Welche Jahreszeit magst du am liebsten? Warum?
In einigen meiner Blogbeiträge schrieb ich bereits von meinem Lieblingsmonat September. Meteorologisch betrachtet ist es bereits Herbst, jahreszeitlich gesehen eher noch Sommer, bald in den Herbst gehend. Ich mag also definitiv den Spätsommer.
Die Temperaturen sind moderat, die Tage werden kürzer und geben uns etwas Ruhe. Es sind die Vorboten der kommenden gemütlicheren Jahreszeiten. Der Boden ist noch warm. Die Natur schenkt uns ihre Früchte und beginnt selbst herunterzufahren, in Pause zu gehen.
Unsere Vorvorvorfahren lebten in und mit diesem Rhythmus der Jahreszeiten. Die intensivsten waren der Frühling und der Sommer. Vollgestopft mit Aktivitäten vom frühen Morgen bis die Sonne am Horizont verschwand. Im September war die meiste
Arbeit erledigt. Die Erträge stapelten sich ich in den Vorratskammern und die ruhigere Zeit konnte beginnen.
Auch heute noch ist es in der Landwirtschaft gerade im Frühling und Sommer ähnlich. Natürlich moderner und komfortabler, jedoch genauso aktiv. Ich lebe in einer Region des Obstanbaus, nahe am Bodensee. Ich erlebe dieses Tun bis in die späte Nacht hautnah. Und so manches Mal habe ich mir so gedacht: “Wer hat nur den Unfug ‘Ulaub auf dem Bauernhof’ erfunden?” Welch eine Illussion wird damit entfacht? Tiere streicheln, frische Landluft und Ruhe? Urlaub im Sommer auf dem Bauernhof heißt, Motorenlärm, Dieselgestank, Staub, Dreck, Erntezeit, Verarbeitung und so weiter. Wenn Du “Urlaub auf dem Bauernhof” ausprobieren möchtest, so denke ich, doch eher im Spätherbst und Winter. Aber vielleicht willst Du das alles einmal richtig komplett im Sommer erleben, so möchte ich Dich natürlich nicht aufhalten, das zu tun. Aber ich denke, dass dieses “Uraub auf dem Bauernhof” eine explizit dafür geschaffene, sympathische Erholungsform auf dem Lande ist und dass Dich ganz sicher nicht die von mir oben beschriebene reale Form erwarten wird 😉

Ich sitze gerade auf dem Balkon, bei angenehmen dreiundzwanzig Grad, leichtem Wind, wenigen Wölkchen am Himmel und viel Sonne.
Seit langem ist es ein ruhiger Tag, ohne Baulärm, ohne hektischem landwirtschaftlichen Verkehr, ohne den Übereifrigen mit Kärcher, Rasenmäher, Säge und ähnlichem Gerät hantierenden. Ich genieße diese Ruhe, und das mitten in der Woche. Herrlich!
Einen sonnigen Spätfrühlingstag wünscht Euch,
Eure Petra Kolossa.