Von Pesto und so …

Allium ursinum – welch ein runder Klang! Es reizte mich, diese beiden Wörter laut zu lesen, als sie mir unter die Augen kamen. Ich konnte nicht widerstehen.

Dieses Allium ursinum hat Verwandte, die Ihr alle kennt: Schnittlauch, Zwiebel, Knoblauch. Richtig. Es is die große Lauchfamilie. Ihr wisst Bescheid. Ich spreche vom Bärlauch. Ich liebe dieses Waldgemüse, das gerade jetzt zu dieser Zeit austreibt und unsere Speisenvielfalt pikant verfeinert.

Immer wieder höre ich den Aufschrei, wie gefährlich es sei, Bärlauch im Wald zu ernten und man aus diesem Grunde darauf lieber verzichte, als sich zu vergiften.

Zum einen sei es die Herbstzeitlose, die dem Bärlauch so ähnlich sei. Der Bärlauch treibt im zeitigen Frühjahr. Die Herbstzeitlose im Sommer bis in den Herbst hinein.

Und da ist das Maiglöckchen. Das ist auf den ersten Blick nicht immer deutlich zu erkennen. Auch wenn Maiglöckchen erst im April austreiben, liegt es sehr nahe am Bärlauch. Ich prüfe es am Geruch. Das Maiglöckchen ist fast geruchlos. Der Bärlauch hingegen riecht und schmeckt stark nach Knoblauch, wenn man an den Stilenden oder an einem etwas eingerissenen Blatt schnuppert. Außerdem wächst der Bärlauch aus einer Zwiebel und das Maiglöckchen aus einem langen quer wachsenden Wurzelgeflecht. Es ist wirklich gut zu unterscheiden. Aber hier könnt Ihr Euch noch ganz genau darüber informieren.

Wenn der Bärlauch zu blühen beginnt, solltet Ihr ihn nicht mehr ernten. Der frische intensive Geschmack hat sich verloren und außerdem beginnt zu dieser Zeit das Maiglöckchen zu treiben. Etwas teuflisch, da es im Wald meistens nicht blüht.

Wer die Möglichkeit hat: Der Bärlauch wächst genauso gut im Garten. Dieses Bild habe ich vor zehn Minuten in der kleinen grünen Oase an unserem Mehrfamilienhaus gemacht.

Warum widme ich heute dem Bärlauch meinen Blog? Die meisten von uns sind derzeit gezwungen, runterzufahren, etwas zur Ruhe zu kommen. Nun, wenn auch der Grund schmerzlich ist, scheint es so, als würde uns ein Spiegel vorgehalten.

Lasst uns mehr mit der Natur leben. Hört auf, nur das zu konsumieren, das fix und fertig aus der Tüte, Büchse oder dem Glas kommt. Legt beim Kochen selbst Hand an. Ich weiß, viele tun es bereits, andere jedoch nicht.

Ich selbst bereite seit eh und je fast alles selbst zu. Bei mir muss es in der Küche unkomliziert und schnell gehen, da ich tatsächlich wenig Zeit habe. Nun, ich bezeichne mich als routinierte, kreative Schnell-Köchin, die aus Nichts irgendwie immer noch ein akzeptables Gericht auf den Tisch bringen kann.

Ihr habt es gelesen. Keine Ausreden bitte wegen keine Zeit, oder dauert zu lange, oder zu kompliziert, oder zu teuer … 😉

Ich lade Euch unter der Kategorie „Kreativ-Küche“ auf saisonale, schnelle und simple Dinge aus meiner Küche ein. Heute soll es ein Gericht mit Bärlauch sein.

Für dieses Rezept habe ich 20 Minuten benötigt, bis es auf dem Tisch stand.

Spaghetti mit Bärlauchpesto

Was braucht Ihr dazu? (Für zwei Personen)

  • Spaghetti (pro Person 60 bis 70 g – trocken)
  • 200 g frischen Bärlauch
  • 50 g Pinienkerne
  • 50 g frisch geriebener Parmesan
  • 200 ml Olivenöl
  • 1 TL Salz
  • eine Prise geriebener Chilli
  • 2 EL magere Schinkenwürfel
  • eine handvoll Tomaten

◇ Oben die Beschreibung in Bildern. Die Fotos machte ich abends. Die Qualität der Bilder ist vielleicht nicht super optimal. Dennoch … Also: Den Bärlauch schön grüdlich waschen. Dann grob etwas hacken und in eine Schüssel geben. Die Pinienkerne und das Olivenöl dazu geben. Zwei Esslöffel vom Parmesan zur Seite stellen. Den Parmesan zu den anderen Zutaten geben. Salz und Chili darüber streuen. Jetzt das Wasser zum Kochen bringen. Ich gebe statt Salz einen Esslöffel Gemüsebrühe dazu. Die Spaghetti (Ich verwende ausschließlich Hartweizen-Spaghetti.) in das kochende Wasser geben und nach Anweisung kochen. Meistens sind es neun Minuten. Jetzt mit dem Pürierstab den Bärlauch mit allen Zutaen verarbeiten. Die Tomaten in Stücke schneiden und beiseite stellen.

◇ Die Spaghetti abgießen. Einen Tropfen Öl in den Topf geben. Kurz verrühren. Auf zwei Teller verteilen. Das Pesto darüber geben. Die Tomaten, jeweils einen Esslöffel Schinkenwürfel, einen Esslöffel Parmesan über das Pesto streuen. – Das alles hat nur zwanzig Minuten gedauert.

Probiert es einfach mal aus.

Ich freue mich über Euer Feedback. – Ihr könnt es gern unten im Kommentarfeld hinterlassen.

Guten Appetit wünscht

Eure Petra Kolossa.

2 Gedanken zu “Von Pesto und so …

  1. Thanks for inviting us to your kitchen. The food looks yum 😉 and I like your creative concept.

    I’m looking forward to your next recipe 👌

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