Nach der Ausstellung ist vor der Ausstellung. Ich kann Euch nicht sagen, wie oft ich mich fragte, weshalb ich mir diesen Aufwand und Stress antue. Immer und immer wieder. Letztendlich sind die Werke der Künstler Deko für den, der die Räume und Wände zur Präsentation zur Verfügung stellt, eine nette Abwechslung für die, die sich ein wenig für Kunst interessieren und ein bissle Promotion für den, der seine Kunstwerke präsentiert. – Kunst – eine brotlose Sache seitdem es Kunst gibt. Ein Trost für jeden Künstler: Vincent van Gogh soll zu Lebzeiten ein einziges Bild verkauft haben 😉
Es steckt wohl in jedem Kunstschaffenden, jedem kreativen Menschen. Es ist unser Bedürfnis, Werke zu schaffen, nach außen zu tragen, zum nachdenken anzuregen oder einfach nur ein Lächeln auf das Gesicht des Betrachters zaubern.
Ich bin wirklich dankbar, dass es inzwischen Online-Plattformen gibt und wir Künstler auf diese Weise die Chance haben, weltweit unsere Werke in virtuellen Shops präsentieren und verkaufen zu können. Ich nutze “Etsy” und das hier ist mein Shop.
Ich lud sie als Gastausstellerin in die Galerie unserer freien Künstlergruppe seeArt im “Anker” in Ravensburg ein. Wir kennen uns seit einigen Jahren. Ich mag Vanessa und ich mag ihre Beständigkeit in ihrer Kunst. Sie verfolgt ihren eigenen Stil, der immer Themen des Globalismus beinhaltet. Vanessa ist, wie sie selbst sagt, ein Weltenmensch.
Zuletzt stellten Heiko Holdenried und ich dort aus. Wir ergänzen uns ganz gut mit unserer Art der Kunst und passen in der Farbintensität zusammen.
So räumten wir also die Galerie und machten Platz für “Buttafly”, Vanessa Gebhard.
Meine morgendliche Fahrt durch die Wolken bei achthundertzwanzig Höhenmetern in das Deggenhausertal nach Wittenhofen gab mir Ruhe. Fast hatte ich vergessen, welch friedliches Gefühl diese Landschaft am Morgen nach einer verregneten Nacht hinterlässt. Zu selten bin ich in den letzten drei Jahren auf den Straßen unterwegs. Mein Berufsbild hat sich komplett gewandelt und findet zu großen Teilen im sogenannten home office statt. Ich habe lange gebraucht, mich an diese neue Situation zu gewöhnen. Inzwischen mag ich es.
Ich genieße die Fahrt hinab ins Tal, nehme die Strecke zum Rathaus nach Wittenhofen. Dort treffe ich zwei meiner Künstlerkollegen. Wir wollen das seeArt-Kunstschaufenster mit neuen Bildern bestücken. Wolfgang Hirschberger wird von Heiko Holdenried abgelöst.
vorn Wolfgang Hirschberger, hinten Heiko HoldenriedHeiko Holdenried zeigt diese ausgewählten Werke, die bis Ende Juli im Rathaus in Wittenhofen, im Deggenhausertal zu sehen sind.
Eine Stunde später bin ich schon wieder auf den Rädern und nehme die Straße bergauf nach Hause. Es regnet noch immer ganz gleichmäßig. Das Thermometer zeigt vierzehn Grad, der Nebel hat sich fast aufgelöst. Die Landschaft liegt vom Regen frisch gespühlt, so sauber und klar vor mir. Ich parke das Auto am Straßenrand und steige aus.
Ich sauge die saubere Luft tief ein und gehe ein paar Schritte. Der Regen stört mich nicht. Er ist nicht kalt und tut mir irgendwie gut. Eine viertel Stunde intensiver Miniurlaub. Herrlich.
Klatschnass, zufrieden und befreit wieder im Auto und nun endgültig auf dem Weg nach Hause.
Man sagt: Ist der Mai kühl und nass, füllt es dem Bauern Scheun und Fass.
Es ist alles in uns, von Anbeginn. Nur tun wir es so, wie wir es selbst an uns erfahren haben, wie es unsere Eltern von ihren Eltern erlebten, wie es deren Eltern von ihren Eltern … Wir biegen und formen unsere Kinder nach unseren bereits angepassten Vorstellungen, den gesellschaftlichen Erwartungen. Wir selbst wachsen mit unseren Kindern. Die Erfahrungen und Erkenntnisse, die wir sammeln, reifen meist erst viel später. Oftmals gelangen sie uns erst dann zum vollen Bewusstsein, wenn unsere Kinder selbst zu Eltern geworden sind.
Vor wenigen Wochen telefonierte ich mit Rika Marie Engst. Unter anderem kamen wir auf dieses Thema zu sprechen. Und sie erzählte mir, dass sie eine Begegnung mit einem jungen Menschen im Nachhinein dazu animierte, einen Text zu schreiben. Ich bat sie, mir diesen Text zu senden.
Foto: privat, Rika Marie Engst
Eigentlich wollte ich sie im Dezember für meinen Podcast “Hör Café” interviewen. Darüber schrieb ich bereits in meinem Blogartikel im November letzten Jahres “Im Alten liegt Neues, sagt man”. Ihre schwere Erkrankung lässt es leider nicht zu. Liebe Rika Marie, von hieraus sende ich Dir liebe Grüße in die Klinik und wünsche Dir von Herzen alles Liebe. Dein Optimismus ist Deine Herzensmedizin und wir werden unser Gespräch auf jeden Fall live nachholen.
Ich las ihren Text und mich begeisterte unter anderem der Bogen, den sie von Michelangelos David-Statue zum Kern der Sache schlägt.
Ebenso für den in Toronto, Kanada, lebenden Bob Proctor war diese Statue Ausgangspunkt für ein umfangreiches Seminar, das ich vor etwa zwanzig Jahren hörte. So machte es mich noch neugieriger, was Rika Marie dazu zu sagen hat.
Ich bat sie, ihren Text in meinem Blog aufzunehmen und mit Euch zu teilen. Sie stimmte sofort zu.
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Die Statue des Michelangelo
Text: Rika Marie Engst
Eines Tages wurde Michelangelo von einer reichen Familie beauftragt, eine Statue von außergewöhnlicher Schönheit zu erstellen. Er suchte daraufhin nach einem geeigneten Marmorblock. Nach einer ganzen Weile fand er in einer Seitenstraße einen fast vollkommen von Unkraut überwucherten Block, der dort vergessen worden war. Diesen Marmorblock ließ Michelangelo von seinen Arbeitern in sein Atelier bringen. Dann begann er damit, die Statue des David aus dem Stein zu hauen. Dafür brauchte er zwei ganze Jahre. Und zwei weitere Jahre dauerte es, bis er die Statue durch Schleifen und Polieren fertig stellte. Als die Statue feierlich enthüllt wurde, waren viele Menschen gekommen, um die unvergleichliche Schönheit des David zu bewundern. Man fragte Michelangelo, wie es ihm denn möglich gewesen war, eine so wunderschöne Statue zu erschaffen. Der Bildhauer antwortete: “Der David war immer schon da gewesen. Ich musste lediglich den überflüssigen Marmor um ihn herum entfernen.” (Quelle: Wikipedia)
Wenn wir geboren werden, sind wir wie die David-Statue des Bildhauers Michelangelo, einzigartig in unserer Schönheit und Perfektion. Wortlos staunend wird das kleine Wunder Mensch angehimmelt, verklärtes Strahlen breitet sich auf allen Gesichtern aus. Wie ein Teil vom Paradies, so unvergleichlich und wunderschön sind wir, vollkommen.
Und dann, im Lauf der Jahre, mit jedem Tag, jedem Jahr, verformt man uns immer mehr, verbiegt uns, stülpt uns die Vorstellungen und Forderungen der Erwachsenen über. Wir wollen geliebt werden, also passen wir uns gerne an, wollen wir doch unsere Eltern zufrieden und glücklich machen – so unsere kindliche Überzeugung.
Sind wir böse und gehorchen nicht, schimpfen unsere Eltern zeigen uns deutlich ihren Ärger. Wir fühlen uns schuldig. Entsprechen wir nicht ihren Erwartungen, weil wir eben nur WIR SELBST sind, so machen wir sie traurig. Und fühlen uns wieder schuldig. Was können wir tun – was TUN wir? Wir ändern uns den Eltern zuliebe, sie sollen uns doch lieb haben. So packen wir auf unser eigenes ICH die Forderungs- und Erwartungspäckchen der Eltern, Lehrer, Chefs und anderer wohlmeinender Menschen, kleistern uns so lange damit zu, bis von dem süßen kleinen Kind, über das sich alle so gefreut haben, nur noch ein Schatten übrig ist.
Unsere Lebendigkeit schwindet, Herz und Körper versteinern, weil wir von uns selbst abgeschnitten sind. Die Mauern, mit denen wir uns zu schützen suchen, werden immer dicker, werden uns zur zweiten Haut. Gefühllosigkeit, Härte und Kälte, Gleichgültigkeit – wir empfinden dies als Normalität, als Symbol für unsere heutige Zeit. Wir merken nicht einmal mehr, dass wir in Mauern leben, errichtet mit Steinen aus Erwartungen und Forderungen der Menschen um uns herum, aber auch mit unseren eigenen Steinen.
Wie der wunderschöne David des Künstlers Michelangelo sind wir verborgen im Stein. Wir sind der Marmorblock. Er ist unser Ich geworden. Wir haben uns verloren. Unsere Persönlichkeit, unser ICH, wo ist es? Wie sieht es aus? Kennen wir es überhaupt noch, dieses von der Natur in Vollkommenheit erschaffene Wesen, das sich tief in uns verbirgt?
Wir werden so unvergleichlich perfekt geboren. Alles könnte aus uns werden, Erfinder, Arzt, Handwerker, Wissenschaftler – alles gemäß unseren Neigungen, Wünschen und Begabungen. Wenn man uns nur die Freiheit und den Raum dazu ließe. Von Kindesbeinen an gehört unser Leben nicht wirklich uns selbst, wir lassen uns in Schablonen pressen und umformen. Verleugnen uns selbst, entfernen uns immer mehr davon, wie und wer wir in Wahrheit sind. Kein Wunder, dass wir uns irgendwann erstarrt und traurig fühlen, einsam und wertlos, unser Dasein uns ohne Sinn erscheint.
Wir leben nicht den Sinn unseres eigenen Lebens, sondern den, den andere ihm gaben. Weshalb dürfen wir nicht wir selbst sein – ist es Unwissenheit, Ignoranz, Egoismus, Gedankenlosigkeit? Vielleicht ein bisschen von allem, ganz sicher jedoch keine Absicht, schon gar keine böse! Alle meinen es gut mit uns, wollen nur unser Bestes. Aber warum uns verändern wollen, da wir doch schon von unserem ersten Atemzug an vollkommen sind?
Alles, was wir für die Entwicklung unserer Persönlichkeit und für unser Leben benötigen, tragen wir in uns. Talente und Begabungen, Charakter und Eigenart, alles schlummert in uns und benötigt lediglich bedingungslose Liebe von Eltern und Familie. Diese Liebe ist wie eine Rankhilfe, sie gibt Vertrauen und Sicherheit, lässt achtsamen Freiraum und schenkt gleichzeitig Geborgenheit, sie respektiert und fördert die individuelle Entwicklung aus sich selbst heraus, begleitet wohlwollend das Wachsen und Gedeihen des winzigen Sprosses zur farbenprächtigen Blüte Mensch.
Doch die Realität sieht anders aus. Ist es nicht unfassbar traurig, dass man uns zurechtstutzt, verbiegt und zwingt, in Richtungen zu wachsen, die unserem Wesen nicht entsprechen, ihm sogar schaden? Dadurch verkümmert unser zartes Seelenpflänzchen, wir verlieren unsere Lebendigkeit, erstarren hinter Mauern und merken es nicht einmal.
Wenn tiefer Schmerz uns überwältigt, kommt so eine leise Ahnung in uns auf – diffus und noch nicht greifbar. Aber je öfter wir Kummer und Leid spüren, umso mehr wacht etwas in uns auf, will erlöst werden, frei sein, ans Licht kommen. Räum endlich die vielen schweren Steine um mich herum weg – schreit die Stimme in uns – befreie mich aus diesem harten, kalten Marmor! Ich bin hier drin, hörst du mich denn nicht? Ich klopfe schon so lange bei dir an, meine Finger sind ganz wund! Hast du denn mein verzweifeltes Rufen nicht gehört?
Das ist der Moment, in dem wir uns an die Arbeit machen müssen, unser lebendiges ICH aus dem Stein zu befreien. Es wird uns viel Mühe und Tränen kosten – aber der Lohn wird unermesslich reich sein. Wir finden uns selbst, werden wieder, was wir einst waren, das große Wunder Mensch. Endlich spüren wir uns wieder. Fühlen, dass wir leben.
Es ist so ein berauschendes Gefühl, sich von all dem Ballast zu befreien, sich ständig neu zu entdecken, all die Talente zu finden, die lange mehr als Ahnung denn als Gewissheit in der Tiefe unseres Seins schlummerten. Welch unbeschreiblich schönes Gefühl, wieder ganz bei sich selbst zu sein. Als würde man nach hundert Jahren Dornröschenschlaf frisch und munter erwachen, hungrig und gierig auf das Leben. Ein Orkan purer Lebensfreude fegt durch das wiedergefundene Leben und man kann nicht genug davon kriegen. Auch nicht von den Glücksgefühlen, die dein Denken und Fühlen überfluten und das Seelengeröll mit sich reißen.
Ein Wunder dieses neu gewonnene Leben – sei bereit, es anzunehmen. Nimm dich selbst an, so wie du bist. Mit all deinen Stärken und Schwächen, deinen Licht- und Schattenseiten, deinen Leidenschaften, Begabungen aber auch deinem Unvermögen und all den dunklen Untiefen in dir. Nur wenn du alles, was dich ausmacht, akzeptierst, bist du ganz.
Den Weg zu dir kann kein anderer für dich gehen, als du selbst. Du kennst den Weg. Am Anfang ist er schmal und beschwerlich, aber mit jedem Schritt wird er dir vertrauter, denn es ist dein Weg. Nur du hast die geheime Karte in dir, die dich zu deinem Schatz führt. Deinem inneren Quell des Lebens, der dort auf dich wartet. Nie wirst du ein spannenderes und aufregenderes Abenteuer erleben, als diese Reise zu dir. Nur eins ist noch schöner, diesen Weg Hand in Hand mit einem geliebten Menschen an deiner Seite zu gehen. Dann besitzt du alles was wichtig ist im Leben: Die Liebe zu dir und zu den Menschen.
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Ich weiß, wie schwer es ist, die wahnsinnig harte überflüssige Marmorschicht Stück für Stück abzubröckeln, um zum eigenen Kern zu gelangen, zu Deinem wahren Ich mit Deinen wahren Talenten, Deinem unverbogenen Wesen. Mir ist bewusst, wieviel Selbstüberwindung und wie viele Sprünge über den eigenen Schatten gemacht werden müssen. Und ich weiß es nicht, ob, wann und wie es uns tatsächlich gelingen wird. Denn es ist eine Größe, die nicht messbar ist. Es ist unsere reine eigene gefühlsmäßige Herzenssache.
In dem Sinne, herzlich Eure Petra Kolossa.
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Natürlich freue ich mich über Dein Feedback, Deine Meinung, Deine Vorschläge … Das Kommentarfeld unten ist dafür offen. Vielen lieben Dank 😊
Diesen Beitrag schrieb ich vor einem Jahr. Als ich heute einen neuen Blog anlässlich des Muttertages schreiben wollte, entschied ich mich, diesen aus dem Jahr 2020 Euch nochmals ans Herz zu legen.
Fast ist es nicht zu glauben, dass sich die Situation bis heute nicht verändert hat. Genießt diesen fantastischen Song von “janisa music”.
… alles Liebe zum Muttertag.
Meine Tochter schrieb für ihre Tochter diesen tief ins Herz gehenden Song. Als ich die endgültige Fassung hörte, wollte mich die Gänsehaut nicht verlassen. Ein Text der alles sagt, was wir Mütter im Inneren tragen und fühlen.
Deshalb möchte ich heute nicht viele Worte verlieren und stattdessen meine Isabel mit ihrer Combo janisa-music sprechen lassen. Lehnt Euch zurück und genießt diesen musikalischen Leckerbissen.
Ich möchte noch erwähnen, dass dieses Video zu “Dein Herz” unter ganz besonderen Umständen entstand. Geschuldet der momentan geforderderten Distanz in der Corona-Zeit sind besondere Ideen gefragt, um ein solches Zusammenspiel, wie in diesem Clip, überhaupt zu ermöglichen. – Auch das ist ein Zeitzeugnis 2020.
Ich bin wahnsinnig stolz auf mein Kind. Eine Mama, die mit ihrem Herzen immer bei ihr weilt.
Einen fantastischen Mutterag, einen schönen Sonntag
Anfang 2018 stolperte ich bei Instagram über einige Kunstwerke, die mich innehalten ließen. Es waren Bilder, sehr farbintensiv, klar, irgendwie abstrakt, ein Stück PopArt, eine Kombination zwischen Zeichnung, Collage, Grafik und Malerei. Bilder mit einer Botschaft, intelligent versteckt und wahrscheinlich nur zu verstehen für den, der es verstehen will und den, der sich mit seinem Umfeld sowie dem Geschehen auf diesem Globus auseinandersetzt. Es sind Werke, die Emotionen wecken und nachhaltig sind.
Fotos: Malte Sonnenfeld
Der Künstler Malte Sonnenfeld machte mich neugierig. Ich kannte ihn und seine Kunst bis dahin nicht. Sein Name verwirrte mich etwas und schien konstruiert. Der harte, kühle nordische Vorname gekoppelt mit einem weichen Namen, der eine warme und südliche Region suggeriert, ließen mich recherchieren. Nun, ich fand eine Bestätigung zu meiner Vermutung.
Michael Koslar, ein deutscher Fernsehmoderator, Sprecher, Autor und Maler. Der 52jährige Kölner separiert mit seinem Künstlernamen Malte Sonnenfeld die Malerei von den anderen Genres, die er außerdem bedient. Ich möchte ihm nicht weiter vorgreifen, denn weiter unten wird er Euch alles selbst erzählen. (Foto: Malte Sonnenfeld)
Im Laufe der über zwei Jahre, die ich Malte Sonnenfeld auf seinem Instagram-Kanal folge, sind nun eine beachtliche Anzahl von Bildern zu finden. Und die Gefühle beim Betrachten seiner Werke wandern zwischen einem Lächeln, einem “Aha, so-so”, “Hmm nun ja”, “Boah”, “ziemlich mutig”, “genau so!” …
Malte Sonnenfeld ist inzwischen ein bekannter deutscher Neo-Pop-Art-Künstler. In den 50er und 60er Jahren wuchs in Großbritannien und den USA die Pop Art. Man sagt, es sei ein Augenzwinkern, ein Aufbegehren gegenüber der “intelligenten” abstrakten Kunst. Vielen Menschen blieben (und bleiben) die abstrakten Werke unerschlossen und ein ewiges Rätsel. Die Pop Art trumpft mit klaren Farben und Linien. Sie greift vor allem aktuelle Themen auf, gern auch die Konsumgesellschaft. Pop Art steht für populär, volkstümlich und erreicht eine breite Masse Menschen.
Ich kann mir gut vorstellen, dass Ihr über den Begriff “Neo-Pop-Art” stolpert. Seit einigen Jahren erlebt die Pop Art eine zeitgenössische Wiederbelebung. Mit dem griechischem Wortstamm neo (frisch, jung, neu, ungewöhnlich) wird die Epoche dieser Pop Art definiert.
Nun, wenn es den Begriff noch nicht gibt, ich weiß es tatsächlich nicht, möchte ich die Kunst von Malte Sonnenfeld als “tiefsinnige abstrakte Neo Pop Art” bezeichnen.
Vor ein paar Tagen schrieb mir Malte und erzählte mir von seinem Film, den er in mühsamer Kleinarbeit mit Kollegen und Akteuren von seinem Leben erstellte. Ich habe mir den Film angesehen. Er ist wirklich so toll geworden, dass es mich motivierte, Euch hier von Malte Sonnenfeld zu erzählen. Ich bat ihn um ein paar Bilder. Er schickte mir außerdem noch den offiziellen Pressetext, den ich Euch nicht vorenthalten möchte.
„Wenn die Menschen wegen Corona nicht ins Atelier kommen, dann muss der Künstler zu den Menschen“. …so dachte der Neo-Pop Art Künstler Malte Sonnenfeld zu Beginn des Lockdowns. Er telefonierte rum, schrieb Emails und hatte nach einer Woche ein komplettes Drehteam und Unterviewpartner zusammen um einen Dokumentarfilm über seine Arbeit zu drehen. Projektname: „MALEN SIE DOCH MAL WAS SCHÖNES!“. Unterstützt von Horst Goetze (betreibt den „Künstlerkanal“ auf youtube) machte sich Sonnenfeld an die Arbeit. Mitte August war es dann soweit, der Film war fertiggestellt und wurde auf diversen Online-Plattformen veröffentlicht.
Herausgekommen ist eine sehr erhellende Dokumentation über die Arbeitsweise eines Künstlers, seine Stellung in der zeitgenössischen Kunst, die Interpretation seiner Werke, aber auch ein Mut-mach-Film für andere Künstler. Eine geistreiche, humorvolle und intelligente Art und Weise, um kreative Wege aus der Krise zu finden. Sonnenfeld ist „…einer der bekanntesten deutschen Neo-Pop-Art-Künstler“ und ist „…deutschlandweit bekannt im Neo-Pop-Stil…“. Mittlerweile arbeitet Malte Sonnenfeld in mehreren Städten: Unkel (Stamm-Atelier), Köln und seit diesem Jahrt auch Mönchengladbach.
Ihr wollt mehr wissen, seid neugierig geworden, plant einen Besuch in seinem Atelier, oder, oder, oder …
So findet Ihr Kontakt zu …
malte sonnenfeld – atelier pützgasse 2 53572 unkel 0172-545688 und die null
Mir war es ein Vergnügen, Euch mit Malte Sonnenfeld bekannt zu machen. Ihr seid begeistert von seinem Schaffen? Oder wollt mir etwas mitteilen. Scheut Euch nicht, das Kommentarfeld unten zu benutzen. Ich freue mich riesig, von Euch zu lesen.
Und wer es noch nicht getan hat: Ihr dürft gern meinen Blog ganz einfach mit Eurer Email-Adresse abonnieren. Ihr werdet dann keinen Beitrag mehr verpassen.
Wir begegnen Menschen in unserem Leben, die Spuren in uns hinterlassen, oftmals auf ungewöhnlichen Wegen. Ein solcher Mensch ist G. G. Cross. Wir trafen uns vor über einem Jahr auf ziemlich ungewöhnlichem Pfad, nämlich über einen gemeinsamen Freund, den wir beide schon längerer Zeit kannten. Nun, das ist heutzutage nichts Besonderes. Es sind die Entfernungen. Rund fünfzehntausend Kilometer Luftlinie ist eine beachtliche Strecke. Ohne der digitalen Welt wären wir uns niemals begegnet. Das ist uns bewusst.
Foto / Grafik: G. G. Cross
Die Liebe zur Kunst schweißte uns zusammen und inzwischen ist G. G. Cross eine liebe Freundin für mich. Als ich das erste Mal ihren YouTube-Kanal besuchte, stolperte ich über einen Song, der mein Herz eroberte und die Brücke zu meiner Kunst schlug. Ich entwickle zur Zeit meine “homepART”-Linie und ich stellte mir vor, wie dieser kraftvolle Song mit einer solchen starken Botschaft als Sound-Begleiter für diese Serie wäre. Der Gedanke ließ mich nicht mehr los. Ich erzählte also meiner Freundin von meiner Idee. Sie war genauso begeistert und stimmte sofort zu; ebenso meinem Wunsch, einen Blog über sie zu schreiben. Denn jeder soll vorab wissen, aus wessen Feder dieser Song stammt, der meine knallbunte homepART-Linie begleiten wird.
Nun ist es so, dass uns nach momentaner Sommerzeit eine Zeitdifferenz von acht Stunden trennen. Wenn ich also Mitternacht ins Bett gehe, sitzt sie gemütlich bei ihrem Morgenkaffee. Wenn wir uns hier in Deutschland über den herrlich warmen Sommer freuen, schaltet sie im Winter die Heizung ein. G. G. Cross lebt in Melbourne, in Australien.
Wir verabredeten uns vor ein paar Tagen für zehn Uhr am Morgen für mich und achtzehn Uhr am Abend für sie zu einem Interview.
Ich wollte natürlich wissen, seit wann sie sich bewusst mit der Musik beschäftigt und fragte sie danach:
Bereits in der High-School habe sie sich in einer Schulband engagiert. Sie schrieb eigene Texte und Melodien, die sie mit ihrem damaligen Band-Leader perfektionierte.
Später arbeitete sie allein und suchte sich andere Musiker, die ihr beim Arrangement halfen, um ihre Songs runder zu machen. “Nun, und in den letzten Jahren habe ich meine Songs allein mit einem Mixing-Mastering-Ingenieur geschrieben und produziert.”, sagte sie mir.
Alles in allem war sie meistens Sängerin, aber inzwischen tut sie beides allein. Sie beauftragt einen Profi, der letztendlich eine endgültige professionelle Mischung kreiert. Aber ihr größter Wunsch ist es, auch das allein zu bewerkstelligen. Sie begründet es damit: “Ich arbeite an einem Song. Und nur ich weiß, wie er sein soll. Ich allein bin der Star meiner Show!”
Foto: G. G. Cross – ihr Arbeitsplatz
“Ich wusste nicht, dass ich überhaupt singen kann, geschweige denn wusste ich von der Kraft meiner Stimme. Ich bin Autodidakt.”, erzählt sie weiter. Sie war in vielen Bereichen tätig, aber vor allem auf dem Gebiet der Kundenbetreuung und sie habe auch in der Schönheitsbranche gearbeitet. “Ich bin also tatsächlich ein Allrounder.”, sagte sie und wirft ein: “Wenn du über mich schreibst, verwende bitte nur meinen Künstlernamen G. G. Cross. OK?” – Gut, ich bin ihrem Wunsch nachgekommen und auch ihrem Wunsch, keine Bilder von ihrer Person zu benutzen.
Ich fragte sie, welche Ziele sie habe, was sie perspektivisch anstrebe. Sie liebe es zu schreiben und sie habe irgendwann ein Drehbuch geschrieben, das seit über zwanzig Jahren ruhe. Wer weiß, was daraus einmal wird.
“Ich habe eine Vision, Petra. Ich würde gern etwas Aktives tun, um zu verhindern, dass Menschen verletzt werden. Dass deren Gefühle und Emotionen missbraucht werden, wie zum Beispiel Mobbing. Ich möchte es irgendwann mit meiner Musik, Kunst und meinen kreativen Einflüssen verbinden. Ich werde gerne helfen und versuchen, etwas zu verändern, wenn ich es kann. Nun, ich muss erfolgreich sein, damit man mich hört, wenn ich meine Botschaften an andere weitergebe. Weißt du, ich bin ein einfacher Mensch, der es liebt, anderen zu helfen, da dies eine Stärke ist, die ich in mir habe und die ich gerne weitergeben möchte, um einen positiven Effekt in ihnen auszulösen.”
Sie hält kurz inne und ich spüre, dass ihre Gedanken spazieren gehen. “Ich war ein verträumtes Kind. Ich habe es geliebt, alles zu erkunden. Ich hatte eine wilde Fantasie und ich liebe den Ozean. Das habe ich immer getan. Das ist mein himmlisches Zuhause.” Und sie ergänzt: “Ich bin jetzt 53 … wow, große Zahl!” Sie lacht.
“Eine andere triviale Sache an mir. Meine Stimme möchte meistens eine schwarze Frau sein. Sie liebt Soul und Blues.” Sie erzählt weiter: “Ich liebe Astrologie, aber ich lese nicht mehr so viel wie früher. Ich bin ein großer Filmfan und habe über tausend Filme in meiner Sammlung. Ich liebe die neuen romantischen 80er Jahre. Ich habe “Adam und die Ameisen” geliebt, “Duran Duran” und eine riesige australische Band namens Psuedo Echo. Schau sie dir an. Ich bin religiös zu all ihren Gigs gegangen.”
G. G. Cross ist eine vielseitige kreative Frau. Sie schickte mir noch mit einem kleinen Lächeln ein paar Schnappschüsse einiger ihrer Kunstwerke, die an der Wand ihrer Wohnung hängen. Ich will es Euch nicht vorenthalten:
Foto: G. G. Cross
Bei mir ist es gleich Mittag und bei ihr bald Nachtruhezeit. Wir haben unendlich viel gesprochen. G. G. Cross ist in Griechenland / auf Zypern geboren und lebt seit vielen Jahren in Melbourne. Dort seit zehn Jahren nun auf Phillip Island, einer Touristenhochburg in Victoria.
G. G. Cross freut sich auf Euer Feedback.
Ihr erreicht sie via Email unter gg.cross.sing@gmail.com
Ihr junger YouTube-Kanal, auf dem sie ausgewählte Songs veröffentlicht: klickt bitte —-> hier. Wenn es Euch gefällt, lasst ein Like dort 😊
Und gern abonniert G. G. Cross auf Facebook —-> hier
Soeben, als ich diesen Blogbeitrag beenden will, erhalte ich von G. G. Cross folgende Zeilen: “Petra, das Lied könnte dir gefallen. Ich habe mit vielen anderen im Chor teilgenommen. Es wurde gestern veröffentlicht. Ich hoffe, du magst es. Das ist von einem indigenen Mann namens Cutcha Edwards.” Mir stand die Gänsehaut, als ich es anhörte. Klickt einfach —–> hier. Es wird Euch gefallen.
Es war mir ein Vergnügen, Euch von G. G. Cross zu erzählen. Nun, wenn Frauen, die sich gut verstehen, unterhalten nimmt das Gespräch kein Ende. Und ich halte jetzt einfach inne 😉
Zu einem etwas späteren Zeitpunkt werde ich Euch von meinem “homepART”-Projekt in Verbindung mit dem “Magic-Song” erzählen.
Meine Tochter schrieb für ihre Tochter diesen tief ins Herz gehenden Song. Als ich die endgültige Fassung hörte, wollte mich die Gänsehaut nicht verlassen. Ein Text der alles sagt, was wir Mütter im Inneren tragen und fühlen.
Deshalb möchte ich heute nicht viele Worte verlieren und stattdessen meine Isabel mit ihrer Combo janisa-music sprechen lassen. Lehnt Euch zurück und genießt diesen musikalischen Leckerbissen.
Ich möchte noch erwähnen, dass dieses Video zu “Dein Herz” unter ganz besonderen Umständen entstand. Geschuldet der momentan geforderten Distanz in der Corona-Zeit sind besondere Ideen gefragt, um ein solches Zusammenspiel, wie in diesem Clip, überhaupt zu ermöglichen. – Auch das ist ein Zeitzeugnis 2020.
Ich bin wahnsinnig stolz auf mein Kind. Eine Mama, die mit ihrem Herzen immer bei ihr weilt.
Einen fantastischen Muttertag, einen schönen Sonntag
Vor ein paar Monaten sah ich einen Videoclip, der mich emotional sehr berührte. Ein Atelier, die Hand des Künstlers, Kunstwerke, Geräusche der Bewegung, Berührung, Schritte. Mehr nicht.
Die Künstlerhand streicht liebevoll über die erschaffenen Werke, nimmt sie auf, lässt sie mit einer fast resignierten Bewegung zurückfallen. Unendlich viele Werke chaotisch über viele Jahre angehäuft, irgendwie abgelegt. Erschaffen für den Augenblick.
Die Schritte klopfen bedächtig durch den Raum. Ein Atelier, das nie eine ordnende Hand berührte. Die Materialien immer griffbereit und nur für den Künstler selbst in seiner perfekten Ordnung.
Die Künstlerhand greift in die Kreiden, tastet die erschaffenen Werke, Studien und Skizzen. Verwischt etwas Pastell, öffnet Pappen, alte Kalender, Schachteln … Fast jedes erdenkliche Material dient als Malgrund.
Dieses Video hinterließ bei mir ein bittersüßes Gefühl. Zum einen der Drang des Künstlers, immer wieder Neues erschaffen zu müssen. Zum anderen eine Resignation. Um den Film zu sehen, klickt bitte einfach hier.
Der 47jährige Algerische Künstler Youcef Louaar erhielt nach einem vierjährigen Studium an dem renommierten Institut of Art Constantine 1998 sein Diplom.
Bis Ende 2019 arbeitete er als Kunstlehrer und hatte sein Atelier, in dem unendlich viele seiner Werke entstanden, an dieser Schule.
Gestern, in Vorbereitung dieses Blogs, interviewte ich Youcef. Wir lernten uns vor gut zwei Jahren kennen. Die Kunst führte uns zusammen und wir hatten seit dem viele interessante Gespräche. Ich erzählte ihm im Herbst, dass mich dieses Video emotional bewegt hat und dass ich gern einen Blog über ihn schreiben wolle. Er stimmte sofort zu. Aber es sollten noch einige Monate ins Land gehen.
Nun spielt uns die weltweite Corona-Isolation Zeit in die Arme. Youcef sitzt in Algier in seiner Wohnung fest und ich hier im Süden Deutschlands. Und so verabredeten wir uns gestern zu einem Gespräch.
Youcef ist Künstler mit Herzblut. Er ist und lebt Kunst. Er erschafft permanent Kunstwerke, bevorzugt Stilleben, Portraits und Landschaft.
2019 absolvierte er ein einjähriges Zusatzstudium, um eine Arbeit im Zentrum für Berufliche Bildung aufzunehmen. Wie in der ganzen Welt, können Künstler in der Regel nicht von ihrer Kunst leben. Somit gab er sein Atelier in der Schule auf, arbeitet an verantwortlichen Aufgaben in der Bildung und macht seine Kunst im Atelier seines engsten Lebensraumes, zu Hause.
Von seinen Freunden wird er oftmals als Professore, benannt. Mit einem unterhielt ich mich einst kurz, als es um die Ausstellung einer Gruppe sehr engagierter Künstler und Künstlerinnen in Algerien ging. Es war die “Art Plastique” im Dezember 2019. Dieser Freund sagte mir, das Youcef unwahrscheinlich engagiert ist, ein guter Organisator mit Weitblick, bescheiden und einem goldenen Herz.
Art Pastique Dezember 2019
Youcef erzählte mir, dass er schon immer malt, bereits als kleiner Junge. Seit er denken kann, ist malen und Kunst sein Lebensthema. Ob Kreide, Öl, Acryl oder Pastell … vollkommen egal. Er habe alles ausprobiert und switcht zwischen den Medien.
Zuletzt fragte ich ihn, welchen Traum er habe. Er sagte mir, dass er bis zum Lebensende malen werde. “Ich kümmere mich nicht um Geld. Ich interessiere mich mehr für Kunst, als für Geld. Es ist nur leider notwendig.”
Seine großen Träume sind:
Ausstellungen in Europa
ein großes Fresko zu malen
Gemälde mit verschiedenen Medien erstellen
städische Kunststraßen
Kalligraphische Projekte
Euch gefällt seine Kunst und Ihr wollt mehr über ihn erfahren? Scheut Euch nicht, mit ihm Kontakt aufzunehmen.
Wie gebannt starre ich das Bild dieses Clowns an. Für mich ein vollkommenes Abbild eines solchen, geschlüpft in eine Rolle, in eine (seine) Sehnsucht geflüchtet.
Schon als Kind sah ich in einem Clown meistens einen traurigen Menschen. Keine Maske verhalf, die innere Zerrissenheit, Nöte und Ängste zu verstecken. Solch ein Clown wirkte auf mich arm, das Kostüm meistens alt und das Gesicht mit einem Ausdruck, der mich zum Lächeln zwang, um ihm einen Gefallen zu tun. Solch ein Clown stimmte mich eher traurig, als lustig.
Aber, sind wir nicht alle irgendwie Clown? Selbstdarsteller und Kreative beim Erschaffen von Identitäten in unseren Arenen und auf unseren Bühnen?
Wer bist Du? Wer bin ich?
Ich bedanke mich herzlich bei der großartigen Künstlerin Sabine Grötzbach. Sie erlaubte mir ohne Zögern, dieses Blog zu schreiben und sandte mir die obigen Bilder für diesen Zweck.
Das Gemälde ist verkäuflich. Bei Interesse nehmt bitte einfach Kontakt mit Sabine auf.