Glücklich, wenn Du es bist

Zähle 30 Dinge auf, die dich glücklich machen.

Ich kann mich an Workshops und Seminare erinnern, in denen derartige Dinge zur Selbstmotivation gelehrt wurden. Wahrscheinlich wird das bis heute noch als Pudels Kern getan. Es ist eine nützliche Sache, wenn man in einer Sackgasse steckt und nach neuen Wegen sucht. Sich klar darüber zu werden, was einen selbst zufrieden und glücklich macht, ist so etwas wie eine Ausgangsposition für eine positive Selbstreflektion und das Weitergehen.

Sinn ergibt es auch, am Abend darüber nachzudenken, was am vergangenen Tag gut gelaufen ist und wofür man dankbar ist. Keine negativen Gedanken und keine Selbstkritik. Probiere es aus. Du wirst in den ersten Tagen bemerken, dass es einfacher wäre zu notieren, was nicht so gut gelaufen ist. Jedoch wird hier Dein Bewusstsein auf die Dinge gelenkt, die Dir gut gelungen sind. Das Negative fällt hinten runter und Du denkst an Deine Qualitäten, Dein Können.

Neigen wir Deutschen doch dazu, uns ständig selbst zu kritisieren, zu überlegen, was man falsch gemacht habe und was man besser machen könne. Mit sich selbst zufrieden zu sein, oder gar stolz auf seine eigenen Leistungen und das Geschaffene, gilt als unbescheiden oder überheblich. Es gäbe schließlich immer etwas, was besser gemacht werden könne.

Solche Seminare und Workshops habe ich bis vor über zwanzig Jahren besucht und so eine ganze Stange Euronen gelöhnt. Es war eine neue Erfahrung und ich saugte zunächst das Wissen gierig auf. Inzwischen kann ich derartigen Veranstaltungen mit meist selbsternannten Schlaumeiern nichts mehr abgewinnen. Hier gilt der Spruch: Wenn Du fünf Prozent mehr weißt, als die anderen, bist Du klug genug, Dein bissle Wissen zu vergolden.

Sind die Besucher dieser Seminare doch meistens Menschen, die bemerken, dass es mehr gibt, als nur schwarz und weiß.

Somit ist oftmals die Einstiegsaufgabe: Nenne zwanzig, dreißig Dinge, die Dich glücklich machen 😉

Ich empfehle Dir, diese Frage ganz allein für Dich zu beantworten. Du wirst merken, dass Du dafür einige Zeit brauchst. Denn es sind so viele kleine Dinge, die Dich glücklich machen. Ganz gleich, ob es das liebevoll zubereitete Sonntagsfrühstück Deines Partners ist, die Wärme Deiner Katze, die auf Deinem Schoß liegt, die schwierige Aufgabe, die Du im Beruf fristgemäß erledigen konntest oder ein Anruf einer Freundin, die Du lange nicht hörtest. Das Portfolio ist riesengroß.

Mich machen zum Beispiel Dinge glücklich, mit denen ich andere glücklich machen kann.

Deshalb habe ich für die  Leser meines Blogs, also für Dich und Dich und Dich für den gesamten Monat August einen Rabatt in meinem Online-Shop eingerichtet. Klicke auf diesen Link und Du erhältst Dein Lieblings-Kunstwerk zwölf Prozent günstiger.

Der Betrag wird an der Kasse automatisch um zwölf Prozent reduziert.

Ich wünsche Dir viel Spaß beim Stöbern. Und ich freue mich riesig, Dich damit glücklich zu machen.

Herzlich, Eure Petra Kolossa.

Kurz vorbeigeschaut

Ein paar Stunden des Pfingstwochenendes teilte ich mit Pinseln und Farben. Ich mag mein helles Atelier mit seinen großen Fenstern, der Tür zu dem sonnigen Balkon, meinen großen maßgeschneiderten Schreibtisch, an dem ich mich in meine Texte vergraben und meinem Job nachgehen kann … Es ist ein Ort, der mich immer wieder auffängt.

Nach den letzten ziemlich anstrengenden Tagen tat es gut, diese gegen ein paar knallbunte Stunden zu tauschen.

Kann man nix mehr machen. Benny sorgt für meinen Feierabend 😀

So nehme ich also meine Finger von den Tasten und schicke Euch diese wenigen Zeilen in Euren Dienstag.

Herzlich, Eure Petra Kolossa.

Aus meinem Atelier direkt zu Dir

So oft wurde ich gefragt, ob ich einen Online-Shop für meine Kunstwerke habe. Kleinaut sagte ich, dass ich seit etwa einem Jahr einen besitze. Und noch leiser musste ich eingestehen, dass ich diesen nicht gut pflegte. Ich stellte damals drei Produkte aus meiner Serie “homepART” ein, verkaufte dort eins und danach scheute ich den Aufwand. Denn es hatte mich wirklich sehr viel Zeit gekostet, diesen digitalen Shop zu starten.

In den letzten Tagen setzte ich mich intensiver damit auseinander. Ich nahm mir einige Werke zur Hand, machte Detailaufnahmen davon und stellte es in meinem Shop ein. … Haha, und siehe an! So, wie mit allen Dingen, ist es auch damit. Mit dem Tun entsteht Sicherheit im Umgang mit dieser Plattform. Es begann, mir Spaß zu machen.

www.petra-kolossa.shop

So werde ich meinen Shop jetzt mit Freude für Euch weiter befüllen. Es ist ein schönes Gefühl, wenn die Last zur Lust wird 😊 Zu jedem Kunstwerk schrieb ich einen kurzen Text, der das Werk näher beschreibt. Wenn Ihr mehr wissen möchtet, so nehmt einfach mit mir Kontakt auf. Ihr dürft mich gern löchern.

Ein noch schöneres Gefühl ist es, meine Werke in Liebhaberhände zu geben. Denn jedes einzelne Stück ist ein Unikat, ein Stück Kunst, das aus meinem Herzen gewachsen ist.

Hier gelangst Du direkt zu meinem Shop. Wenn Du ihn magst, freue ich mich, wenn Du ihm dort ein Herz hinterlässt. Vielleicht magst Du auch eines meiner ausgestellten Stücke. Auf jeden Fall soll er Dir und Euch allen Freude machen – ganz gleich, ob als einen kleinen Galeriebesuch oder als ein Kunst-Einkaufserlebnis.

Vielen Dank 💝

Herzlich, Eure Petra Kolossa.

Hast Du es vermisst, …

… ich meine, die Kunst und Kultur. Wie sehr haben Dir tatsächlich das Theater, die Galerien, das Kino, die Konzerte, die Lesungen etc. in den letzten vierzehn Monaten gefehlt? Ganz ehrlich. Auf einer Skala von eins – steht für überhaupt nicht vermisst  und fünf – hat mir total gefehlt, wie würdest Du antworten? Gern darfst Du es unten im Kommentarfeld schreiben.

Gestern sprach ich einen Podcast für mein Hör-Cafè ein. Währenddessen kamen mir Tausend Gedanken in meinen Kopf. Die obige Frage stellte ich unter anderem auf meiner Facebookseite und erhielt sehr viele Antworten. Die Ehrlichkeit überraschte mich und es öffnete mir auch die Augen.

Kunst und Kultur wird selbstverständlich von den Machern dieser sehr, sehr vermisst. Sie konnten es vierzehn Monate nicht öffentlich tun. Im Augenblick gibt es eine Lockerung. Es ist unter besonderen Auflagen möglich und ein Aufatmen ist zu spüren. Und es sind natürlich auch diese Menschen, die Kunst und Kultur als ihre Leidenschaft auch als Verbraucher genießen.

Hingegen wird die Kunst und Kultur von den Konsumenten selbst weniger vermisst. Ich hinterfragte das. Es stellte sich heraus, dass man fast alles digital, wie zum Beispiel auf YouTube, gratis bequem zu Hause erleben kann. Man könne Museumsrundgänge mit ausführlicher Beschreibung erleben, komplette Konzerte hören, Theaterstücke, Kabarett, Lesungen … eigentlich alles. Und das komplett kostenfrei!

Ich brauche Euch nicht sagen, dass mir da ein fetter Kloß im Hals hängt. Das, was die Künstler derzeit tun, ist eine reine Selbsterhaltung. Ihnen bleibt nichts anderes übrig, als auf diese Weise auf sich aufmerksam zu machen. Das Schlimme ist, dass sie dabei, digital, nicht einmal einen “Hut” herumgehen lassen können. Sie tun es unter einem riesigen Aufwand komplett lau für nichts, immer in der Hoffnung auf bessere Zeiten.

Die Antwort, dass es schon immer so gewesen sei, dass Künstler auf einen Mäzen angewiesen waren und sind, es sei ja schließlich nichts Neues. Kunst wird in diesem Moment nicht als Wert angesehen und anerkannt, sondern als etwas, das einer gutmütigen Unterstützung bedarf. Ich sage: Wenn jeder, der Kunst und Kultur konsumiert, ganz gleich in welchem Genre, einen Betrag für die erbrachte Leistung löhnen würde, hätten wir diesen Zustand, dass Künstler sich mit einem Zweit- oder Drittjob über Wasser halten müssen, nicht. Keiner der Kunst- und Kultur-Konsumenten arbeitet für “lau” und hofft, dass er einmal irgendwann für seine erbrachte Arbeit eine kleine Bezahlung erhält.

Ich empfinde es wirklich lästig, dass sich Künstler immer wieder anbiedern müssen, um wahrgenommen zu werden. Ich denke, da muss ein großes Umdenken geschehen.  Nicht nur bei den Konsumenten, auch bei den Künstlern selbst. – Kunst und Kultur ist keine Selbstverständlichkeit!

Würden Künstler ab sofort nur noch mit einem Auftrag in der Hand arbeiten, also mit einem Vertrag, wäre die Kunst und Kultur für lange Zeit tot. Keine Musik, keine Grafiken, keine Comics, kein Kino, kein Theater, keine Werbung, keine Bilder, Skulpturen, kein Tanz, kein YouTube, Spotify & Co., keine Filme im heißgeliebten Fernsehen, keine Bücher, keine Konzerte, Märkte … Es wäre eine trostlose Zeit.

Wir alle wissen, dass das nicht geschehen wird. Kunst ist eine Ausdrucksform auf vielen Ebenen. Künstler brauchen die reale Kommunikation, um Inspiration, Energie und das Warum für ihren Schaffensprozess zu tanken. Ein Künstler, der in seinem Kämmerlein ausschließlich für das World Wide Web arbeitet, wird Stück für Stück verkümmern.

Kunst und Kultur ist immer irgendwie da. Und hier spreche ich nicht nur von den vergleichsweise wenigen Stars auf diesem Planeten. Man dreht das Radio auf, schaltet den TV ein, wählt einen Streamingdienst, man schaut zu YouTube oder Google … Kunst kommt aus dem Netz … Viele Menschen vermissten es in den vergangenen Monaten auch deshalb nicht.

Und mir ist sehr bewusst, dass Kunst und Kultur eine Leidenschaft, eine Liebhaberei, eine Nische ist. Also lasst uns diese Nische füllen mit guter, anspruchsvoller und aussagekräftiger Kunst und Kultur.

Wir Künstler und Kulturschaffenden freuen uns auf Euch, die nach so langer Zeit durstig und hungrig auf kreativ Erschaffenes seid.

Herzlich, Eure Petra Kolossa.

Mein Unwort des Jahres 2020

Meine Hände habe ich tief in die Manteltaschen vergraben und meine Nasenspitze im hochgezogenen Schal versteckt. Ich stehe in der feuchten Januarkälte in der langen Schlange vor einem Postamt und warte, irgendwann in das warme Innere gelassen zu werden. Der Einlass ist auf fünf Personen beschränkt und wird von einem Mitarbeiter des Security überwacht. Möge dieser Covid-Mist bald ein Ende haben, denke ich.

Einer der Wartenden vor mir zündet im Windschatten seiner Hände eine Zigarette an. Der Qualm zieht durch die kalte Luft. Ich mag das nicht. Als hätte er im Unterbewusstsein etwas bemerkt, dreht er sich noch einmal um und entdeckt dabei einen Bekannten. Sie begrüßen sich höflich mit Abstand. Ungewollt werde ich stiller Zuhörer ihres Gespräches.

Sie unterhalten sich über geschlossene Kneipen und überhaut, es sei zur Zeit auch sonst nix los mit Kultur. Der eine sagt, dass einem die Leute aus dieser Kunstbranche schon leid tun können. Die seien echt hart betroffen. Meint der andere, die sollen sich mal nicht ins Hemd machen. Schließlich sei das ja nicht neu, dass von Kunst keiner leben könne. Wer bis heute keinen zweiten Job habe, sei selbst schuld. So werden sie es spätestens jetzt begreifen. Der erste bestätigt die Meinung und sagt, dass die Künstler, die er kenne meistens noch irgend etwas anderes tun müssen, um ihre Rechnungen bezahlen zu können …

Sie debattieren noch eine ganze Weile. Bei mir trifft es einen wunden Punkt und ich frage mich, warum ist das so? Inzwischen wird selbst den Stars von Kunst und Kultur die Luft dünner. Denn sie haben oftmals ein großes Team um sich herum, das dafür sorgt, dass sie das sein können, was sie sind. Nur will auch dieses Team bezahlt werden. Monat für Monat … Wie wichtig ist den Menschen Kunst und Kultur tatsächlich? Und was ist es ihnen wirklich wert? Diese Fragen möchte ich zu gern jedem Menschen auf der Straße stellen.

Heute Morgen hörte ich im Radio eine Sendung, in der die Hörer gefragt wurden, welche Job-Veränderung sie auf Grund von Corona vorgenommen haben. Ein Jazz-Saxophonist baut jetzt Gemüse auf kleinster Fläche an und vermarktet es. Eine Schauspielerin liefert Pakete aus. Eine Friseurin arbeitet jetzt als Postzustellerin, ein anderer hat sich bei einem Discounter verdingt … und so weiter und so fort. Die Moderatorin verknüpfte die Gespräche frisch und fröhlich und ich musste abschalten. Ich konnte das nicht mehr mit anhören, wie Menschen mit Studien-, Meister- und Facharbeiterabschlüssen aus “systemunrelevanten” Berufen notgedrungen in irgendwelche Beschäftigungen geschubst werden und die Moderataorin es auf diese Weise auch noch beschönigt. Es findet Beifall, wie rührig doch die Betroffenen seien und es sich doch immer eine Lösung fände und eine neue Tür aufginge, wenn eine zufällt …

Es ist einfach unglaubich. Und mir wird jeden Tag bewusster, wie schnell es einem die Füße wegziehen und wie hart ein solcher Aufschlag sein kann.

Das hässlichste Wort aus dem Jahr 2020 ist aus meiner Sicht “SYSTEMUNRELEVANT”. Dieses Wort hörte ich zuvor nie. Es scheint ein Kunstwort zu sein, kreiert in irgendwelchen Debatten sich wichtig glaubenden Personen, die sich anmaßen darüber zu verfügen, welche Fähigkeiten dieses derzeitige System benötigt und welche einfach mal wurscht sind. Eben unrelevant.

Jeder von uns braucht und sucht eine Berechtigung, sich einzubringen in die Gesellschaft, in die Gemeinschaft und braucht Anerkennung. Die “systemunrelevanten” Berufsbranchen strampeln, um sich zu behaupten, suchen nach Nischen und Möglichkeiten.

Um überhaupt die Butter auf dem Brot zu verdienen, finden sie zum Teil vorübergehende Beschäftigungen, die höchstwahrscheinlich zum großen Teil nach dem Desaster wiederum im Nirwana verschwinden werden und zu systemunrelevanten Berufsgruppen erklärt werden. Es ist ein Hamsterrad, für die, die es betrifft.

Mir scheint, dass auf uns allen eine bleierne Schwere liegt. Mein Wunsch ist nur: Igelt Euch nicht ein! Das Leben ist nicht das Sofa und das was Euch von früh bis abends durch die Medien getönt wird. Das Leben spielt sich außerhalb Eurer Komfortzone ab. Fragt einfach mal nach, ohne zu urteilen, ohne zu verurteilen.

In diesem Sinne wünsche ich Euch einen schönen Sonntag.

Herzlich, Eure Petra Kolossa.

PS: Wie immer freue ich mich über Eure Gedanken. Schreibt es einfach ins Kommentarfeld.

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“inspiriert” – Ausstellung in Bad Waldsee

 

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Näheres dazu findet Ihr in meinem letzten Blog zu diesem Thema. Hier der Link zum Anklicken.

Herzlich, Eure Petra Kolossa.

 

 

 

Freu, freu …

Gestern ist das offizielle Plakat für meine Ausstellung im “seenema” in Bad Waldsee fertig geworden. Außerdem gibt es dazu einen schicken Flyer, den ich gleichzeitig als Einladungskarte verwenden kann. Wow, das ist sehr komfortabel. Jetzt lauere ich darauf, dass in den nächsten Tagen die Sendung von der Druckerei bei mir eintrifft.

Auf diesem Wege schicke ich ein dickes fettes Dankeschön an Holger Wagner, der den Druck überhaupt ermöglicht hat. Grafik, Satz und Druckvorbereitung stammen komplett aus seiner Hand. – Er wählte die Bilder und kümmerte sich um den ganzen Krams. Auch wenn er sichtbar genervt war, konnte ich mich in Ruhe um meine Malerei kümmern.

Und so schaut’s aus, Plakat und Klappkarte (innen und außen):

Plakat

Flyer innenFlyer außen

In voller Vorfreude, Eure Petra Kolossa.

 

Jaaa, es wird ihn endlich geben …

… den Kunst-Kalender 2018 für alle “Kätz”-Liebhaber.

Das elfte “Kätz” ist heute fertig geworden und dunstet die noch frische Farbe auf der Staffelei trocken.
Über die noch fehlenden zwei werde ich mich fix hermachen, damit die administrativen Vorbereitungen für die Fertigung in Angriff genommen werden können.

Hm, nun ja, das Sommer-Kätz malte ich im Querformat, alle anderen im Hochformat. Jetzt muss ich also doppelt ran: Denn ich wünsche mir , dass alle Bilder in diesem Werk die gleiche Ausrichtung haben.

“Lady-Kätz” – das elfte 😉 (Schnappschuss mit dem Phone)

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… ein paar ältere Kätz-Momentaufnahmen:

 

Das Jahr 2018 wird farbenfroh und Euch mit poppigen frischen “Kätz”-Bildern jeden Monat begleiten. Ihr dürft Euch freuen und gespannt sein.

Herzlich, Eure Petra Kolossa.

 

 

 

Ach ja, die Kunst und so

“Haben sie ein Kärtchen bei?”, fragt sie mich. Ich reiche ihr eins. Sie greift es vorsichtig,  streicht mit zwei Fingern zart über das Bild der Vorderseite, dreht es um, lächelt und sieht mich an.
“Es ist so schön, ihr Kärtchen.” Ich fühle mich geschmeichelt. “Oh, Dankeschön. Es ist ein Ausschnitt aus einem Bild, das ich gemalt habe.” Sie schaut immer noch auf das Kärtchen in ihrer Hand. “Haben sie einen Katalog oder etwas ähnliches, wo ich mal schauen kann?  Ich würde gern mehr sehen.” “Leider nein”, sage ich. “Gern können sie sich aber auf meiner Webseite einen Überblick verschaffen.” Ich nehme mein Smartphone aus der Tasche, öffne die Seite und reiche ihr das Gerät.

“Ein so herrlich warmer Maiabend!”, ruft uns deren Freundin laut entgegen. Mit ihr wabert eine Wolke von Zigarettenqualm durch die geöffnete Terrassentür in den Gastraum. Sie kommt auf unseren Tisch zu und schaut neugierig über ihre Schulter auf das Smartphone.
“Wow, wie cool ist das denn! Miró.!”, kreischt sie mit rauchiger Stimme. “Ich bekam irgendwann in den Neunzigern einen Kalender mit Bildern von ihm. Jeden Monat einen Miró. ein ganzes Jahr lang. Ich liiiiiebe Miró!” Sie greift nach ihrem Glas und schlürft von dem Latte. “Mach weiter!”, weist sie ihre Freundin an. Diese schiebt die Bilder weiter. “Ich bin sooo begeistert! Diese Farben! Wie die leuchten! Ich liebe diese Farben! Wo gibt es dieses Buch, oder vielleicht wieder einen Kalender?”

“Ähm, das ist nicht Miró. Die Bilder habe ich gemalt”, sage ich ganz vorsichtig.
Sie stutzt, guckt mich mit großen Augen an.
“Oh, bitte nicht falsch verstehen. Ich will damit ja nicht sagen, dass Sie die kopiert haben, oder so. Man hat doch sicher Vorbilder oder?” Hilfloser Blick von ihr.
“Es ist alles gut”, tröste ich sie. “Mir war das bisher nie bewusst, dass es so sein könnte. Es hat mir auch noch nie jemand gesagt und ganz ehrlich: So recht sehe ich keine Parallelen.”
Sichtbar peinlich quasselt sie los. “Rosina, wie heißt sie gleich? Wachtmeister? Die malt ja auch Katzen. Ihre erste war schwarz. Bestimmt!” Sie redet und redet. “Ich bin bestimmt kein Kunstkenner. Aber ich liebe Miró., Klimt und Hundertwasser … und ich habe alles von Rosina. Auch das erste Bild. Das war eine schwarze Katze von hinten. Bestimmt. Die hatte kein Gesicht. Ich bin mir sicher. Und das hier, das ist wie bei Klimt.” Sie zeigt auf eine meiner Assemblagen, die ich aus alten Büchern fertigte. Ich sagte ihr, dass das eine Materialassemblage ist, kein Gemälde. Sie guckt mich an und meint: “Egal, was das ist, das ist so ähnlich, wie bei Klimt. Und die Kreise hier, da habe ich früher schon mal in Kunst darüber geschrieben. Weiß jetzt nicht genau woher ich das kenne …”

Ich habe mich zurückgelehnt, halte mich an meinem Kaffee fest und beobachte fasziniert, wie sich die lebhafte, hagere, kleine Frau gestikulierend erklärt.

“Und was nehmen sie dafür?”
“Acryl”, sage ich.
“Nein! Was die Bilder kosten, meine ich.”
Ich sage es ihr.
“Oh”, schlüpft es aus ihrem Mund.
“Ein Schnäpperle”, sage ich. “Es sind nur etwa 0,006 % eines Miró.”

 2013 hatte ich das Glück, diese Ausstellung in Lindau sehen zu können.
Hier eine Kopie des Flyers.

Und hier die Ursache des Ganzen 😀

Mir sitzt das Grienen noch im Gesicht.

Einen schönen Abend wünscht Eure Petra Kolossa.

 

Kaum zu glauben:

Das ist meine erste Ausstellung hier in meinem engeren Lebensumfeld. Nur fünfzehn Kilometer von meiner Wohnungstür entfernt, gleich um die Ecke sozusagen. Hach, ist das schön! Ich freue mich darauf.

Und ich freue mich darauf, viele bekannte Gesichter heute zur  Vernissage zu sehen. Dich und Dich und Dich und Dich auch!

So, ich muss mich noch schick machen und dann geht’s schon los zur

2016-09-22-1

Herzlich, Eure Petra Kolossa.