Haptik

Eigentlich wollte ich ja nur mal ganz schnell für zwei, drei Stunden vier Bilder ausleihen. Die hängen unter anderem zur Zeit in der Galerie im Gasthaus Anker in Ravensburg. Diese vier Werke hatten noch kein Foto-Shooting. Und heute ergab sich die Möglichkeit. So musste ich die Gelegenheit beim Schopfe packen.

Ich eilte also in die Galerie, klemmte mir die vier Bilder unter den Arm und stürzte im Foyer an einer Gruppe von Menschen vorbei, die diskutierend vor meinen Assemblagen standen. Im Vorbeigehen hörte ich: “Das ist sie! Doch, doch, das muss sie sein!”

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Ich drehte mich um und musste Grienen. Ein Mann stand vor vor der Assemblage “Vivaldi II”. Er strich mit seinen Fingern über die Drumsticks und befühlte diese selbstvergessen.
Mir ist sehr oft aufgefallen, dass die Betrachter dieser Werke, ganz gleich welchen Alters, immer wieder die Teile der verwendeten Musikinstrumente berühren und anfassen müssen. Kurz überlegte ich, ein Schildchen mit den Worten “Bitte nicht anfassen” anzubringen. Aber letztendlich ist es eine wunderbare Botschaft, die meine Bilder übertragen. Es verbindet die Kunst mit den Menschen.

Ich wurde gebeten, die Bilder zu erklären. Ich tat es gern. Es ist selten in unserem Ländle, dasss Menschen so unbekümmert auf uns Künstler zugehen und mehr wissen wollen. Diese kleine spontane Führung durch die Galerie bereitete mir Vergnügen.
Als ich mich verabschiedete sprach mich der Mann, der immer noch fasziniert das Bild mit den Drumsticks bestaunte, an:
“Sie wissen nicht, wer diese Sticks gespielt hat?”
Ich lächle: “Doch, ich weiß es.”
Er strahlt mich an: “Können sie es mir sagen?”
“Ja, naklar.”
Ferri Warnucz von SoulCake aus Bonn.” … Er strahlte und notierte sich den Namen.

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Vivaldi II, 2016, 120 cm x 80 cm, Assemblage, gespachtelt, Petra Kolossa

Als ich diese vier Assemblagen fertigte, schrieb ich dazu bereits in diesem im Blog. Hier findet Ihr die Texte dazu und auch hier.

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Von Herzen wünsche ich mir diese Nähe, die ich erleben durfte. Es bestätigt uns Künstlern den Sinn unseres Tuns, unseres Schaffens.

Jetzt wird es aber Zeit! Ich muss weiter …

Einen guten Start in die neue Augustwoche wünscht Euch, Eure Petra Kolossa.

Kaum zu glauben:

Das ist meine erste Ausstellung hier in meinem engeren Lebensumfeld. Nur fünfzehn Kilometer von meiner Wohnungstür entfernt, gleich um die Ecke sozusagen. Hach, ist das schön! Ich freue mich darauf.

Und ich freue mich darauf, viele bekannte Gesichter heute zur  Vernissage zu sehen. Dich und Dich und Dich und Dich auch!

So, ich muss mich noch schick machen und dann geht’s schon los zur

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Herzlich, Eure Petra Kolossa.

 

 

Fertig …

… naja, so  ziemlich.

Das dritte Bild aus dem Quartett “Vivaldi” fehlte noch; der Herbst. Es ist dieses mit der Gitarre, das uns schon ein wenig Kopfzerbrechen machte. Jetzt liegt es in der Werkstatt und bekommt den Gitarrenhals, die Saiten und einen schicken Rahmen verpasst.

Auch von dieser Assemblage hier einen kleinen Ausschnitt für Euch:

Somit sind die Bilder so gut wie reisefertig für unsere Ausstellung in Karlsruhe.

Hier ein Link zu den Details – wann, was, wo …

Wir sehen uns?  Wir freuen uns alle auf Euren Besuch.

Ach ja, Ihr dürft allen von unserem Kunst-Event erzählen. Also fleißig teilen  🙂

Einen sonnigen Tag wünscht Euch, Eure Petra Kolossa.

 

 

Mal schnell JA gesagt

So war das. Vor knapp einem Jahr entspann sich in der FX-Künstlergruppe Karlsruhe (FX = Fundus Artifex) die Idee, eine Ausstellung zum Thema “Kunst durch Musik” – der emotionale Einfluss von Musik in der Kunst – zu gestalten. Die Idee von Wilfried Temp fanden wir richtig gut und Wilfried konnte seinem lang ersehnten Wunsch nachkommen. Denn, ein ähnliches Projekt plante er vor etlichen Jahren bereits mit seinem Künstlerfreund Ulrich Lassek. Leider kam es nicht mehr dazu. Er verstarb 2007 im Alter von 65 Jahren.

Musik ist ein geniales Thema. Fast ein ganzes langes Jahr bleibt uns Zeit, die Bilder zu malen. Da mache ich mit! Ist doch klar.

Der Zeitpunkt, endlich dieses Projekt in Angriff zu nehmen, rückte immer näher. Noch immer fand ich keinen roten Faden und mir wurde bewusst, wie schwer es ist, ein bestimmtes Thema zu bespielen. Die Leinwände lagen bereit, je 120 x 80 cm. Das sind schon ein paar Quadratmeter, die nach Farbe lechzten. Etliche Ideen schwirrten mir im Kopf, aber keine war so gut, dass ich ins Handeln kommen wollte.

Aber endlich! Das ist es! Vivaldi, die vier Jahreszeiten. Fast zehn Jahre arbeitete ich als Farb- und Persönlichkeitsberaterin. Die vier Jahreszeiten sollen sich in den vier Bildern widerspiegeln. Ich entschied mich, das Thema in Assemblagen umzusetzen.

Ich weihte Holger in das Thema ein. Er ließ sich von meinen Ideen anstecken und unterstützte mich von der ersten Minute an. Er ist ein hervorragender Handwerker.

Eine leider (zum Glück!) ruinierte Zither seiner Mutter baute er so um, dass sie in der ersten Jahreszeit zu finden ist. Für die zweite Jahreszeit bekam ich von Ferri, er ist Schlagzeuger bei “SoulCake“, Drumsticks spendiert, die jetzt in der Assemblage befestigt sind. Die Gitarre für die dritte Jahreszeit nahm den weiten Weg vom Trödelmarkt Bonn zu mir. Hier gibt es ein dickes Dankeschön zu “Janisa”. Das Integrieren dieser Gitarre in die Assemblage hat uns schon einige Kopfzerbrechen bereitet. Aber auch in diesem Fall: Holger fand eine Lösung.

Und für die vierte Jahreszeit wurde fix über ebay ein defektes Keyboard ersteigert. Die Klaviatur belebt nun die vierte Jahreszeit.

Einen winzigen Einblick will ich Euch gewähren. Komplett gibt es die Bilder aber erst, wenn sie in der Ausstellung hängen.

Hier also Bild-Schnipsel von Frühling, Sommer und Winter. Am Herbst arbeite ich zur Zeit.

Und hier lasse ich die Tür für Euch mal einen Spaltbreit auf:

Film: Maria Kolossa

Im nächsten Beitrag erfahrt Ihr mehr über diese Ausstellung. Aber heute schon mal für Euch zum Vormerken:

“Kunst durch Musik”

09. bis 11. September 2016
täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr

Rathaus-Gewölbekeller
76227 Karlsruhe-Durlach
Pfinztalstraße 33

Wir sehen uns? Super!
Die Vernissage ist am 09. September 2016, ab 19:00 Uhr

Einen schönen Abend wünscht Euch, Eure Petra.

 

 

05. Dezember 2015 – Kunst-Event

Die erste Serie – Assemblagen “zerlesen I bis IV” im Rahmen meines Projektes “Quadro” wird am kommenden Samstag in der ARKADIA in Lehrte (Region Hannover) zu sehen sein.  Ich freue mich sehr, mit vielen weiteren interessanten Künstlerinnen und Künstlern dabei sein zu dürfen. Und: Wir alle freuen uns riesig auf Ihren Besuch. Kompetente Mitarbeiter von Fairkunst sind vor Ort und für Sie da. Unsere Kunstwerke dürfen bestaunt und auch erworben werden.

Also:
Samstag, 05. Dezember 2015, 09:00 bis 18:00 Uhr in
31275 Lehrte, Am Alten Friedhof 5

Ein erlebnisreiches Kunst-Event wünscht,
Ihre Petra Kolossa.

 

Quadro – zerlesen IV / IV

Das Letzte der vier komplettiert die erste “Quadro”-Serie.
Die vierte, für mich emotionalste Assemblage dieses Quartetts.

Als ich meine Materialsammlung sichtete, stieß ich auf diese Widmung:
“Meinem Weiberl zur Erinnerung an die 1. Kriegsweihnachten mit unserem Sonnenschein Heidi. Lauenberg, den 24. Dezember 1943”.

Nur sechs Wochen vor Weihnachten 2015, bewegten mich dies Worte sehr und es stand für mich fest, dass das über siebzig Jahre alte Papier seinen Platz auf meiner Assemblage finden soll.

IMG_0963_quadro-IV-IVLauenberg. Wo liegt eigentlich Lauenberg? Ich recherchierte im Internet nach diesem Ort und las mich fest. Ein kleiner Ort zwischen Hannover und Göttingen, nahe Einbeck, heute gehörig zu Dassel.
Auf der Website des kleinen Dorfes gibt es einen Button “Erinnerungen”. Ich ließ mich gedanklich in die Jahre des zweiten Weltkrieges tragen. Auch wenn ich schon viele Berichte aus dieser erschütternden Zeit hörte und las, gehen mir solche immer sehr nahe. Vor meinem Auge sehe ich einen jungen Mann zu Weihnachten im mageren Kriegsjahr 1943, der seiner Frau ein Büchlein mit Liebesgeschichten und Liebesgedichten schenkt. Wahrscheinlich nicht ahnend, was der nächste Tag seiner kleinen Tochter, seiner Frau –  seinem Weiberl – und ihm bringen wird …

November 2015. Tausende Gedanken jagten durch meinen Kopf, als mir vor zwei Tagen aus dem Sender nachts die Worte Bombenanschlag, Paris, über hundert Tote, Fußball-Freundschaftsspiel, Detonationen, an mehreren Orten gleichzeitig … entgegen schlugen.  Freitag, der 13. November 2015. Ich ging ins Netz und kämpfte mich durch die ständig hinzukommenden Informationen.

Es ist so nah – gleich nebenan. Es könnte vor der eigenen Haustür geschehen sein, verdammt greifbar, sinnlos, so unberechenbar, fanatisch und roh! Hier wird auf brutalste Weise geschockt und Millionen fallen in Starre und Angst. Nein! Das darf es nicht sein! Dafür sollen die Menschen in Paris nicht ihr Leben gelassen haben! Keine Angst, kein Duckmäusertum, keine Schockstarre. Kein Wiederholen der Kriegsweihnachten!

Meine Oma,  die in den Achtzigern verstarb, sagte zu mir als junges Mädchen: (So ungefähr) “Ich erlebte die Revolution, die Weimarer Republik , den ersten Weltkrieg, den zweiten Weltkrieg, wurde aus meiner Heimat vertrieben, sollte verstehen warum das nun kleine Deutschland noch immer zu groß war und zwei daraus gemacht wurden und verstehe jetzt nicht mehr alles. Aber eines sage ich Dir: Ich wünsche den jungen Leuten keinen Krieg. Das ist das Unmenschlichste, was geschehen kann. Aber es wird keine Generation verschont bleiben.” Doch, Oma! Ich baue auf die Intelligenz der Menschen, darauf, dass Gier, Hass, Macht, Überheblichkeit und Glaubensverblendung in Schranken gehalten werden. Welchen Sinn soll es ergeben, das mit dem Arsch einzureißen, was wir mit den Händen aufgebaut haben?  Es darf keinen Krieg geben! Es wird keinen Krieg geben. Klingt naiv? Nein!

Ich wünsche einen friedlichen Wochenstart.

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Quadro – zerlesen III / IV

Bevor ich mich an das vierte und letzte der “Quadro – zerlesen” mache, noch für Sie ein paar Bilder des dritten:

IMG_0947_zerlesen-III-IV IMG_0950_zerlesen-III-IV IMG_0938_zerlesen-I-bis-III-IVEs ist für mich eine spannende Herausforderung, das Thema auf dieser recht kleinen Fläche von 50 x 50 cm umzusetzen.

Dieses Bild zu fotografieren war gar nicht so einfach, da es mit jedem Lichteinfall anders wirkte. Die Aufnahmen machte ich ohne jeglichem Aufwand. Einfach aus der Hand, nur mit Licht durch das Fenster meines Ateliers.

Im Augenblick strahlt die Novembersonne tief und warm auf meinen Schreibtisch. Ich blinzel gegen die Sonne und entscheide mich ganz abrupt, meine Nase in den herrlichen Herbst-Spätnachmittag zu stecken.

Bis zum nächsten Mal:

Sonnige Grüße

Quadro – zerlesen II/IV

Soeben trocknet die erste Farbe des dritten “Quadros”.

Während des Sichtens der Materialien für diese Assemblage fällt mir doch ein, dass ich das zweite noch nicht vorgestellt habe. Also : Hier “Quadro – zerlesen II/IV”.
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Ich wünsche allen Interessierten einen schönen Freitag.

Quadro – zerlesen I/IV

Das erste “Quadro” von vieren aus der Serie “zerlesen” ist fertig. Nun, ein Schattenfugen-Rahmen soll es noch komplettieren.

Heute nutze ich das erste Mal mein Smartphone, um zu bloggen. Ich wollte das schon immer mal ausprobieren. So muss dieser kurze Eintrag dazu herhalten.

Allen Lesern wünsche ich einen guten Wochenstart 😊

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Quadros

Zu allem Überfluss drängten sich in meine letzte Woche auch noch Kohle-Compretten. Die lösten ihren Pakt zeitgleich mit dem wichtigen Papierkrams des letzten Quartals.

Nun bin ich beides los! Das eine prinzipiell, das andere temporär.

So stürze ich mich jetzt auf meine geplante Serie “Quadros” – Assemblagen.
Vier Quadrate, sollen zu einem Ensemble gefügt werden. Jedes bildet für sich eine geschlossene Einheit. Es soll völlig egal sein, ob und wie eins, zwei, drei oder vier der Bilder gehängt werden.
Ich entschied mich für je 50 x 50 cm.

Für die ersten “Quadros” griff ich das Thema meiner Werkgruppe “zerlesen” auf.

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← Materialsammlung

Also: Auf geht’s!

Einen guten Wochenstart wünscht, Ihre Petra Kolossa.

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PS:
Das erste “zerlesen” entstand übrigens im Jahr 2011.

“zerlesen 01”, 2011
Petra Kolossa

100 x 50 cm
Assemblage
(verkauft)

Diese Assemblage können Sie als hochwertigen Kunstdruck hier erwerben.

Schauen Sie doch einfach mal vorbei.