kennt das bereits aus meinen anderen Rezepten. Lasst bitte nichts stundenlang totkochen. Unter dem Deckel garen die Früchte zu Ende. Äpfel brauchen nicht lange. Nehmt nun einen Stampfer und drückt das gegarte Obst in eine gefällige Konsistenz. Ich mag die Konfitüre etwas stückig. Nun noch einmal kurz aufkochen, sofort Herd ausschalten und alles in die ausgespülten Gläschen füllen.

Dazu noch ein Tipp. Ich befülle das Glas, wische mit einem Küchentuch den Rand trocken, drehe sofort den Deckel darauf und stelle das Glas kopfüber. Erst wenn es komplett ausgekühlt ist, drehe ich es um. Es entsteht ein Vakuum im Glas, das es absolut dicht verschließt.

Eine Portion gebe ich immer in ein dekoratives Glas zum sofortigen Naschen. Damit beim Einfüllen die Hitze das Glas nicht auseinanderspringen lässt, lege ich einen Edelsthahllöffel in das Glas. So wird die Wärme vom Boden nach außen geleitet. Und nix geht kaputt.

Nun wünsche ich Euch viel Spaß beim Ausprobieren. Und erzählt mir von Euren Experimenten. Ich bin ganz neugierig.

Jetzt ein Stück Baguett, lekere frisch gezauberte Konfitüre und einen Kaffee …

Euch gefällt meine Tasse? Sie ist ein Design aus meiner “Caligari”-Serie. Schaut einfach —->>> hier

Herzlich,

Eure Petra Kolossa.

Ein kleiner Nachtrag: Zwei Tage später zauberte ich noch einmal diese Konfitüre. Dieses Mal verwendete ich Pfirsiche. Um den Kontrast zu den weißen kleinen Blüten zu erhöhen, habe ich hier und da einen klitzekleinen roten Rest der Pfirsichschale gelassen.

Heute schon überlegt?

Es gibt Fragen, die im allgemeinen belächelt werden, die sich aber ganz bestimmt jeder von uns schon einmal gestellt hat. Und geben wir es ruhig zu: Sie sind absolut nicht von der Hand zu weisen.

  • Was ziehe ich heute an?
  • Was koche ich heute?

Nun, die erst Frage ignorieren wir für heute 😉

Ich stand vor dem geöffneten Kühlschrank und scannte den Bestand. Hm, was mache ich aus dem, was da ist?

Ein paar Karotten, Lauchzwiebeln, Porree. Kartoffeln sind noch im  Keller. … ein paar Geflügelwürstchen sind auch noch vorrätig.

OK. Sieht ganz nach einem Süppchen aus. Also los gehts!

Voilà 😊 Schon fertig. Ihr benötigt mit allem Drum und Dran vierzig Minuten für das leckere Gemüse-Süppchen.

Oben alles in (hoffenlich) selbsterklärenden Bildern. Nun noch ein paar Worte dazu.

Ich habe für Euch die Zutaten abgewogen. Aber bei diesem Süppchen könnt Ihr ganz frei handeln. Also: Was verwendete ich?

  • 600 g Kartoffeln
  • 400 g Karotten
  • 100 g Lauch
  • 2 Lauchzwiebeln
  • 4 Stück Wiener Geflügelwürstchen
  • 1 TL Öl (ganz nach Wahl)
  • 2 TL (oder mehr) Kräuter der Saison
  • 1 EL Gemüsebrühe
  • 1 Briese Pfeffer
  • Salz nach Geschmack

Gemüse putzen, gründlich waschen, Karotten und Kartoffeln in Würfel schneiden; Lauch und Lauchzwiebeln in Ringe.

Alles in einen Topf geben. Einen Esslöffel Gemüsebrühe darüber streuen. Mit Wasser abdecken. (Wirklich nur so viel, dass das Gemüse mit Wasser bedeckt ist.) Wärme zugeben, bis es kocht. Dann Temperatur herunterdrehen, oder bei guten Töpfen komplett ausschalten. Auf keinen Fall das Gemüse minutenlang blubbernd zerkochen. Das Wasser kann nicht wärmer als einhundert Grad werden 😉 Lasst das Gemüse einfach in Ruhe mit geschlossenem Deckel 20 Minuten garen.

In den zwanzig Minuten habt Ihr Zeit, ein paar Kräuter frisch zu ernten oder aus Eurem Vorrat zu nehmen. Diese zu hacken und beiseite zu stellen. In dem kleinen Clip oben erwähne ich Pimpinelle, Majoran und Petersilie. Ich kann mir vorstellen, dass dieser oder jener von Euch nicht jedes der Kräuter kennt. Deshalb habe ich die Kräuternamen mit Links hinterlegt. Klickt einfach auf die entsprechenden Wörter und Ihr könnt Euch schlau machen.

Als nächstes die Wiener Würstchen in Scheiben schneiden und in etwas Öl anbraten. Für Euch, die vegetarisch bevorzugen ist eine Handvoll grob gehackte Mandeln eine gute Alternative. Kurz angebruzelt, bringen sie ein sehr gutes Aroma in die Suppe.

Nach zwanzig Minuten sollte das Gemüse gegart und weich sein. Mit einem Kartoffelstampfer die Suppe grob pürieren. Die Würstchen bzw. die Mandeln dazu geben und unterheben. Alles fünf Minuten mit geschlossenem Deckel ziehen lassen. Vor dem Servieren die Kräuter frisch auf die Suppe geben.

… und ein Schälchen Suppe für meine Lieblingsnachbarin Agnes 😊

Nun wünsche ich viel Spaß beim Ausprobieren.

Ihr wisst schon: Ich freue mich, von Euch zu hören. Schreibt einfach unten ins Kommentarfeld.Habt eine gute Zeit. Ich genieße jetzt meinen Kaffee.

Herzlich, Eure Petra Kolossa.

PS: Den Kaffeebecher in meinem Design “Caligari IV – Chemnitz” bekommt Ihr hier, in meinem Shop.

Von Pesto und so …

Allium ursinum – welch ein runder Klang! Es reizte mich, diese beiden Wörter laut zu lesen, als sie mir unter die Augen kamen. Ich konnte nicht widerstehen.

Dieses Allium ursinum hat Verwandte, die Ihr alle kennt: Schnittlauch, Zwiebel, Knoblauch. Richtig. Es is die große Lauchfamilie. Ihr wisst Bescheid. Ich spreche vom Bärlauch. Ich liebe dieses Waldgemüse, das gerade jetzt zu dieser Zeit austreibt und unsere Speisenvielfalt pikant verfeinert.

Immer wieder höre ich den Aufschrei, wie gefährlich es sei, Bärlauch im Wald zu ernten und man aus diesem Grunde darauf lieber verzichte, als sich zu vergiften.

Zum einen sei es die Herbstzeitlose, die dem Bärlauch so ähnlich sei. Der Bärlauch treibt im zeitigen Frühjahr. Die Herbstzeitlose im Sommer bis in den Herbst hinein.

Und da ist das Maiglöckchen. Das ist auf den ersten Blick nicht immer deutlich zu erkennen. Auch wenn Maiglöckchen erst im April austreiben, liegt es sehr nahe am Bärlauch. Ich prüfe es am Geruch. Das Maiglöckchen ist fast geruchlos. Der Bärlauch hingegen riecht und schmeckt stark nach Knoblauch, wenn man an den Stilenden oder an einem etwas eingerissenen Blatt schnuppert. Außerdem wächst der Bärlauch aus einer Zwiebel und das Maiglöckchen aus einem langen quer wachsenden Wurzelgeflecht. Es ist wirklich gut zu unterscheiden. Aber hier könnt Ihr Euch noch ganz genau darüber informieren.

Wenn der Bärlauch zu blühen beginnt, solltet Ihr ihn nicht mehr ernten. Der frische intensive Geschmack hat sich verloren und außerdem beginnt zu dieser Zeit das Maiglöckchen zu treiben. Etwas teuflisch, da es im Wald meistens nicht blüht.

Wer die Möglichkeit hat: Der Bärlauch wächst genauso gut im Garten. Dieses Bild habe ich vor zehn Minuten in der kleinen grünen Oase an unserem Mehrfamilienhaus gemacht.

Warum widme ich heute dem Bärlauch meinen Blog? Die meisten von uns sind derzeit gezwungen, runterzufahren, etwas zur Ruhe zu kommen. Nun, wenn auch der Grund schmerzlich ist, scheint es so, als würde uns ein Spiegel vorgehalten.

Lasst uns mehr mit der Natur leben. Hört auf, nur das zu konsumieren, das fix und fertig aus der Tüte, Büchse oder dem Glas kommt. Legt beim Kochen selbst Hand an. Ich weiß, viele tun es bereits, andere jedoch nicht.

Ich selbst bereite seit eh und je fast alles selbst zu. Bei mir muss es in der Küche unkomliziert und schnell gehen, da ich tatsächlich wenig Zeit habe. Nun, ich bezeichne mich als routinierte, kreative Schnell-Köchin, die aus Nichts irgendwie immer noch ein akzeptables Gericht auf den Tisch bringen kann.

Ihr habt es gelesen. Keine Ausreden bitte wegen keine Zeit, oder dauert zu lange, oder zu kompliziert, oder zu teuer … 😉

Ich lade Euch unter der Kategorie “Kreativ-Küche” auf saisonale, schnelle und simple Dinge aus meiner Küche ein. Heute soll es ein Gericht mit Bärlauch sein.

Für dieses Rezept habe ich 20 Minuten benötigt, bis es auf dem Tisch stand.

Spaghetti mit Bärlauchpesto

Was braucht Ihr dazu? (Für zwei Personen)

  • Spaghetti (pro Person 60 bis 70 g – trocken)
  • 200 g frischen Bärlauch
  • 50 g Pinienkerne
  • 50 g frisch geriebener Parmesan
  • 200 ml Olivenöl
  • 1 TL Salz
  • eine Prise geriebener Chilli
  • 2 EL magere Schinkenwürfel
  • eine handvoll Tomaten

◇ Oben die Beschreibung in Bildern. Die Fotos machte ich abends. Die Qualität der Bilder ist vielleicht nicht super optimal. Dennoch … Also: Den Bärlauch schön grüdlich waschen. Dann grob etwas hacken und in eine Schüssel geben. Die Pinienkerne und das Olivenöl dazu geben. Zwei Esslöffel vom Parmesan zur Seite stellen. Den Parmesan zu den anderen Zutaten geben. Salz und Chili darüber streuen. Jetzt das Wasser zum Kochen bringen. Ich gebe statt Salz einen Esslöffel Gemüsebrühe dazu. Die Spaghetti (Ich verwende ausschließlich Hartweizen-Spaghetti.) in das kochende Wasser geben und nach Anweisung kochen. Meistens sind es neun Minuten. Jetzt mit dem Pürierstab den Bärlauch mit allen Zutaen verarbeiten. Die Tomaten in Stücke schneiden und beiseite stellen.

◇ Die Spaghetti abgießen. Einen Tropfen Öl in den Topf geben. Kurz verrühren. Auf zwei Teller verteilen. Das Pesto darüber geben. Die Tomaten, jeweils einen Esslöffel Schinkenwürfel, einen Esslöffel Parmesan über das Pesto streuen. – Das alles hat nur zwanzig Minuten gedauert.

Probiert es einfach mal aus.

Ich freue mich über Euer Feedback. – Ihr könnt es gern unten im Kommentarfeld hinterlassen.

Guten Appetit wünscht

Eure Petra Kolossa.

Zucchini – Zucchini – Zucchini

Wenn die Natur beschließt, die Zeit sei gekommen, tut sie es konsequent. Und nichts kann sie dabei aufhalten.
Und wenn es an der Zeit ist, Zucchini reifen zu lassen, dann tut sie es. Gründlich.

Zwei kleine Pflänzchen in einem Hochbeet – eine Sorte mit gelben Früchten und eine mit grünen … Diese zwei Pflanzen fordern mich wahrlich heraus. Fast täglich eine andere Mahlzeit mit Zucchini zu zu zaubern ist tatsächlich kreativitätsfördernd. Zumal ich sehr selten nach einem Rezept koche. Ab und zu hole ich mir Ideen aus Rezepten oder bei Restaurantbesuchen.

Es gab in meinem Leben eine Zeit, in der ich verdammt wenig finanzielle Mittel zur Verfügung hatte. Man sagt, Not mache erfinderisch. Das kann ich bestätigen. In diesen Jahren lernte ich, aus Nichts etwas zu zaubern. Keiner meiner Gäste musste hungrig vom Tisch aufstehen. Und irgendwie hat das geprägt. Bis heute schaue ich, was ist vorhanden, was kann ich daraus machen. Das sind für mich nur wenige Minuten bis die Zutaten zusammen getragen sind und schon geht es los mit der Kocherei. Das Kochen insgesamt dauert bei mir im Durchschnitt eine halbe Stunde, bis es auf dem Tisch steht. Ich bereite alles frisch zu und es muss schnell gehen.
In den letzten drei Tagen habe ich einige Bilder gemacht, um Euch ein paar Rezeptideen mit Zucchinis an die Hand zu geben. Weiterlesen