Stadt der Zukunft

Wie würdest du die Stadt der Zukunft gestalten?

Das würde mich wirklich sehr interessieren. Hast Du Dir darüber schon einmal Gedanken gemacht? Bereits in der Schulzeit zeichneten wir Bilder zu diesem Thema. Damals schwärmte ich von Hochstraßen und futuristischen Gebäuden, die klare Strukturen mit viel Glas hatten und in die Wolken wuchsen. Das alles ist über fünfzig Jahre her. Derartige Dinge sind inzwischen alles andere als futuristisch.

Heute, als reifer Mensch, sehe ich dieses Thema aus einer völlig anderen Sicht. Ich bin bekennender Stadtmensch. Auch, wenn ich seit über zehn Jahren sehr ländlich lebe.

Nun ist natürlich die Frage, wie weit im Voraus wir die “Stadt der Zunkunft” betrachten wollen. Ich denke, jeder sollte es für sich selbst entscheiden, was er unter “Stadt der Zukunft” versteht.

Meine Stadt der Zunkunft ist grün, sehr grün. Jede Straße ist von Bäumen gezäunt. Es sind Baum-Alleen. Die üppigen Wipfel beugen sich als schützendes Dach über die Betonpisten. Eine Überhitzung der Straßen ist damit ausgeschlossen. Bäume geben nicht nur Schutz. Sie reinigen die Luft und schenken den für atmende Lebewesen so notwendigen Sauerstoff.  Jedes Gebäude ist umgeben vom Grün. In Wohngebieten wachsen unter anderem Obstbäume und andere Nutzpflanzen, an denen sich die Menschen bedienen dürfen. Es gibt viele Parks, natürliche grüne Oasen und Wasser, die für Erholung und Entspannung sorgen.

Die Gebäude sind hoch gebaut. Wolkenkratzer in Städten ergeben sofern Sinn, da auf diese Weise weniger Boden bebaut werden muss und als natürliche Resource erhalten bleibt. Also lieber in die Höhe, als in die Breite gebaut.

Die Städte werden mit freier Energie versorgt. Privatfahrzeuge gehören der Vergangenheit an. Jederzeit steht ein gleitendes, selbstfahrendes Transportmittel zur Verfügung.

Das Recycling und die Verwertung von Abfallprodukten wird sofort durch unterirdische automatische Anlagen direkt unter den Gebäuden betrieben.

Ein Schwerpunkt im sozialen Leben wird das Miteinander sein. Nicht Gier, Neid, Betrug, Gewalt …  sind die Antriebsfaktoren der Menschen, sondern gemeinsame Ziele, die letztendlich jedem einzelnen gut tun. Es wird wieder ausreichend kulturelle und gesellschaftliche Treffpunkte für unendlich viele Interessengruppen geben.

Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr möchte ich aufschreiben. Auch denke ich, dass die Stadt der Zukunft ausschließlich dem Lebensraum der Menschen dienen wird. Die Industrie, Wirtschaft und das Handwerk werden dezentral in Satellitenstädten mit einem eigenen wirtschaftlichen, ökologischen und logistischen System angesiedelt sein.

Ich denke an solche Dinge, wie arm und reich, an Gesellschaftspolitisches und so Vieles, das uns derzeit auf dem Herzen brennt.

Die Realität holt mich ein. Flüchtige Gedanken an abgeholzte Wälder, tief in die Erde gekippte tonnenschwere Betonmassen in denen die Windkrafträder eingelassen werden, die mit ihren Rotorblättern Vögel und Insekten zerschlagen. Wer einmal unter einem solchen Rad stand oder sich in dessen Nähe aufhielt, weiß, welch einen unangenehmen Lärm die Dinger machen und wie sich die Energie um diese Monster anfühlt.

Ich denke an diese Elektroautos und den dazugehörigen Produktionsprozess. An irgendwo in Afrika billig ausgeschürfte Rohstoffe. Ich sehe die Wohlhabenden, die mit geschwollener Brust in weißer Weste ihre grüne Gesinnung demonstrieren.

Abgeschaltete und verbotene Kernkraftwerke, gekillte Öllieferverträge, aber Atomstrom über die Grenze vom Nachbarland teuer eingekauft oder Tanker beladen mit Öl und Gas mit Schwerkraftdiesel betrieben über die Weltmeere gekutscht. Was für eine Augenwischerei!

Oder, oder … Schluss damit! Solange wir uns mit so vielen Baustellen und derartiger Verlogenheit herumschlagen, bleiben  “Städte in der Zukunft” irgendwie nur Träumerei.

Ich denke, Städte sind ein sichtbarer Ausdruck der aktuell existierenden Gesellschaft und der Seelen, die sie bewohnen.

Ich suchte nach einem passenden Bild zum Thema und machte nur fix ein Screenshot und beschnitt es. Sicher kennt Ihr das Bild aus verschiedenen Berichten. Es ist das zweite Bild aus meiner Werkgruppe “Caligari”. Mich inspirierte damals ein Besuch in Fort Lauderdale, Florida.

Wie sieht Deine Stadt der Zukunft aus? Vielleicht spinnen wir uns eine eigene zusammen? Ich bin gespannt 🙂 Schreibe es doch einfach in die Kommentare.

Habt einen schönen Tag.

Herzlich, Eure Petra Kolossa.

2 Gedanken zu “Stadt der Zukunft

  1. Hallo Petra, die Stadt der Zukunft erleben wir Gott sei Dank nicht mehr. Ich denke wenn es auf der Welt so weitergeht wie bisher, wird es in der Zukunft kein Grün mehr geben, höchstens als Farbe auf irgendeinem Plakat. Da ich sehr gerne Science Fiction Filme gucke, wird die Welt wahrscheinlich irgendwann unter einer riesigen Glaskuppel sein wie eine Käseglocke. Der Sauerstoff den wir brauchen zum Leben wird natürlich künstlich produziert. Es wird auch keine Tiere mehr geben. Die Generation die da leben wird, kennt dann aber auch keine Tiere mehr, nur noch aus Erzählungen. Fotos von Tieren gibt es auch nicht mehr, weil man verhindern will das die Menschen Angst bekommen. Die Generation soll nur Glücklich sein aber es wird natürlich Controliert weil jeder Mensch bei der Geburt schon einen Chip eingepflanzt bekommen hat. Ja man merkt ich habe viel Zeit vor dem Fernseher verbracht. Aber ich denke so in 100 bis 200 Jahren wird es so oder ähnlich enden. Das war mein Beitrag dazu. Ich bin froh das ich hier und jetzt lebe. Aber neugierig bin ich schon, was morgen ist. Liebe Grüße Andreas

    • Vielen Dank für den Blick in Deine “Stadt der Zunkunft”, lieber Andreas. Ein düsteres Bild, das Du zeichnest. Ich scheine eine grenzenlose Optimistin zu sein. Denn ich hoffe sehr, dass in uns Menschen ausreichend Potential steckt, sich derartigen Szenarien zu entreißen.
      Und ja, ich gebe Dir recht. Das TV ist mehr, als nur ein Spaßmacher, also ein Unterhaltungsprogramm. Unter anderem mit seinen “Öffentlich Rechtlichen” und seinem “Bildungsauftrag” ist es eine psychologische, ideologische Waffe, die sehr unterschätzt wird. Leider. Einen schönen Sonntag wünscht Dir, Petra.

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