Zu groß, zu klein

Wir tun manches Mal Dinge, die völlig paradox sind.

Seit gestern befinden wir uns also ganz offiziell im Herbst. Und wie in jedem Jahr, beginne ich meinen Kleiderschrank von warmer Jahreszeit auf kühle Jahreszeit zu switchen.

Und wie in jeder Saison, lege ich die mir zu knapp gewordene Stücke für das kommende Jahr beiseite. Sind mir Sachen zu weit geworden, gebe ich sie in die Kleiderspende.

Ich denke, so ticken nur Frauen. In die zu eng gewordene Kleidung wünschen wir uns so sehr, wieder hineinpassen zu können. Ganz bestimmt, hoffentich, ganz sicher, mit etwas Disziplin, Bewegung und so. Wir beschließen, diese im kommenden Jahr wieder zu tragen.

Sind Sachen zu weit geworden, also zu groß, freuen wir uns und geben diese ganz schnell in die Kleidersammlung. Denn da wollen wir auf keinen Fall wieder hineinpassen. Würden wir diese aufbewahren, wäre das schließlich ein schlechtes Omen, ein Hintertürchen, das wir uns verweigern.

Als ich meinen Kleiderschrank für die aktuelle Saison umrüste, fällt mir eine Bluse in die Hände, die ich seit dem Jahr 2000, also seit dreiundzwanzig Jahren jedes Jahr in die Hände nehme und wieder zurücklege. Das Design gefällt mir bis heute. Ein transparenter Stoff in tiefem Blau mit kleinen zarten unauffälligen Rosen, ton in ton. Eine Bluse, die mir zwei Konfektionsgrößen zu groß ist. Zum Glück passte sie nie wieder. Bis zum heutigen Tag ist sie mein erhobener Finger im Kleiderschrank. Zumal ich ich weiß, dass das gute Stück noch bis vor guten drei Jahren drei Nummern zu groß war. “Das soll auch wieder so sein.”, denke ich und lege sie wieder in den Schrank.

Es gibt noch eine zweite Bluse, die ich seit fünfundvierzig Jahren aufbewahre. Auch diese ist transparent, rose, mit einem ton in ton bestickten Tulpenkragen. Ich trug diese einige Jahre. Sie ist von meiner Mutter. Eines von zwei Stücken, die ich als Erinnerung erhielt. Ich kann mich davon nicht trennen. Ich denke, das Blüschen würde auch meiner Enkelin sehr gut stehen. Vielleicht ergibt sich die Gelegenheit, ihr diese zu geben.

Wie ist es bei Dir? Schleppst auch Du irgendwelche Kleidungsstücke über viele Jahre mit Dir herum? Und wenn ja, warum? Was bewegt Dich, das zu tun?

Die Sonntagsherbstsonne steht tief und blendet mich an meinem Schreibtisch. Ein schneller Schnappschuss für Euch mit den frisch geschnittenen Gartenblumen …

Habt noch einen schönen Sonntag.

Herzlich,

Eure Petra Kolossa.

Reißleine ziehen

Wie immer sind außergewöhnliche politische Situationen Spielfeld für die spitzen Zungen der Satire. Und selbstverständlich gibt es auch kein Abtauchen für Corona.

So las ich folgendes:

“Sage mal, wie lange bist du schon zu Hause?”, fragt sie ihre Freundin. “Seit 4,5 Kilogramm.”, antwortet sie.

Mir lag das Grinsen im Gesicht. Es ist tatsächlich so. Wir bewegen uns zur Zeit viel zu wenig. Ich weiß nicht, wie es Euch ergeht. Aber meine Motivation, irgendwelche alternativen Übungen auf dem Fußboden, dem bereitgestellten Stuhl, oder an der Wand zu machen, neigt sich gegen Null. Mir fehlt dieser gesunde tägliche Stress tatsächlich.

Und ich kann es nicht leugnen. Als ich heute auf die Waage stieg … Boah! Der kritische Punkt ist erreicht. 🙈  Ich muss die Reißleine ziehen. Jetzt und sofort!

Somit beschloss ich, einen Obsttag einzulegen. Nicht irgendwann, sondern heute.

Auf diese Weise sende ich meinem Geist und Körper ein Signal, dass der Hase ab jetzt anders herum läuft.

Heute Morgen stimmte ich mich darauf ein.  Ich bin mir ganz sicher, das können wir Frauen besonders gut. Ihr wisst, was ich meine?

Richtig: Extrem lange Zeit im Bad mit allem Drum und Dran. Selbstverwöhnprogramm vom Feinsten. Hach, das war so schön …

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Nun bin ich wirklich neugierig. Schreibt mir doch einfach, wie es Euch derzeit ergeht. Was tut Ihr, um fit zu bleiben? Habt auch Ihr derartige “Diskussionen” mit Eurer Waage? Oder vielleicht steigt Ihr dort gar nicht erst drauf? …

Aber für heute nun genug! Herzlich-sonnige Grüße in Euren Frühlingstag schickt

Eure Petra Kolossa.

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