Menschen kommen nicht zufällig in Dein Leben

Auf unserem Lebensweg begegnen wir unendlich vielen Menschen. Einige bleiben in unserer Erinnerung haften, andere weniger, viele bemerken wir kaum oder gar nicht. Nun, das ist eben einfach das Leben, wird sich mancher sager. Sicher. Aber ich denke, es ist viel mehr, als dass wir es einfach so als gegeben hinnehmen sollten.

Gestern fiel mir ein nur wenige Minuten langes Video zu diesem Thema in die Hände: „Das Universum schickt keinen Menschen zufällig in dein Leben.“ Ich sah diesen Clip und ich nahm zu diesem Augenblick nur wahr, dass der von schlechter Qualität war, nicht gut gemacht und dass ich derartig Nachlässiges niemals in die Welt schicken würde und so weiter.

Spät am Abend ergab sich ein Gespräch zum Thema Facebook, über sogenannte Freundschaften, über dieses ganze Gedöns und so.

Als ich heute am Morgen wach wurde, nervte mich die Uhr mit ihrem rhythmischen leisen tack, tack, tack … Es gelang mir nicht, wieder einzuschlafen. Mein Kopf begann sein Tageswerk und erinnerte mich an diese zwei Begebenheiten. Mir wurde sehr bewusst, wie überheblich ich über diesen Video-Clip dachte. Der Verursacher wollte uns eine Botschaft senden. Aus seiner Sicht hat er wahrscheinlich eine gute Qualität abgeliefert. Jedoch ist das vollkommen sekundär. Der Inhalt des Videos ist es wert gehört zu werden.

Und ich dachte an dieses Gespräch über Social Media, das ebenso überheblich angehaucht war. Wir vergessen oftmals, dass hinter jedem Namen, jedem Profil ein Mensch steht. Ein Mensch, den wir wahrscheinlich im realen Leben niemals getroffen hätten. Aus vielen dieser virtuellen Begegnungen werden oftmals ganz reale Begegnungen und manches Mal auch gute Freundschaften.

Hast Du schon einmal Deinen Lebensweg zurückgespult und an all die Menschen gedacht, die Deinen Weg gekreuzt haben? Ich kann es Dir nur empfehlen, zu tun. Denke an alle und überlege, welchen Einfluss sie auf Dein Leben hatten. Du wirst erstaunt sein.

Ich habe das getan. Und es ist wirklich unglaublich, wieviel Einfluss diese Menschen, die vermeintlich zufällig in Dein Leben treten, auf die eigene Entwicklung haben.

Ganz gleich, ob es die Schulfreundin mit ihren Eltern und Großeltern waren, die meine Liebe zu den Tieren in eine gesunde Richtung lenkten, die  Mädels und Jungs, die ich später traf, die mir zeigten, dass es zwischen Frank Schöbel, Rote Gitarren, Jiri Korn und Puhdys viel, viel mehr gab. Ob es die Frau in einem Praktikum war, die mich an einem kalten Wintertag zu sich nach Hause einlud und mir bei einem heißen Kakao zeigte, dass ich ein wertvoller Mensch bin, mir selbst vertrauen und die vielen Ängste ablegen darf.  Sina. Meine erste Katze erhielt ihren Namen. Ihren Vornamen verwende ich bis heute in etlichen Texten. Es war eine kurze Begegnung, nur eine Woche verbrachte ich mit dieser Frau. Sie trat zu einem ganz wichtigen Augenblick in mein Leben. Sie erledigte ihren „Job“ und ging.

Es trat ein Mensch in mein Leben, der mir zeigte, was bedingungslose Liebe ist, der mir zeigte, was Berührug, Nähe und Offenheit zu anderen Menschen bedeutet. Er gab mir Schutz und lehrte mich, zu vertrauen. Nach vielen Jahren ging er. Das Leben sorgte dafür, dass ich lernen musste, stark zu werden, mich selbst durchzubeißen, zu verstehen, dass die Verantwortung für mich selbst nur bei mir selbst liegt. Er lehrte mich damit, den Unterschied zwischen Vertrauen und Gutgläubigkeit zu erkennen. Es traten Menschen in mein Leben, die mir tatsächlich verdammt harte Lektionen erteilten. Es machte mich stärker, aber auch dünnhäutig.

Es begegneten mir Menschen, die mir Mut machten. Es kamen Energieräuber, Menschen, die mich in eine ständige Habachtposition zwangen, wo es mir nie wieder gelang, diese beiseitezuschieben. Es kreuzten Menschen mein Leben, die mich seit vielen, vielen Jahren begleiten. Diese Menschen sind für mich immer da und ich für sie, auch wenn die Entfernungen so groß sind und der Kontakt nur in großzügigen Abständen erfolgen kann. Es kreuzten Menschen mein Leben, die mir klar und deutlich zeigten, was ich auf keinen Fall will und mich somit wieder auf eine gerade Strecke stellten …

Ich traf auf viele Menschen im realen Leben, wie auch im virtuell-realen Leben. Denn die Menschen, mit denen ich eine freundschaftliche Bindung habe und viele Tausend Kilometer entfernt leben, traf ich via Video-Chat. Diese Freundschaften lehrten mich einen weiten globalen Blick zu entwickeln. Es sind Menschen, die ich ohne der heutigen technischen Möglichkeiten nie in meinem Leben hätte.

Mir ist bewusst, dass es etliche Leute gibt, die dieses Internet verdammen. Jedoch bin ich fest davon überzeugt, dass es uns in unserer Entwicklung weit voran gebracht hat. Hätten wir diese Möglichkeit nicht, würden wir in der Regel in unserem regionalen Dunstkreis verbleiben. Der Julius, der einst der Dorftrottel war, würde es immer sein. Der Sohn des Arztes würde immer der Sohn des Arztes sein. Die Tochter der …  Ihr wisst, was ich sagen will. Oftmals haben solche Menschen ihre eigene Region verlassen, um ein neues Leben zu beginnen. Dorthin zu gehen, wo sie keiner kennt. Mancher kam viel später erfolgreich zurück und erfuhr erst dann endlich Anerkennung.

Das Internet macht es vielen Menschen möglich, Gleichgeinnte zu treffen oder ihren Horizont zu erweitern. Social Media ist Fluch und Segen. Der Segen überwiegt.

Jeder Mensch, der in mein Leben eintrat, ganz gleich mit welcher Intensität, war auf seine Art ein kleines Bauklötzchen dessen, was ich heute bin. Und eines ist Fakt: Jeder Einzelne kam immer dann, wenn es für mich richtig und wichtig war. Auch, wenn ich es zu diesem Zeitpunkt selbst noch nicht einordnen konnte und nicht wusste, welche „Aufgabe“ ich zu lösen hatte.

Man sagt, das Gesetz der Resonanz zieht immer zum passenden Augenblick den richtigen Menschen in Dein Leben.

Von welchen Erfahrungen kannst Du berichten? Schreibe es einfach unten ins Kommentarfeld. Ich bin ganz neugierig.

Aber nun erst einmal ein Käffchen …

Herzlich, Eure Petra Kolossa.

Ein Gedanke zu “Menschen kommen nicht zufällig in Dein Leben

  1. Die Tage hatte ich ein Gespräch mit meiner Tochter, die zZT ein Coaching Seminar macht. In dem Zusammenhang fiel der Satz, du ziehst das an, was du ausstrahlst. Da ist etwas dran! Ich merke das, seit ich zum ersten Mal im Leben das getan habe was ICH will, nämlich mir meinen Wunsch zu erfüllen, wieder in die Heimat zu ziehen.Seitdem fühle ich mich glücklich und strahle das auch für meine Umgebung aus. in diesen inzwischen zwei Jahren habe ich mehr Menschen ausserberuflich kennen gelernt, als in den 40 Jahren vorher.

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