Sonntagsschwätzchen

Ein trüber, dunkler Tag, acht Grad. Der starke Wind peitscht den Regen gegen das Fenster. Ich mache mir einen starken Kaffee und entscheide mich für “Lovingly”, by Bruce Willis.  Dieses Duftgemisch, das meiner Tasse Kaffee entweicht und dem femininen Parfum, das mich umgibt, stimmt mich mit diesem müden Tag versöhnlich. Ich stelle die Tasse Kaffee auf meinen Schreibtisch und ärgere mich eine klitzekleine Sekunde über die nächtlichen, inzwischen getrockneten, sandigen Pfotenabdrücke der Kätz auf meinem Arbeitsplatz. Letztendlich muss ich lächeln. Denn auch das ist das Leben mit den zwölf Pfötchen.

Neulich erzählte ich Euch von meinen Karma-Kärtchen. Die Schachtel liegt auf meinem Schreibtisch. Und diese Karte habe ich soeben für uns gezogen:

“Höre nie auf, zu entdecken”.

So ganz spontan gefragt: Was hast Du heute entdeckt?

Ich entdeckte heute an mir, dass mir die Umstellung von Winter- auf Sommerzeit überhaupt nichts ausmachte. Hingegen umgekehrt tat ich mich ein paar Tage mit der Umstellung schwer. Und wenn ich etwas tiefer nachdenke, ist das eigentlich schon immer so gewesen. Woran mag das nur liegen?

Wenn es nach mir ginge, könnte es einfach Sommerzeit bleiben. Auch, wenn die sogenannte Winterzeit die eigentlich “richtige Zeit” ist.

Vor fünf Jahren hat die EU eine Umfrage gestartet, um herauszufinden, was die Menschen wollen. Vierundachtzig! Prozent der Europäer wollen keine Zeitumstellung. Aber mit derart unwichtigen Dingen hat sich die EU zuletzt 2019 befasst und seitdem ruht wegen Uneinigkeit der ganze Kram. Diesen interessanten Beitrag der “Tagesschau” vom heutigen Tag fand ich beim Stöbern zu diesem Thema im Netz. Schaut einfach mal rein.

Ein unsägliches Thema ist das ideologisch, politisch gefärbte und oktroyierte Verwursteln unserer deutschen Sprache. Ich spreche vom Gendern, das die Mehrheit der Deutschen, nämlich über siebzig Prozent, ablehnen. Ich bin Mitglied im “selfpublischer-Verband”. Vier mal im Jahr erhalte ich eine Fachzeitschrift. Als ich die vierte im letzten Jahr versuchte zu lesen und mir auch in dieser immer wieder die Konzentration auf den Inhalt des Textes genommen wurde, weil ich über die dämlichen Doppelpünktchen, Sternchen und neu kreierten Wortschöpfungen stolperte, dachte ich darüber nach, diese mir sonst so lieb gewordene Zeitschrift zu ignorieren und mich davon zu trennen.

Vor einigen Tagen erhielt ich die aktuelle Ausgabe für dieses Jahr. Ein Thema war ChatGPT. Erst kürzlich hörte ich dazu einen Podcast. Es ist ein sehr interessantes Feld und spannend zu hören, welche Ausmaße KI, also künstliche Intelligenz, nehmen kann und gehen wird. Aber zurück zur Fachzeitschrift und diesem Beitrag dazu.

Der Artikel wurde via ChatGPT geschrieben, also der überwiegende Teil davon. Was die ganze Sache sympathisch macht? ChatGPT kann nicht gendern. Im Text gibt es eben nur Buchhändler, Bibliothekare, Autoren, Leser …

Witzig ist nur, dass vor der Überschrift die Autoren wie folgt benannt wurden:

“Autor*in: ChatGPT und Sandra Uschtrin”

Ein sehr interessantes Interview mit der Sprachwissenschaftlerin Katerina Stathi las ich kürzlich zum Thema “Sprache hat nicht die Funktion Gerechtigkeit abzubilden”. Ich habe den Text für Euch verlinkt.

Ganz sicher werde ich immer wieder das Gender-Thema frequentieren, zumindest, bis dieser Unsinn ein Ende gefunden hat. Hoffentlich bald.

Diese abstrakte Assemblage, die in kleinem Stück im Hintergrund zu sehen ist, entstand im Jahr 2019. Ich fertigte sie für eine kleine Ausstellung in einer Marina am Bodensee.

Im Juni / Juli diesen Jahres werde ich mit unserer Künstlergruppe “seeArt” in Eriskirch ausstellen. Bei unserem letzten Künstlertreffen änderten wir ganz spontan den eigentlichen Titel der Ausstellung in “See(h)weisen”. Im Augenblick bin ich dabei, ein Konzept für ein paar neue Werke explizit für diese Ausstellung zu enwickeln. Wenn es einmal durch den Kopf ist, ist der “Rest” dann nur noch mit Fleiß zu bewältigen 😉

So werde ich mich heute mit ganz banalen Dingen beschäftigen. Damit mein Kopf genügend Freiraum hat, seine Arbeit zu tun. Denn bis Ende nächste Woche muss das Thema verdaut sein, damit ich mich an die praktische Umsetzung machen kann.

Das Bild schickte mir vor wenigen Tagen ein lieber Freund. Das trifft tatsächlich den Nagel auf den Kopf.

Jetzt erst einmal ein Käffchen für Euch und für mich 😀

Einen schönen Sonntag wünscht Euch,

Eure Petra Kolossa.

Winterfrühling

Immerhin schaute gestern am Nachmittag die Sonne ein wenig durch die Wolken und trieb das Thermometer auf fünf, sechs Grad in den Plusbereich. Es ist meteorologischer Frühling, aber eigentlich noch Winter. Der Übergang vom Februar in den März ist für mich seit kindestagen schwammig. Ginge es nach mir, müsste der Frühling Anfang März kräftiger an die Pforte klopfen. Aber er tut es einfach nicht.

Wie immer hüllte ich mich zu meinem Geburtstag in eine kuschelig warme Hülle. Dieses Mal war ich nach Friedrichshafen eingeladen und ich habe keine Minute bereut. Die kühle, rauchige Stimmung am Bodensee kurz vor dem Sonnenuntergang ist unglaublich fazinierend.

“Bella Vista” – schöne Aussicht – ein kleines, sympathisches italienisches Restaurant, direkt am Bodensee mit einer feinen Küche, gutem Wein, angenehmer jazziger Hintergrundmusik … Ich mag es sehr.

Am vierten März 2020 hatten wir als einzige Gäste die volle Aufmerksamkeit des Personals. Wurde doch zwölf Tage später der “lockdown” in Deutschland verhängt und so gut wie keiner wagte sich in ein Lokal. So ist es inzwischen wieder so, dass ohne einer Reservierung kein Platz zu haben ist. Wenn Du dort einmal einen Abend genießen willst, so reserviere zuvor und bitte um einen Tisch in der ersten Etage. Denn von dort kannst Du das Ambiente in vollen Zügen genießen.

… ein Schnappschuss von meinem Schreibtisch. Geburtstagsblumen in meiner bunten Welt 😉

Einen erholsamen Sonntagabend wünscht Euch,

Eure Petra Kolossa.

Tante Emma-Laden und so

Soeben las ich einen Beitrag und ich sah dazugehörige Aufnahmen von überfüllten Bahnhöfen und Zügen seit der Einführung dieses absurden Neun-Euro-Tickets. Dabei will ich die Menschenansammlungen, die auf den Bahnhöfen und Bahnsteigen lauerten und Haut an Haut in den Regionalzügen klebten, nicht eingehen. Und ich ignoriere in meinem heutigen Blog ebenso die derzeit zwar noch aus zweiter Reihe wabernde, jedoch um Aufmerksamkeit buhlende und ganz sicher zeitnah mit aktualisierter Virusvariante, wovon auch immer, in den Fokus preschen wird.

Das alles ist nicht Thema meines heutigen Blogs. Es war nur der Anstoß. Aber der Reihe nach …

Nur wenige Sekunden können pregnant sein und eine mächtige Gedankenflut auslösen. Ich bin mir ganz sicher, dass das jeder von uns bereits einmal erlebt hat.

Der trübe Tag hellt etwas auf.  “Cold heart” läuft im Radio. Mein Auto rollt ruhig. Die Straßen sind frei. Elton John, denke ich. Elemente aus dem Song erinnnern mich an einen alten von ihm.   Ich muss lächeln. Mein Ex ploppt vor meinem Gesicht auf. Das ist ewig her, irgendwann Anfang der Achtziger. Es war genau dieser Song. Mir fiel damals der Interpret nicht ein und er meinte, es sei Elton John. Das wundert mich noch heute, denn sein Musikgeschmack war alles andere, als das. Ein Greuel, wenn ich ins Auto stieg und er das zuvor benutzt hatte. Ich konnte nie schnell genug den eingestellten Sender wechseln. Keine Musik quält meine Ohren mehr, als Schlager und Volksmusik.

“In fünfzehn Minuten werde ich mein Ziel erreicht haben und pünktlich zum Termin sein.” denke ich. Ich bemerke, dass mein Herz schwer schlägt. “Tief durchatmen, ganz ruhig.”, sage ich zu mir. Es sind nur noch wenige Kilometer …

… vor wenigen Tagen gab ich nach sieben Tagen das ADAC-Club-Mobil, also den Leihwagen zurück.

So stand ich also ohne Fahrzeug in dem Ort, in dem ich lebe. Etwa tausenddreihundert Einwohner im Hinterland des Bodensees und überlegte, wie es funktionieren könnte, so ganz ohne Auto. Um zum Beispiel zu einem Supermarkt zu gelangen muss man fünf Kilometer in die eine Richtung, wie auch in die andere Richtung mit dem Auto reisen. Das Gleiche gilt für einen Arzt oder sonst irgend etwas anderem.  Mit dem Fahrrad wäre es sicher machbar. Eine Herausforderung jedoch, den vollgepackten Drahtesel den steilen Anstieg nach Hause zu treten. Selbst der Akku streikt dabei, wenn das Rad nur meine eigene Last zu tragen hat. Was aber ist im Winter oder bei andauerndem Regenwetter? Der Bus hält im ein- bis zweistündlichem Abstand unten im Ort am Kindergarten, dem Briefkasten, dem kleinen Parkplatz und den zwei Ladestationen für E-Autos, die ich in all der Zeit noch niemals benutzt sah. Wir haben hier eine Kirche und einen Friedhof. Das ist die gesamte Infrastruktur in unserem Ort. So ähnlich, wie in so vielen anderen Dörfern im ländlichen Raum Deutschlands.

Ich sinniere weiter. Wie wäre es, wenn wir einen “Tante-Emma-Laden” hier hätten? Wir könnten kleine Einkäufe direkt hier im Ort, also ohne Auto, erledigen. Es könnte ein kommunikativer Platz sein. Ein Ort, wo auch ein Kaffee oder ein Bier getrunken werden könnte, ein Paket abgegeben oder eine Bestellung aufgegeben. Ich weiß, dass es bei den Bewohnern in unserem Dorf das vielfältigste Potential gibt, das in diesen Laden, diesem kleinen Einkaufszentrum, einfließen könnte. – Man trifft sich dort. Es gäbe auch älteren Menschen wesentlich mehr Lebensqualität und vor allen Dingen den Kontakt zu Leuten, die im gleichen Umfeld leben. Man weiß sozusagen, worüber man spricht.

Sollte nicht mit solch kleinen Dingen begonnen werden? Die Versorgung vor Ort, ohne Auto? Das Zusammenrücken der Menschen in den kleinen ländlichen Orten auf die simpelste Art überhaupt.

Wie läuft es jetzt? Die Leute steigen früh in ihr Auto und fahren zu ihrem Job. Müssen sie einkaufen, fahren sie zum Supermarkt. Müssen sie zum Arzt, fahren sie dorthin und so weiter. Am Abend sind sie zurück in ihren Häusern und machen ihr Ding. Vielleicht ein Hallo über den Gartenzaun, wenn ein anderer vorbeiläuft.

Nun, ich habe es vielleicht etwas stark heruntergebrochen. Jedoch sitze ich nach meinem Unfall mit einem Totalschaden ohne Auto hier und denke über das “was wäre wenn” nach. Eine vernünftige Infrastruktur in den kleinen Orten, eine regelmäßige Taktung der Öffentlichen Verkehrsmittel. In den Städten ist der Fußweg bis zum Bus oder die Bahn in der Regel keine fünf Minuten weit und die Taktung oftmals weniger als fünfzehn Minuten. Das sieht hier im ländlichen Raum völlig anders aus.

Wir sind auf ein Auto angewiesen. Wir zahlen in sämtlilchen Dingen die gleichen Preise, wie ein Städter. Dieses 9-Euro-Ticket soll die Menschen davon überzeugen, die Sinnhaftigkeit der Öffentlichen Personennahverkehrs zu erkennen und perspektivisch zu nutzen und auf das Auto zu verzichten, um umweltfreundlicher zu handeln. Ob das tatsächlich so sein wird, sei dahingestellt. Man will die Menchen etwas von den derzeit hohen Kosten entlasten … Nur können wir hier nichts damit anfangen, weil die Voraussetzungen nicht gegeben sind. Statt dieses Geld in solche Aktionen zu pumpen, sollte über nachhaltige Maßnahmen nachgedacht und gefördert werden. Und das auch im ländlichen Raum.

Ich habe Glück im Unglück und darf vorübergehend bei Bedarf das Auto eines lieben Nachbarn mitbenutzen. Vielen Dank Konrad, es ist mir eine riesengroße Hilfe. 

Hoffentlich wird bald alles mit der Versicherung geklärt sein. Denn das “ohne Auto” wird hier in der Region Bodensee / Landkreis Ravensburg noch lange Zeit  pure Illussion sein. Selbst, wenn man sich in seinen vier Wänden vergräbt und sich von Lieferanten mit deren Autos versorgen lässt, ist es ein Nutzen des Autos durch die Hintertür. Es ist wie es ist. Diese Kiste auf vier Rädern wird uns noch lange Zeit begleiten. 

Einen fantastischen Start in die neue Woche wünscht,

Eure Petra Kolossa.

Der zweite Tag des 2022 ist auch noch neu

Die meisten Menschen machen ihren Neujahrsspaziergang am ersten Tag des neuen Jahres. Eigentlich tue ich das auch. In diesem Jahr sollte es jedoch heute sein, also am zweiten Januar.

Gestern schien die Sonne in voller Pracht. Heute schaute sie nur für wenige Sekunden durch die dicke Wolkendecke. Hm, schade, dachte ich und war etwas später von der überwältigenden Stimmung am Bodensee so sehr beeindruckt, dass ich die Bilder, in denen ich diese einfing, bevor sich mein Smartphone mit hungrigem Akku verabschiedete, mit Euch teilen möchte.

Die Bilder entstanden in der Mittagszeit, zwischen 13:30 und 15:00 Uhr. Das muss ich noch erwähnen. Glaubt man doch eher, dass sie zum Abend hin aufgenommen wurden.

Seid also herzlich eingeladen auf dem Spaziergang des im Rahmen der Landesgartenschau 2020 / 2021 zum Teil neu gestalteten Ufer des Bodensees in Überlingen.

Nun bin ich wieder zu Hause. Getankt mit einer Menge Energie, Bodensee-gelüftet und ein bissle müde vom langen Spaziergang.

Habt einen fantastischen Start in das neue Jahr. Ich wünsche Euch für 2022 nur das Allerbeste 💛

Herzlich, Eure Petra Kolossa

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06. April 2018 – Treffen Sie “Künstler vor Ort”

Zum ersten Mal lud ich unter dem Thema “Künstler vor Ort” in Bad Waldsee während meiner Ausstellung “Inspiriert” zum Jahresanfang ein.
Mich begeisterte, wie viele Besucher sich für das, was hinter meinen Kunstwerken steht, interessierten,  wie aufmerksam meinen Worten gefolgt wurde und die unendlich vielen Fragen, die ich beantworten durfte.

Diese fantastische Erfahrung nahm ich mit in unsere fx-Künstlergruppe Ravensburg bis Bodensee.  Treffen Sie “Künstler vor Ort” soll während unserer Ausstellungen ein fester Bestandteil werden.

Somit trefft Ihr mich und meine Künstlerkollegen das nächste Mal am

06. April 2018, 17:00 bis 20:00 Uhr

in der Bodensee-Galerie Salem
Gewerbepark
In Oberwiesen 16
88682 Salem

Dort stellen wir bis zum 19. Juni 2018 unter dem Thema “Frühling” aus.

… und Ihr dürft mir Löcher in den Bauch fragen zu meinen zwei neuen Bildern aus der Werkgruppe “Caligari”.

Für Euch ein kleiner Clip, den ich am Vortag zur Vernissage machte:

Ausstellende Künstler/innen:
Claudia Bode, Theresia Hillebrand, Galyna Schäfer, Peter Hutschenreuter, Walter Steenblock, Greta Floor, Kati Sparberg, Buttafly, Petra Kolossa

Und hier der offizielle Flyer für diese Ausstellung

Sehen wir uns am kommenden Freitag zu “Künstler vor Ort”? Super!

Herzlich, Eure Petra Kolossa.